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Exotische Kulissen
Begehren und Ethnizität im Tourismus Yunnans
Isabel Catherine Schwaninger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Felix Wemheuer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.31663
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30059.82305.104554-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In der vorliegenden Arbeit wird die Verwobenheit zwischen Orientalismus und Modernisierungsdiskursen innerhalb Chinas untersucht, wobei Verhältnisse zwischen ethnischen Minderheiten und städtischen Han im Tourismus Yunnans aus postkolonialer Perspektive beleuchtet werden. Im Theorieteil der Arbeit werden neben (feministischen) postkolonialen Strömungen auch theoretische Zusammenführungen zwischen Kapitalismus und Begehren vorgestellt. Aufbauend auf den aktuellen Forschungsstand, wobei Scheins Interner Orientalismus und Studien über die begehrende neue Mittelschicht in chinesischen Städten besonders relevant sind, wird die allgemeine Fragestellung vor allem über die Ergebnisse einer empirischen Fallstudie beantwortet. Die Fragestellung lautet, welche Verbindungen im Tourismus zwischen Begehren, Ethnizität und Sexualität hergestellt werden und welche gesellschaftlichen Hierarchien dabei (re-)produziert werden. Die empirischen Forschungsergebnisse bestehen aus der Analyse 13 qualitativer Interviews und teilnehmender Beobachtungen. Sie wurden im Sommer 2013 in China und zwar überwiegend in der Provinz Yunnan durchgeführt. Im ersten Teil der Forschungsergebnisse wird versucht, die Auswirkungen des Tourismus auf Fremd- und Selbstzuschreibungen von Subjekten zu präsentieren. Hier wird vor allem der Frage nachgegangen, inwieweit Kommerzialisierung und Kommodifizierung an der Konstruktion von Identitäten beteiligt sind. Auch Asymmetrien hinsichtlich sozioökonomischer Faktoren und damit verbundener Identitätskonstruktionen werden in diesem Teil aufgedeckt. In Anlehnung an den internen Orientalismus wird im zweiten Teil veranschaulicht, welche Differenzierungen im Tourismus Yunnans zum Ausdruck kommen. Untersucht wird hier, auf welchen Achsen sich derartige Differenzkonstruktionen zeigen, wobei der Fokus auf gender- und klassenbezogene Gegensätzlichkeiten liegt. Im dritten Teil der Feldforschungsergebnisse wird auf das Thema Begegnungen eingegangen. Dieses ergibt sich sowohl aus der im Theorieteil aufgedeckten Verwobenheit zwischen Orientalismus und kapitalistischem System mit sexuellen Fantasien, als auch aus der Auffassung von Tourismus als eine Form von Kontaktaufnahme zwischen Kulturen. Wie gezeigt wird, treten Begegnungen sowohl auf realer als auch auf imaginierter Ebene auf. Die jeweiligen Forschungsergebnisse ergeben in Zusammenführung mit der Theorie ein komplexes Bild. Dieses vermag aufzuzeigen, inwieweit der interne Orientalismus im Tourismus Yunnans wirksam ist und mit materiellen Begehrensflüssen und 135 Modernisierungsdiskursen einhergeht, und in welchen Maßen er mit unbewussten (sexuellen) Begegnungsfantasien verwoben ist. Auswirkungen sozioökonomischer Ungleichheiten, die in Diskursen repräsentiert sind, werden auf verschiedenen Ebenen aufgedeckt. Darüber hinaus werden Effekte der Einschreibung der Diskurse auf reale Verhältnisse beleuchtet.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
China Yunnan Interner Orientalismus Postkolonialismus ethnische Minderheiten Begehren Modernisierung Mittelschicht
Autor*innen
Isabel Catherine Schwaninger
Haupttitel (Deutsch)
Exotische Kulissen
Hauptuntertitel (Deutsch)
Begehren und Ethnizität im Tourismus Yunnans
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
137 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Felix Wemheuer
Klassifikationen
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.00 Sozialwissenschaften allgemein: Allgemeines ,
73 Ethnologie > 73.73 Ethnische Identität
AC Nummer
AC11999420
Utheses ID
28154
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1