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Das Selbstbestimmungsrecht der Völker und die Demokratisierung im Irak
Paul Fischer
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Rechtswissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Hannes Tretter
DOI
10.25365/thesis.3236
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29376.73272.555659-5
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Das Selbstbestimmungsrecht der Völker hat sich in den letzten 100 Jahren von einem politischen Konzept hin zu einer Völkerrechtsnorm mit Rang von jus cogens gewandelt. Als allen individuellen Menschenrechten vorangestelltes Recht ist es ein Bindeglied zwischen jenen und zwischenstaatlichen Prinzipien wie Gleichbehandlungsgrundsatz, Souveränität und Nichteinmischungsgebot. Als solches erfuhr es 2003 durch die Okkupation des Iraks durch die US-amerikanisch angeführte "Koalition der Willigen" neue Aktualität.
Die Dissertation beschreibt zunächst die Entwicklung des Selbstbestimmungsrechts der Völker von seinen Anfängen in der Zeit der Französischen Revolution bis zu seiner Neuformulierung auf der Weltmenschenkonferenz 1993. Dogmatische Probleme, die das Selbstbestimmungsrecht der Völker im System des modernen Völkerrechts verursachte und verursacht, werden erörtert und teilweise einer Lösungsmöglichkeit zugeführt.
Anschließend wird auf die Diskussion rund um die Verknüpfung des Selbstbestimmungsrechts der Völker und den individuellen Menschenrechten eingegangen. Insbesondere werden das Humanitäre Völkerrecht, das während Okkupationen gilt, sowie die besondere Bedeutung dieses Regimes für die individuellen Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht der Völker dargestellt.
Das Recht auf Demokratie wird kritisch beleuchtet und sein Unterschied zum Selbstbestimmungsrecht der Völker aufgezeigt. Im Endeffekt plädiert der Tenor der Arbeit jedoch für eine Auslegung von innerer Selbstbestimmung im Sinne von Demokratie. Dies wird durch eine Reihe aktueller Entwicklungen sowohl im Bereich der Menschenrechte als auch im Bereich des klassischen Völkerrechts belegt.
Die anschließende Fallstudie des Iraks liefert einen Überblick über dessen jüngere Geschichte, seine gegenwärtige politische, wirtschaftliche und kulturelle Lage. Die Menschenrechtssituation und die neue irakische Verfassung, wie sie unter Vorgaben der Multinational Force in Iraq ausgearbeitet wurde, stehen im Brennpunkt der Analyse. Im Ergebnis wird die Verletzung der Selbstbestimmung des irakischen Volkes festgestellt. Die im Irak agierenden Terrorgruppen erfüllen die Kriterien einer Befreiungsbewegung nicht. Die neue Verfassung bedeutet einen wesentlichen Einschnitt in kulturelle Gesellschaftsmuster und fördert nicht die zukünftige Stabilität oder die Etablierung demokratischen Bewusstseins.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Selbstbestimmungsrecht der Völker Menschenrechte Demokratisierung Irak Operation Iraqi Freedom
Autor*innen
Paul Fischer
Haupttitel (Deutsch)
Das Selbstbestimmungsrecht der Völker und die Demokratisierung im Irak
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
265 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Hannes Tretter ,
Martina Haedrich
AC Nummer
AC07453209
Utheses ID
2827
Studienkennzahl
UA | 083 | 101 | |