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Die Macht des Lesers
eine inhaltsanalytische Untersuchung des Einflusses von Leserkommentaren auf die Medienberichterstattung zum Anti-Produktpiraterie-Handelsabkommen (ACTA)
Robert Schafleitner
Art der Arbeit
Magisterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Jürgen Grimm
DOI
10.25365/thesis.31736
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30257.31901.572454-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Durch Entwicklungen im Web 2.0, die sich in den letzten Jahren vollzogen haben, erweiterten sich die kommunikativen Beteiligungsmöglichkeiten für das Publikum. Welche Auswirkung dieser Prozess auf die Rolle des Rezipienten hat, ist jedoch noch weitgehend unklar. Ziel dieser Arbeit ist es somit, die neue Macht des Rezipienten, die aus der digitalen Revolution resultiert, empirisch zu überprüfen. Konkret geht es um die Frage, ob Nutzer von Online-Nachrichten, durch die zu den Artikeln angebotene Kommentarfunktion, Einfluss auf die Berichterstattung nehmen. Für die Untersuchung wird eine quantitative Inhaltsanalyse herangezogen, in der das Medien-Framing zur Debatte um das Anti-Produktpiraterie-Handelsabkommen (ACTA) in der Online-Ausgabe zweier österreichischer Qualitätszeitungen untersucht wird.
Diese Arbeit knüpft an das Konzept eines aktiven Rezipienten an und argumentiert die Bedeutung von User Generated Content im Online-Journalismus. Dabei werden Leserkommentare als Plattform für partizipativen Journalismus begriffen, der im traditionellen Journalismus Beachtung findet. Um den Einfluss von Leserkommentaren auf Artikel untersuchen zu können, wird eine analytische Differenzierung anhand der jeweiligen Journalismuskultur vorgenommen. Im Netz, dem Ort an dem der alte und neue Journalismus aufeinandertreffen, wird eine normative Kluft erkannt, die sich in den Inhalten manifestiert. Diese Kluft ist ebenso in der konkreten ACTA-Debatte erkennbar, da trotz der Vielfalt der Bewertungen eine Zuordnung zweier Diskursstandpunkte zu den Journalismuskulturen möglich ist. Zur Untersuchung wird das Frame-Konzept herangezogen, da es besonders geeignet ist mit der Komplexität des Kommunikationsprozesses umzugehen. Für die breite Anwendung des Konzepts werden thematische Frames in einer qualitativen Voruntersuchung gebildet und besonders erfolgreiche generische Frames der Literatur entnommen.
Bei der empirischen Überprüfung der These der normativen Kluft und des Einflusses von Leserkommentaren werden 87 Artikel und 602 Kommentare von den Online-Portalen „derStandard.at“ und „diePresse.com“ aus dem Zeitraum von 22.02.2010 bis 04.07.2012 inhaltsanalytisch erfasst. Dabei kann die theoretische Unterscheidung der alten und neuen Journalismuskultur auch empirisch nachgewiesen werden, da die Frames der ACTA-Gegner eher in Kommentaren und jene der ACTA-Befürworter eher in Artikeln zu finden sind. Es kann jedoch keine statistisch signifikante Annäherung des Framings in Artikeln und Kommentaren im Verlauf der Debatte gemessen werden. Die Macht des Lesers kann somit nicht anhand eines einfachen inhaltsanalytischen Vorgehens sichtbar gemacht werden, da sie von zu vielen Nebeneinflüssen begleitet zu werden scheint. Insofern kann die Arbeit als Grundlage für eine weiterführende Erforschung der Macht des Lesers dienen.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Rezipient Leserkommentare Inhaltsanalyse ACTA partizipativer Journalismus
Autor*innen
Robert Schafleitner
Haupttitel (Deutsch)
Die Macht des Lesers
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine inhaltsanalytische Untersuchung des Einflusses von Leserkommentaren auf die Medienberichterstattung zum Anti-Produktpiraterie-Handelsabkommen (ACTA)
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
189 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Jürgen Grimm
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.38 Neue elektronische Medien ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.40 Nachrichtenwesen
AC Nummer
AC11993253
Utheses ID
28217
Studienkennzahl
UA | 066 | 841 | |