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Weisheitsbezogenes Wissen: Erklärungswert von Persönlichkeit, Perspektivenwechsel und Befindlichkeit
Maria Hlauschka
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Ulrike Willinger
DOI
10.25365/thesis.31771
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29167.21409.547261-3
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Einleitung: In der vorliegenden Arbeit wird der Erklärungswert von Persönlichkeit, Perspektivenwechsel und Befindlichkeit in Bezug auf generelle und persönliche Weisheit untersucht. Der Zusammenhang von genereller und persönlicher Weisheit zueinander und der Einfluss von Variablen wie Alter, Geschlecht, Protokolllänge und Selbstoffenbarungstendenz werden untersucht.
Methode: Die Stichprobe setzt sich aus 42 gesunden Frauen und Männer im Alter von 39-75 Jahren zusammen. Die generelle und die persönliche Weisheit wurden mittels eines Interviews in Anlehnung an das Berliner Weisheitsparadigma erhoben. Um Aussagen über die Persönlichkeit (Big Five) treffen zu können, wurde das NEO-Fünf-Faktoren-Inventar nach Costa und McCrae vorgegeben. Die Fähigkeit des Perspektivenwechsels wurde mit Verfahren zur Erfassung der kognitiven und affektiven Theory of Mind (ToM, als Fähigkeit mentale Zustände zu verstehen) untersucht. Befindlichkeit wurde anhand der zwei affektiven Variablen Apathie und Depressivität erfasst. Zusätzliche wurde die Protokolllänge bezüglich genereller und persönlicher Weisheit sowie die Selbstoffenbarungstendenz erhoben.
Ergebnis: Gewissenhaftigkeit sowie Apathiefähigkeit liefern einen signifikanten Erklärungsbeitrag in Hinblick auf generelle Weisheit, jedoch nicht bezüglich persönlicher Weisheit. Die ToM zweiter Ordnung korreliert nur signifikant mit persönlicher Weisheit. Die beiden Weisheitsformen korrelieren signifikant positiv miteinander. Beide werden durch die jeweilige Protokolllänge beeinflusst. Kein Erklärungswert konnte für die übrigen Persönlichkeitsdimensionen (Neurotizismus, Extraversion, Offenheit für Erfahrung, Verträglichkeit), affektive ToM, kognitive ToM erster und dritter Ordnung, Depressivität, Alter und Geschlecht festgestellt werden.
Diskussion: Im Gegensatz zu den in der Literatur berichteten Ergebnissen sind Gewissenhaftigkeit und Apathie signifikante Prädiktoren genereller Weisheit. Persönliche Weisheit wird durch ToM zweiter Ordnung, welche ein komplexes Sprachverständnis und die Zuschreibung der Perspektiven von zwei verschiedenen Protagonisten umfasst, positiv beeinflusst. Da Protokolllänge den stärksten Prädiktor darstellt und dies die Interpretation erschwert, sollte in zukünftigen Studien eine modifizierte Vorgabe in den Aufgaben, mit dem Ziel eine geringere Streuung der Antwortlänge zu erhalten, überlegt werden. Die hypothesenkonträren Ergebnisse sind möglicherweise durch die gesunde Stichprobe und den daraus folgenden überdurchschnittlich guten Testergebnissen entstanden.
Abstract
(Englisch)
Introduction: The present study aims at examining general and personal wisdom according to the Berlin wisdom paradigm, as well as their respective relation to personality, change of perspective and mental state. The correlation between general wisdom and personal wisdom is of interest. Furthermore the relationship with other variables as age, sex, length of protocols and the tendency to disclose personal information are examined.
Method: The sample consists of 42 healthy female and male participants. They range in age from 39 to 75. To assess general and personal wisdom interviews according to the Berlin wisdom paradigm were conducted. The NEO Personality Inventory (Borkenau & Ostendorf, 2008) in the German Language version was administered. Change of perspective was assessed using affective and cognitive measures of Theory of Mind (ToM, i.e. the ability to understand mental states). Moreover, participants completed measures of mental state (apathy and depressiveness). In addition, the length of protocols and the tendency to disclose personal information were assessed.
Results: Conscientiousness and apathy are predictors for general wisdom but not for personal wisdom. The second order ToM correlates significantly only with personal wisdom. General and personal wisdom correlate significantly and the length of protocols is of significant predictive value for both types of wisdom. All other dimensions of psychometric personality (Neuroticism, Extraversion, Openness to Experience, Agreeableness), affective ToM, first order and third order cognitive ToM, depressiveness, age and sex, however, were found to be of no significant relevance to wisdom in this study.
Conclusions: In contradiction to literature conscientiousness and apathy are predictors for general wisdom. The second order ToM, the ability to understand complex mental states, complex speech comprehension and the ability to take the perspective of two different subjects is positively linked with personal wisdom. The length of protocols is of significant predictive value, which troubles the interpretation. Therefore future studies are well advised to alter restrictions for the number of words, in order to establish less variance of number of words. The non hypothesis-conforming results can be a consequence of the small healthy sample size and above average test scores.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
wisdom Berlin wisdom paradigm personality Theory of Mind mental state
Schlagwörter
(Deutsch)
Weisheit Berliner Weisheitsparadigma Persönlichkeit Theory of Mind Befindlichkeit
Autor*innen
Maria Hlauschka
Haupttitel (Deutsch)
Weisheitsbezogenes Wissen: Erklärungswert von Persönlichkeit, Perspektivenwechsel und Befindlichkeit
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
123 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ulrike Willinger
Klassifikationen
77 Psychologie > 77.58 Alterspsychologie ,
77 Psychologie > 77.70 Klinische Psychologie
AC Nummer
AC11566984
Utheses ID
28250
Studienkennzahl
UA | 298 | | |