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Wound Culture ; die Vermittlung und Vermarktung eines Serienmörders durch die Medien anhand des Falls Bruno Lüdke
Daniela Scheidbach
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Clemens Stepina
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.31703
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29848.36403.665153-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im ersten Kapitel geht es um die Medien selbst, deren Aufbau, Funktion und Verbreitung. Vorab werden einige notwendige Definitionen erläutert, um dann auf die oben genannten Aspekte genauer einzugehen. Es wird auf die Subjektivität bzw. auf die Objektivität der Medien eingegangen und erklärt, wie notwendig es ist die Medien auch kritisch zu betrachten. Absolute Objektivität kann es im Bereich der Medien nicht geben, dennoch haben Medien die relevante Aufgabe bei der Bildung von Meinungen und Einstellungen beizutragen. Die Auswahl dessen, was durch die Medien verbreitet wird, hängt vor allem von den Nachrichtenfaktoren ab, die im nächsten Unterkapitel erläutert werden. Nachdem die Entwicklung dieser vorgestellt wurde, wird auch noch auf das Agenda-Setting und das Framing eingegangen. In diesem Kapitel wird geklärt und erklärt, welche Macht die Medien heutzutage besitzen und wie sie diese nutzen und einsetzen. Im zweiten Kapitel geht es um die Wound Culture. Als erstes wird definiert, um was genau es sich dabei handelt. Wer den Begriff geprägt hat und welche Eigenschaften der Wound Culture zugewiesen werden. In Verbindung mit den Medien und deren Verbreitungsmöglichkeiten kann sich die Wound Culture erst richtig entfalten, was in den nächsten Unterkapitel anhand von diversen Beispielen erläutert wird. Das Warum hinter der Wound Culture - die Faszination des Bösen ist das Thema des nächsten Unterkapitels. Das Warum ist nicht leicht zu klären und es gibt viele Ansätzen dafür und verschiedenste Erklärungen, weshalb sich der Mensch so sehr für diese dunkle Seite des Lebens interessiert. Es werden einige Ansätze für dieses Warum präsentiert und versucht zu erklären, worin die Faszination liegt. Im letzten Unterkapitel zur Wound Culture geht es um das Angebot und die Nachfrage desselbigen. Es wird die Verbreitung des Themas (Serien)Mord in den verschiedenen Medienzweigen aufgezeigt. Auf welche Art und in welchem Ausmaß diese geschieht ist unterschiedlich, aber das Thema ist allgegenwärtig. Mit verschiedenen Definitionen zur Thematik Serienmord wird das letzte Kapitel eingeleitet. In dem letzten Kapitel geht es um die Vermittlung und Vermarktung eines Serienmörders durch die Medien. Vorab wird auf die Darstellung eines (Serien)Mörders in den Medien, also auf die mediale Inszenierung eingegangen. Es werden diverse Schemas präsentiert, welche die Medien benützen, um (Serien)Mörder darzustellen und warum sie genau diese Ansätze verwenden. Dann wird noch kurz erläutert, wie genau die Boulevardpresse arbeitet und welche Inszenierungsformen diese Zeitschriften verwenden, um ein Bild eines Verbrechens zu zeichnen. Eine wichtige Rolle hat hier sicherlich auch Cesare Lombroso gespielt. Es wird kurz auf seine Theorie des geborenen Verbrechers eingegangen und aufgezeigt, warum diese heute noch teilweise relevant ist. Anhand des Falles Bruno Lüdke lässt sich einfach und eindeutig aufzeigen, wie die Medien gearbeitet haben, welches Bild sie präsentiert haben und wie es so weit kommen konnte, dass ein unschuldiger Mensch als einer der größten Serienmörder der Geschichte bekannt wird. Nach einer kurzen Übersicht über den Fall Lüdke und der Beschreibung seines Lebens bis zu seiner Verhaftung, geht es dann hauptsächlich um die 15-teilige Artikelserie in der Münchner Illustrierten in den Jahren 1956 und 1957, verfasst von Will Berthold. Jeder der 15 Artikel wird einzeln analysiert und interpretiert. Da es heute als bewiesen gilt, dass Bruno Lüdke unschuldig ist, stellt sich die Frage, warum Lüdke damals so viele Morde zugegeben hat, was in dem nächsten Unterkapitel geklärt werden soll. Danach wird noch kurz auf das Album der Morde, den Film von Robert Siodmak und Bücher, Berichte und Internetseiten zu dem Fall Bruno Lüdke eingegangen, um aufzuzeigen, welche Medien sich ebenfalls mit dem Fall Lüdke beschäftigen. Schlussendlich gibt es noch ein Fazit zu diesem Fall, bei dem kurz zusammengefasst wird, wie und mit welchen Mitteln Bruno Lüdke der Gesellschaft präsentiert wurde und warum es so weit kommen konnte, dass er als größter Serienmörder Deutschlands in die Geschichte eingeht. Am Ende der Arbeit wird die Frage aufgeworfen, ob so etwas heute auch noch passieren kann, was leider mit einem Ja beantwortet werden muss, wie der Fall Ulvi Kulac deutlich beweist. Die zentralen Forschungsfragen, die im Laufe der Arbeit beantwortet werden, lauten: Wound Culture: Warum wollen Menschen alles über ein grausames Verbrechen erfahren, Bücher dazu lesen und Filme sehen? Und Wie funktionierte die Vermittlung und Vermarktung des Serienmörders Bruno Lüdke durch die Medien? Kann so etwas heute auch noch passieren?

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Wound Culture Serienmörder Bruno Lüdke Massenmedien
Autor*innen
Daniela Scheidbach
Haupttitel (Deutsch)
Wound Culture ; die Vermittlung und Vermarktung eines Serienmörders durch die Medien anhand des Falls Bruno Lüdke
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
145 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Clemens Stepina
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.30 Massenkommunikation, Massenmedien: Allgemeines ,
06 Information und Dokumentation > 06.99 Information und Dokumentation: Sonstiges ,
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.99 Geisteswissenschaften allgemein: Sonstiges
AC Nummer
AC11993271
Utheses ID
28189
Studienkennzahl
UA | 317 | | |
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