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Lebenswelten in Bewegung
transnationale Care-Migrantinnen aus der Slowakei in der 24-Stunden-Betreuung in Österreich
Anna Fox
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Stefanie Kron
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DOI
10.25365/thesis.31888
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30224.20651.796364-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Pflege und Betreuung älterer Menschen ist eine Thematik, die im Zuge gegenwärtiger demographischer Entwicklungen zunehmend an Relevanz gewinnt. Eine Möglichkeit, auf den steigenden Bedarf in diesem Bereich zu antworten, ist die 24-Stunden-Betreuung im häuslichen Rahmen. Seit Beginn der 1990er Jahre, nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, wird in Österreich auf diese Option zunehmend zurückgegriffen, wobei die Betreuungskräfte, die in diesem Bereich tätig sind, v.a. aus den neuen EU-Ländern und in erster Linie aus der Slowakei kommen. Da diese Form von Arbeitsverhältnis für eine überwiegende Mehrheit der Beschäftigten mit einer regelmäßigen Abwesenheit von ihrem Herkunftskontext einhergeht, ist davon auszugehen, dass dort Auswirkungen auf persönliche Lebenswelten und insbesondere auf die Beziehungspflege und die Organisation von Fürsorgearbeit im Haushalt und im familiären Umfeld bemerkbar sind. Die vorliegende Arbeit zielt darauf ab, zu verstehen, wie die Arbeits- und Lebensrealitäten der Personenbetreuer_innen in Österreich mit jenen in ihrem Herkunftskontext (hier eingeschränkt auf die Slowakei) interagieren und wie die Veränderungen, die so zustande kommen, von den Care-Migrant_innen selbst wahrgenommen werden. Im spezifischen untersucht sie die Frage, wie sich die persönlichen Lebenswelten von in Österreich tätigen Betreuungskräften in der 24-Stunden-Betreuung mit Herkunftsland Slowakei durch die zirkuläre Arbeitsmigration, die mit ihrer Beschäftigung einhergeht, allgemein und insbesondere in Bezug auf ihre soziale Einbettung, Fürsorge-Arrangements und die geschlechterspezifische Arbeitsteilung im eigenen Haushalt sowie im familiären Umfeld verändern. Um dieser Frage auf den auf den Grund zu gehen, wurde eine Fallstudie auf Basis von vier qualitativen Interviews mit Frauen aus der Slowakei durchgeführt, die in Österreich als Personenbetreuerinnen arbeiten. Diese Arbeit soll dazu beitragen, transnationale Migrant_innen und transnationale Haushalte als zentrale Akteur_innen im Bereich der Fürsorge sichtbar zu machen. Das erste Kapitel der Arbeit bietet eine Einführung in den Gegenstandsbereich. Darin wird beschrieben, wie die 24-Stunden-Betreuung in Österreich konkret geregelt ist, der nationalstaatliche Herkunftskontext der Forschungsteilnehmerinnen umrissen und ein erster allgemeiner Überblick über das Phänomen der Care-Migration aus der Slowakei nach Österreich gegeben. Im zweiten Kapitel wird der theoretische Zugang zum Thema beschrieben. Darin werden die Begriffe ‚Lebenswelt‘ und ‚Care‘ erklärt, eine Übersicht über Konzepte zur transnationalen Care-Migration und zur transnationalen Haushalts- und Familienorganisation gegeben sowie der Kapitalbegriff Pierre Bourdieus in seiner Bedeutung für die vorliegende Arbeit erläutert. Im dritten Kapitel wird die methodische Herangehensweise in der empirischen Untersuchung offengelegt. Darin werden die Einbettung der Arbeit in das Paradigma der qualitativen Sozialforschung, die Methode der Datenerhebung des problemzentrierten Interviews nach Andres Witzel, die Auswertung der Daten anhand der qualitativen Inhaltsanalyse nach Philipp Mayring sowie die Form der Datenaufbereitung für die Ergebnisdarstellung beschrieben. Die Ergebnisse der empirischen Untersuchung werden schließlich im vierten Kapitel dargestellt. Chronologisch-biographisch wird darin nachgezeichnet, wie die Forschungsteilnehmer_innen ihren Weg in die Personenbetreuung fanden, wie sich ihre persönlichen Lebenswelten seit dem Beginn der Arbeitsmigration veränderten und welche Perspektiven sie für ihre Zukunft sahen. Im letzten Kapitel werden die Ergebnisse der Arbeit zu einem abschließenden Resümee zusammengeführt und in ihrer Einbettung in die themenrelevante Fachliteratur diskutiert. Außerdem wird aufgezeigt, wo weiterer Forschungsbedarf besteht.
Abstract
(Englisch)
Geriatric care is becoming an ever more important issue due to current demographic trends. The growing demand for such services is partly being met by 24-hour live-in care. Since the fall of the Iron Curtain this has been an increasingly popular option in Austria. The care workers are mostly from the new EU member states, and Slovakia in particular. For the vast majority of the carers this form of employment involves regular absences from home, it can therefore be expected to affect their personal lives (“lifeworlds”), and especially their relationships, and the organisation of care work in the household and the family. This study sets out to examine how the realities of carers’ working and personal lives in Austria interact with those in their country of origin, Slovakia, and what the care migrants themselves make of the resultant changes. It asks how the personal lifeworlds of Austrian based 24-hour carers from Slovakia are altered by the circular migration associated with their form of employment – both in general, and in terms of their social integration, the care arrangements and sexual division of labour in their own households, and their overall family setting. A case study, based on four qualitative interviews with women from Slovakia working as personal care workers in Austria, was conducted to investigate this question in depth. The first chapter of the thesis provides an introduction to the topic. It describes the organisation of 24-hour care in Austria, briefly outlines the political and economic situation in the research participants’ country of origin, and takes an initial, general look at the phenomenon of care migration from Slovakia to Austria. The second chapter explores theoretical approaches to the subject. It explains the notions of “lifeworld” and “care”, and sketches out those of transnational care migration, and transnational household and family organisation, as well as Pierre Bourdieu’s concept of capital and its influence on the thesis. The third chapter reviews the methods behind the empirical investigation. It highlights the debt of the study to the qualitative social research paradigm, and outlines Andreas Witzel’s problem centred interview method of data collection, Philipp Mayring’s qualitative content analysis method of data analysis, and the form of data pre-processing chosen to present the research findings. The results of the empirical research are set out in the fourth chapter. A chronological, biographical approach is taken to retracing the research participants’ routes into personal care work careers, the changes in their personal lifeworlds since embarking on labour migration, and their view of where their future is taking them. The final chapter summarises the research findings and places them in the context of the literature on the subject. It also identifies areas in which there is a need for further research. This thesis is intended to help increase awareness of the crucial role of transnational migrants and households in care provision.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
24-hour-care lifeworlds care migration transnational households transnational families Slovakia Austria
Schlagwörter
(Deutsch)
24-Stunden-Betreuung Lebenswelten Care-Migration transnationale Haushalte transnationale Familien Österreich
Autor*innen
Anna Fox
Haupttitel (Deutsch)
Lebenswelten in Bewegung
Hauptuntertitel (Deutsch)
transnationale Care-Migrantinnen aus der Slowakei in der 24-Stunden-Betreuung in Österreich
Paralleltitel (Englisch)
"Lifeworlds" on the move ; transnational care migrants from Slovakia providing 24-hour care in Austria
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
141 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Stefanie Kron
Klassifikation
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein: Sonstiges
AC Nummer
AC12032821
Utheses ID
28354
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |
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