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Grenzräume - Gedächtnis und Identität der 'Dritten Generation Ostdeutschland' im öffentlichen 'Ost'-'West'-Diskursfeld
Elisabeth Sitte-Zöllner
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Gerald Faschingeder
DOI
10.25365/thesis.31896
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30112.37898.189053-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
2010 wird im Zusammenhang der 20-jährigen Jubiläen von „Mauerfall“ und „Deutscher Einheit“ das Netzwerk „3te Generation Ostdeutschland“ („3GO“) mit dem Ziel gegründet, die diskursiv gefestigte Hierarchie zwischen „Ost-“ und „Westdeutschland“ mit dem „Ostdeutschen“ als dem Inferioren, und damit auf Dauer die Teilung zwischen „Ost“ und „West“ gänzlich zu überwinden. Dazu führen die InitiatorInnen dieses Netzwerkes den Begriff der „Dritten Generation Ostdeutschland“ ein, der in dieser Schreibweise all jene umfasst, die zwischen 1975 und 1985 in der DDR geboren wurden und zur „Wende“ Kinder bzw. Jugendliche waren. Die Gemeinsamkeit dieser 2,4 Millionen Menschen sehen die InitiatorInnen in deren „doppelter Sozialisation“ - einerseits im sozialistischen System der DDR, andererseits im kapitalistischen System der BRD - die sie von gleichaltrigen „Westdeutschen“ und den älteren Generationen „Ostdeutschlands“ unterscheide und zu (potentiellen) Vermittlern zwischen „Ost“ und „West“ und den unterschiedlichen Generation mache.
Nachdem VertreterInnen des Netzwerks wiederholt für die Generation sprechen, wird für die diskursanalytische Untersuchung in der Arbeit vor allem Material der „3GO“ zur Analyse verwendet.
Neben der Frage nach den Ursachen für die Positionierung der „3GO“ im öffentlichen „Ost“-„West“-Diskurs, die vor allem als Ausdruck einer (zunehmend überwundenen) „Etablierten-Außenseiter-Figuration“ nach Elias und Scotson verstanden werden kann, wird der Fokus der Arbeit - ausgehend von den Theorien der Gedächtnisforschung und erweitert durch sozialtheoretische Konzepte Bourdieus - vor allem auf die Konstruktion bzw. (Re)Produktion von Identitätsbildern und Differenzkategorien im Diskurs der „3GO“ gelegt. Dabei wird deutlich, dass die Kategorie „ostdeutsch“ mit der „3GO“ zwar positiv aufgewertet und damit einen emanzipatorischen Charakter erhält. Gleichzeitig aber (re)produzieren und konstruieren die Mitglieder der „3GO“ innerhalb des Diskurses alte bzw. neue Differenzkategorien, so dass es fraglich erscheint, inwiefern sie zur Auflösung der Hierarchien zwischen „Ost“ und „West“ bzw. der Überwindung dieser Kategorien beitragen können.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Dritte Generation Ostdeutschland Ostdeutschland Ost-West-Diskursfeld Gedächtnisforschung Diskursforschung
Autor*innen
Elisabeth Sitte-Zöllner
Haupttitel (Deutsch)
Grenzräume - Gedächtnis und Identität der 'Dritten Generation Ostdeutschland' im öffentlichen 'Ost'-'West'-Diskursfeld
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
151 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Gerald Faschingeder
AC Nummer
AC12033894
Utheses ID
28360
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |