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Der Neue US-Imperialismus
Rüstungsexporte zur Durchsetzung außenpolitischer Interessen in Somalia ; US-Rüstungsinteressen im Spannungsfeld zwischen Entwicklungspolitik, internationaler Friedenssicherung und politökonomischer Expansion
Denny Nagorsen
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Christoph Gütermann
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.31685
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30388.18586.543061-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die USA sind der Inbegriff für Freiheit, Fortschritt und Demokratie. Das politische System setzt auf Kooperation. Das Wirtschaftssystem kombiniert Freihandel mit Marktwirtschaft. Zudem stehen die USA unter dem Verdacht, ihre Machtdominanz mit einer stark militarisierten Außenpolitik abzusichern, alle Staaten politisch, wirtschaftlich und militärisch in das kapitalistische Weltsystem zu integrieren und der interessensgeleiteten US-Außenpolitik unterzuordnen. Dabei wird deutlich, dass sich Militärinterventionen und militärische Gewalt speziell gegen die Länder des globalen Südens richten und die USA, als am stärksten aufgerüstete Militärmacht, den Prototyp eines imperialistischen Aggressors neuen Stils darstellen. Die vorliegende Arbeit will die von den USA vorangetriebene imperiale Politik untersuchen und die Veränderungen der US-Außenpolitik seit dem Ende des Ost-West-Konflikts verdeutlichen. Die imperialistischen Bestrebungen der USA sollen in dem Hauptteil dieser Arbeit mit Somalia verknüpft, analysiert und bewertet werden. Dabei soll der Frage nachgegangen werden, welcher Zusammenhang zwischen dem neuen US-Imperialismus und den expansiven Rüstungsbestrebungen der USA bestehen und inwiefern die Rüstungsbestrebungen zur Durchsetzung außenpolitischer Interessen in Somalia dienen? Theoretisch wird die Analyse in verschiedene Ansätze der Imperialismustheorie eingebettet. Die Analyse und Diskussion zeigen, dass Somalia aufgrund seiner geopolitischen Lage, der strukturellen Abhängigkeit und fragilen Staatlichkeit in den Fokus der imperialistischen Interessens- und Machtpolitik der USA gerückt ist. Die USA nutzen ihre politische und wirtschaftliche Machtdominanz unter Anwendung militärischer Gewalt und verfolgen in Somalia die Bekämpfung des internationalen Terrorismus sowie die weitere Integration Somalias in das kapitalistische Weltsystem. Die zahlreichen Militärinterventionen beschleunigen den somalischen Staatszerfall und die Militarisierung Somalias. Die dadurch entstehende Gewaltdynamik provoziert lokale und regionale Machtverschiebungen, schafft Operationsräume und Rückzugsgebiete transnational agierender Terrornetzwerke in Somalia und am Horn von Afrika und trägt zur Stärkung der militanten islamistischen Al-Shabaab sowie weiteren Fragmentierung der somalischen Gesellschaft bei. Verdeckte Militärinterventionen, Stellvertreterkriege und die Akkumulation durch Enteignung erzwingen die Integration in die amerikanische Weltordnung und verdeutlichen, dass die US-Außenpolitik von drei entscheidenden Grundvoraussetzungen determiniert ist: der globalen Machtverteilung, dem machtpolitischen Selbstverständnis einer imperialen Großmacht und dem sich daraus ergebenen Führungsanspruch. Die Konfliktbearbeitungsstretegie der USA in Somalia dient explizit außenpolitischen Interessen.
Abstract
(Englisch)
The United States of America are the most powerful capitalist country in the world and are the embodiment of freedom, progress, democracy and the free market economy. Besides, the USA are suspected of aiming to concolidate power by implemeting a strongly militarized foreign policy in order to expand the capitalist system. In doing so it becomes apparent that the United States use military force primarily against developing countries. In this context the United States illustrate the prefiguration of a new imperialistic aggressor. In this thesis I analyse and emphasize the fundamental changes of the imperialistic politics of the United States since the end of the Cold War. In the main section of this thesis the imperialistic ambitions of the Unites States will be linked to the East African country Somalia. The main research question is the following: How does the new imperialism of the United States cohere with the armaments industry and to what extent do the ambitions to arm enforce foreign interests in Somalia? Theoretically the analysis is embedded in approaches of theories of imperialism. The analysis and discussion show that Somalia has been advanced into the focus of American imperialistic foreign policy. The United States use their political and economic power by applying military force and pursue suppression of international terrorism. Moreover, they aim to integrate Somalia into the capitalist system. Numerous military interventions accelerate the collapse of the Somalian state as well as its militarisation. These interventions produce dynamic forces which provoke local and regional adjustments of power as well as economics of war. Former serve as areas of operation and retreat for transantional terroristic networks in Somalia and the Horn of Africa. Economics of war also strengthen the militant islamistic Al-Shabaab and contribute to the fragmentation of the Somalian society. Hidden military interventions, surrogate wars and the accumulation by disposession coerce the integration into the American world order and underline that the US foreign policy is determined by three basic conditions: global power relations, the self-concept of a imperialistic super power as well as the claim for leadership. The American strategy in Somalia explicitly serves foreign politics of interests.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
U.S. imperialism Armament exports foreign policy military force Somalia
Schlagwörter
(Deutsch)
US-Imperialismus Rüstungsexporte Außenpolitik Militärische Gewalt Somalia
Autor*innen
Denny Nagorsen
Haupttitel (Deutsch)
Der Neue US-Imperialismus
Hauptuntertitel (Deutsch)
Rüstungsexporte zur Durchsetzung außenpolitischer Interessen in Somalia ; US-Rüstungsinteressen im Spannungsfeld zwischen Entwicklungspolitik, internationaler Friedenssicherung und politökonomischer Expansion
Paralleltitel (Englisch)
The new U.S. imperialism. Armament exports to enforce foreign policy in Somalia
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
VIII, 130 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Christoph Gütermann
Klassifikation
89 Politologie > 89.91 Imperialismus
AC Nummer
AC11993361
Utheses ID
28171
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |
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