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Überbehütete Kinder und die Entwicklung der Emotionsregulation
Lisa Reitzig
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Lieselotte Ahnert
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.31653
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29590.97440.263161-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In der vorliegenden Arbeit wird auf eine Forschungslücke in der Entwicklungspsychologie eingegangen, mit der Erforschung von Überbehütung im Kleinkindalter und der Entwicklung der Emotionsregulation. Trotz gesellschaftlicher Relevanz und medialer Aufmerksamkeit des überbehütenden Erziehungsstils fehlt die Forschung dazu. Hierbei wird in der vorliegenden Arbeit die Überbehütung in einer nicht-klinischen Ausprägung von 179 Müttern und deren ein- bis dreijährigen Kindern aus dem Umkreis von Wien erfasst. In diesem Altersbereich ist kein Messinstrument zur Operationalisierung von Überbehütung gegeben. Auf Basis bisheriger Forschungsansätze wird Überbehütung umfassend definiert und als multidimensionales Konstrukt mittels eines innovativen Multimethodenansatzes erfasst. In der vorgenommenen Definition von Überbehütung kennzeichnet sich diese durch eine hohe Ausprägung an Wärme und Fürsorge, mütterliche Kontrolle mit aufdringlichen und protektiven Verhaltensweisen und mütterlichen Trennungsängsten aus, wodurch die kindliche Autonomie eingeschränkt wird. Aus dem Vergleich von normal behüteten und überbehüteten Kindern in einer standardisierten Frustrationssituation ergeben sich prägnante Unterschiede in der Emotionsregulation. Insgesamt zeichnen sich überbehütete Kinder durch eine stärkere negative Reaktivität mit ausdrucksstark negativen Emotionen aus und zeigen zurückhaltend negative Emotionen während der aktiven Lösungssuche und ein verstärktes Vermeiden der Situation. Normal behütete Kinder zeigen dagegen eine selbstständigere Lösungssuche mit weniger Einbezug der Bezugsperson und kennzeichnen sich durch den Einsatz von komplexen Regulationsstrategien bei positiven Emotionen. Zusammenfassend gelingt überbehüteten Kindern die aktive Auseinandersetzung mit der Frustrationssituation weniger gut und sie sind durch eine stärkere Rückversicherung während der Lösungssuche abhängiger von der externalen Unterstützung zur Emotionsregulation durch die Mutter.
Abstract
(Englisch)
The present study is responsive to the existing academic gap in developmental psychology by investigating overprotection in toddlerhood and the development of emotion regulation. Even though the term overprotection sustains growing media coverage and existing social relevance, psychological research is missing. A non-clinical sample of 179 mothers of children between the ages of one and three in the greater metropolitan area of Vienna were tested to show overprotective behaviors. Until now no convenient measuring instrument is employed for this age group. On the basis of previous research projects, an extensive definition of the multidimensional construct overprotection is reviewed. The measurement represents an innovative multi-method approach. The definition of overprotection is characterized by a high occurrence of maternal warmth, care and control including protective and intrusive behavior to restrict the child’s independence and autonomy. Distinct differences are found between overprotected and normal protected children in their emotion regulation. Generally overprotected children display a strong negative reactivity and contained negative emotions during the active problem solving, along with distinct avoiding behavior. In contrast, normal protected children demonstrate more autonomous problem solving and less mother contacting behavior, characterized by the use of complex regulation strategies during positive emotions. In summary, overprotected children are unable to manage active confrontation in the established frustration situation in the same manner as normal protected children. They require more reinsurance during the problem solving process from their mother and are more dependent on external support for emotion regulation.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
overprotection
Schlagwörter
(Deutsch)
Überbehuetung Kleinkindalter Frustrationstoleranz
Autor*innen
Lisa Reitzig
Haupttitel (Deutsch)
Überbehütete Kinder und die Entwicklung der Emotionsregulation
Paralleltitel (Englisch)
Overprotected children and the development of emotion regulation
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
139 S. : graph.Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Lieselotte Ahnert
Klassifikation
77 Psychologie > 77.53 Entwicklungspsychologie: Allgemeines
AC Nummer
AC11450205
Utheses ID
28144
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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