Detailansicht

Nationales Interesse im Amt der EU-Präsidentschaft
Lukasz Magin
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Herbert Gottweis
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.31656
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30387.97809.149062-2
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Institution der EU-Präsidentschaft stellt einen wichtigen Bestandteil des politischen Systems der Europäischen Union dar. Auβer, dass jedes Vorsitzland die gemeinschaftlichen Aufgaben wie neutrale Konsensfindung erfüllt, nutzt es seine verstärkte führungspolitische Stellung aus, um eigene Interessen zu verfolgen. Der vorliegende Beitrag fokussiert auf die Rolle von nationalen Anliegen während einer Präsidentschaft im alten Ratsvorsitzsystem sowie auf die Auswirkungen der Lissabonner Reform der Präsidentschaft. Im Rahmen einer Yin’schen Fallstudie werden zwei Präsidentschaften - die österreichische (1.7. – 31.12.1998) und die deutsche (1.1.-30.6.1999) – im Hinblick auf die Durchsetzung von nationalen Interessen im Verhandlungsmarathon zum dritten Haushaltsrahmen (Agenda 2000) untersucht. In der Dissertation greift man zum staatszentrierten Ansatz der Integrationstheorie, um den Rat als intergouvernementales Verhandlungsforum zu definieren sowie nach dem Einfluss von nationalen Interessen als treibende Kraft der Präsidentschaftsaktivitäten zu fragen. Wie manifestiert sich die EU-Präsidentschaft in den langfristigen nationaldefinierten Strategien des Vorsitzstaates? Mit Theorien zur politischen Führung und der Kleinstaattheorie überlegt man, wie der Vorsitzstaat politische Kontrolle über den Prozess der Entscheidungsfindung in seinen diversen Entwicklungsphasen ausübt? Gibt es dabei Unterschiede zwischen den Klein- und Groβstaaten der EU? Die Forschungsergebnisse dieser Arbeit machen deutlich, dass sich alle Verhandlungszüge der analysierten Präsidentschaften aus einem nationalen Kosten-Nutzen-Kalkül ergaben, wobei nationale Interessen in einem breiten Kontext des kontinuierlichen Integrationsprozesses zu betrachten sind. Die führungspolitischen Rollen, Ressourcen und Strategien des Vorsitzstaats variieren je nach der Verhandlungsphase und werden durch das politische Gewicht des Vorsitzstaats nur nebensächlich beeinflusst. Die nationale Positionierung der Präsidentschaft unterscheidet sich lange Zeit nur in Details von jenen der restlichen Delegationen. Erst auf den entscheidungsreifen Verhandlungsetappen wirkt die Präsidentschaft konzilianter und macht Konzessionen im Namen des Endkompromisses, für die ihre eigene bottom line eine unpassierbare Grenze darstellt. Die Erkenntnisse aus der Analyse von den zwei Fallbeispielen dienen als Basis für die Bewertung des neuen Hybridsystems der EU-Präsidentschaft, wo der Autor ein institutionelles Führungsvakuum und dadurch eine Stärkung der großen EU-Mitgliedsstaaten prognostiziert.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
EU-Präsidentschaft
Autor*innen
Lukasz Magin
Haupttitel (Deutsch)
Nationales Interesse im Amt der EU-Präsidentschaft
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
373 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Herbert Gottweis ,
Robert Los
Klassifikation
89 Politologie > 89.73 Europapolitik, Europäische Union
AC Nummer
AC12008693
Utheses ID
28147
Studienkennzahl
UA | 796 | 310 | 300 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1