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Die französischen Personalpronomen im kontrastiven Vergleich zum Deutschen
Emanuel Zirngast
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Georg Kremnitz
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.31861
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29828.17822.712163-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Morphosyntax sagt wohl viel mehr über das Wesen einer Sprache aus als einzelne lexikalische Eigentümlichkeiten. Daher bietet der Gebrauch der Personalpronomen ein fruchtbares Feld für den kontrastiven Vergleich, zumal sich hier alle Sprachen grundsätzlich mit denselben Anforderungen konfrontiert sehen, denen sie jedoch auf unterschiedliche Weise gerecht werden. Bereits der Begriff Personalpronomen bzw. pronoms personnels birgt Widersprüchlichkeiten, die sich bei der syntaktischen und semantischen Analyse offenbaren und Grammatiker zu einer terminologischen Gratwanderung zwischen Präzision, Tradition und Zweckmäßigkeit zwingen. Demgemäß uneinheitlich präsentiert sich die Darstellung in der Fachliteratur, wo je nach Ansatz verschiedene Wege gegangen werden, die aber allesamt nur über Kompromisse zum Ziel führen. So schafft etwa die Dependenzgrammatik Tesnières anhand andersartiger Betrachtungsweisen neue Kategorien, die allerdings ebenso viele Fragen offen lassen wie die althergebrachten Wortklassen. Das Französische und das Deutsche weisen in der Personaldeixis zahlreiche Parallelen auf: In beiden Sprachen ist die Verwendung der Subjektpronomen obligatorisch, die jeweils auch als bloße Platzhalter oder Attrappen auftreten können. Beide haben bei den Possessiva und Reflexiva mit Ambiguitäten zu kämpfen. Bei beiden entsprechen Person, Numerus und Genus der Pronomen beileibe nicht immer der Wirklichkeit. In beiden Sprachen ist eine feste Wortfolge einzuhalten, mit der jedoch in beiden regelmäßig gebrochen wird. Dennoch sind bei allen Gemeinsamkeiten auch signifikante Unterschiede auszumachen, allen voran die Trennung der französischen Personalpronomen in zwei Paradigmen, wobei die Kriterien verbunden / unverbunden und unbetont / betont keine durchgehend identischen Schnittmengen bilden. Andere Unterschiede finden sich zum Beispiel in der Internalisierung der Pronomen im frühkindlichen Spracherwerb, bei den Infinitivkonstruktionen, bei den Kombinationsmöglichkeiten oder bei der Etablierung von on als lupenreines Personalpronomen der ersten Person Plural – und natürlich generell bei einer Unzahl von Einzelphänomenen, die in ihrer Eigendynamik die Individualität von Sprachen widerspiegeln. Personalpronomen sind Funktionswörter (mots-outils). Sie verweisen auf andere Elemente im Text oder auf Objekte der außersprachlichen Realität oder auf rein gar nichts und erfüllen dann eine bloße syntaktische Aufgabe. Sie werden von jeder Sprache gebraucht, aber jede gebraucht sie anders.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Personalpronomen Französisch Deutsch
Autor*innen
Emanuel Zirngast
Haupttitel (Deutsch)
Die französischen Personalpronomen im kontrastiven Vergleich zum Deutschen
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
105 S. : Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Georg Kremnitz
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.06 Sprachwissenschaft: Allgemeines ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.52 Syntax
AC Nummer
AC11725745
Utheses ID
28333
Studienkennzahl
UA | 190 | 347 | 350 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1