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"Familienalbum einer Stadt" und "Das Leben beginnt noch einmal"
Albumpoetik und Emigration bei Fred Heller
Sarah Hansbauer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Annegret Pelz
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.31900
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29771.27507.224963-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Diplomarbeit analysiert zwei Primärtexte, „Das Leben beginnt noch einmal“ (1945) und „Familienalbum einer Stadt“ (1948), die Fred Heller (1889-1949) nach seiner Flucht vor dem Nationalsozialismus in Uruguay verfasste. Die Forschungsschwerpunkte liegen auf Gattungsfragen hinsichtlich albenhaften Schreibens und auf Fragen der Emigration als Folge der nationalsozialistischen Genozide. Das erste Kapitel umfasst einige biografische Hintergründe zu Fred Heller und seinem Umfeld in Uruguay sowie eine Beschreibung der Primärtexte. Die Analyse der Gattungsdefinitionen von Autobiografie, Biografie, Roman und Genrebild in Kapitel 2 führt zu dem Schluss, dass die beiden Primärtexte zwar einzelne Merkmale der genannten Gattungen erfüllen, aber keiner davon eindeutig zuzuordnen sind. Die Texte entziehen sich einer herkömmlichen Gattungsdefinition und sind vielmehr durch ihren Aufbau und ihre Erzählstrukturen beschreibbar - es handelt sich um Alben bzw. albenhafte Texte. Was Alben bzw. albenhafte Texte ausmacht, wird anhand von Werner Wilhelm Schnabels „Das Stammbuch. Konstitution und Geschichte einer textsortenbezogenen Sammelform bis ins erste Drittel des 18. Jahrhunderts“ (2003) sowie der von Anke Kramer und Annegret Pelz herausgegebenen, an die gleichnamige Konferenz anschließende Publikation „Album. Organisationsform narrativer Kohärenz“ (2013) analysiert. Die wichtigsten Merkmale von Alben sind ihre Portabilität, ihre Sammelfunktion, die Bewahrung von Erinnerungen, ihr besonderer Status zwischen Privatheit und Öffentlichkeit sowie die Möglichkeit zur Konstitution von Gruppen bzw. Kollektiven. Hellers Texte werden hinsichtlich dieser Eigenschaften untersucht, um sie als albenhafte Texte zu beschreiben. Im dritten Kapitel wird die Darstellung der Emigration in Hellers Texten analysiert. Dazu wird zunächst der Rolle der Stadt in den Primärtexten nachgegangen. Außerdem werden die Texte bezüglich der Frage analysiert, welche Funktion albenhafte Verfahren für das individuelle und kollektive Gedächtnis hinsichtlich des kollektiven Geschichtstraumas der nationalsozialistischen Genozide haben. Dazu ist es notwendig, die Begriffe individuelle, personale und kollektive Identität sowie verschiedenen Arten des Gedächtnisses und der Zeugenschaft zu klären. Anschließend wird die Medialität der kollektiven Erinnerung an die nationalsozialistischen Genozide, die aus dem Aussterben der Zeitzeugen resultiert, analysiert und der Schluss gezogen, dass Alben und albenhafte Strukturen die geeigneten Rahmenbedingungen für den individuellen sowie kollektiven Umgang mit den nationalsozialistischen Genoziden liefern. Zuletzt wird auf die Bedeutung der Familie in Hellers Texten eingegangen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Album Emigration Fred Heller Montevideo Uruguay Stadt Familie
Autor*innen
Sarah Hansbauer
Haupttitel (Deutsch)
"Familienalbum einer Stadt" und "Das Leben beginnt noch einmal"
Hauptuntertitel (Deutsch)
Albumpoetik und Emigration bei Fred Heller
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
100 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Annegret Pelz
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.24 Zweiter Weltkrieg ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.84 Sonstige literarische Gattungen ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.10 Deutsche Literatur
AC Nummer
AC11569313
Utheses ID
28363
Studienkennzahl
UA | 190 | 333 | 313 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1