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Die Konstruktion eines rassifizierten weißen Weiblichkeitsideals in der Zeitschrift des Frauenbundes der Deutschen Kolonialgesellschaft
Kolonie und Heimat
Sophie Christine Burchard
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Johanna Gehmacher
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.31777
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29743.52702.523054-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit knüpft an aktuelle politische Debatten an und versucht, einen Beitrag zu einer differenzierten Auseinandersetzung mit der oft verdrängten deutschen Kolonialgeschichte und dem an den Herero und Nama verübten Völkermord und dessen Folgen zu leisten. Anhand einer intersektionalen Analyse wird das Zusammenspiel der Kategorien Geschlecht, 'Rasse', Sexualität und Klasse für die Herrschaftssicherung der Deutschen im kolonialen Prozess untersucht. Ziel der Arbeit ist es, mit dem Konzept der entangled histories (Shalini Randeria) entgegen einer universalistischen Geschichtsschreibung nicht nur eine neue Betrachtungsweise der deutschen Kolonialgeschichte aufzuzeigen, sondern auch eine neue Perspektive auf deren Bedeutung für die Formierung rassifizierter vergeschlechtlichter weißer Identitäten. So wird die deutsche weiße Frau als Akteurin historisch im kolonialen Gefüge verortet, ihre politischen Partizipationsmöglichkeiten, Feministische Verstrickungen und Erwartungen an ein Leben in den deutschen Kolonien untersucht. Mit der Methode der Historischen Diskursanalyse wird die Zeitschrift des Frauenbundes der Deutschen Kolonialgesellschaft: Kolonie und Heimat nach Berufsfeldern und Handlungsräumen der Frauen in den Kolonien untersucht. Die Zeitschrift diente zu Kolonialpropaganda unter weißen Frauen und vermittelt Handlungs- und Disziplinaranweisungen, wie deutsche weiße Frauen sich in den Kolonien verhalten sollten. Daraus ergibt sich ein rassifiziertes weißes Weiblichkeitsideal, das in den Kolonien nicht nur Kolonialisierte zu deutscher weißer Hygiene, Haushaltsführung und 'Kultur' 'erziehen' sollte, sondern auch die weiße Gemeinschaft selbst kulturell und durch Reproduktion 'rassisch' weiß absichern sollte. Es zeigt sich deutlich, dass für den deutschen Kolonialismus und damit verbundenen Repräsentationen Schwarzer und weißer Konstruktionen von Geschlecht, 'Rasse', Sexualität und Klasse eine zentrale Rolle spielten. Spezifisch weiße weibliche Konstruktionen halfen, die Kolonialherrschaft abzusichern.
Abstract
(Englisch)
The following text takes into account current political debates and will attempt to make a contribution towards a differentiated discourse of the often suppressed German colonial history, including the genocide of the Hereo and Nama people and its concequences. In order to investigate the process and power of German colonial control, the interplay of the following subjects will be analyzed: gender, race, sexuality and class. With the help of the concept of entangled histories (Shalini Randeria), the aim of this body of work is to highlight not only a new approach to German colonial history, but also to demonstrate a new perspective of its importance for the formation of racialized gendered white identities. Thus the role of the German white woman as protagonist is called into question within the colonial structure. What will also be investigated is her opportunities for political participation, feminist involvement and expectations of a life in the German colonies. Applying the method of a historical discourse analysis to the journal of the Frauenbund der Deutschen Kolonialgesellschaft: Kolonie und Heimat, the vocational areas and the extent of the freedom of action of German women within the colonies will be investigated. Amongst white women, the journal was utilized as a means for colonial propaganda, since it was used to demonstrate how the white woman of the colony should conduct herself. As a result, a racialized white femine ideal was created that would not only be used to colonize and educate about white hygiene, housekeeping and culture but which would also guarantee the cultural continuity and racial supremacy of the German community. It is apparent that for German colonialism, the representation of black and white interpretations of gender, race, sexuality and class played a crucial role. Specifically the image of white females contributed to ensure colonial control.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
German colonial history whiteness gender racism postcolonialism women, white southwestafrika colonialism history 1884-1914 nationalism and feminism
Schlagwörter
(Deutsch)
Deutsche Kolonialgeschichte Weißsein Gender Rassismus Postkolonialismus Weibliche, Weiße Nationalismus und Feminismus Diskursanalyse Südwestafrika Geschichte 1884-1914 Kolonialismus Soziale Konstruktionen
Autor*innen
Sophie Christine Burchard
Haupttitel (Deutsch)
Die Konstruktion eines rassifizierten weißen Weiblichkeitsideals in der Zeitschrift des Frauenbundes der Deutschen Kolonialgesellschaft
Hauptuntertitel (Deutsch)
Kolonie und Heimat
Paralleltitel (Englisch)
The construction of an racialized white femine ideal in the journal of the Frauenbund der Deutschen Kolonialgesellschaft: Kolonie und Heimat.
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
171 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Johanna Gehmacher
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.43 Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts ,
15 Geschichte > 15.92 Afrika südlich der Sahara ,
71 Soziologie > 71.25 Sexualität ,
71 Soziologie > 71.33 Frau ,
73 Ethnologie > 73.73 Ethnische Identität ,
89 Politologie > 89.91 Imperialismus
AC Nummer
AC11990810
Utheses ID
28256
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1