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Unterscheiden sich Mütter mit und ohne Bedenken in ihrem Interaktionsverhalten?
Tina Schemmel
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Ursula Kastner-Koller
DOI
10.25365/thesis.31903
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30350.31379.740962-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit verwendet das ursprünglich von Aigner (2004, 2005) entwickelte, im Zuge weiterer Diplomarbeiten (Svecz, 2010; Holzer, 2011) verbesserte und von Hirschmann et al. (2012; Hirschmann et al. 2011) in einer adaptierten und aktuellen Version vorliegende Beobachtungssystem INTAKT, um die Qualität der Mutter-Kind-Interaktion anhand der drei mütterlichen Verhaltensdimensionen Feinfühligkeit, Rückmeldung und Joint Attention zu erfassen. Ziel ist es einen Teil der Normierungsstichprobe für INTAKT zu erheben.
Zu dem werden mütterliche Bedenken mit einem dafür geeigneten Fragebogen erhoben um der Frage nachzugehen, wie weit verbreitet Bedenken bei leiblichen Müttern ohne Beratungsbedarf sind. Darüber hinaus soll überprüft werden, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Bedenken und dem Interaktionsverhalten gibt. Es wurden dazu Bedenken zu verschiedenen Entwicklungsbereichen erhoben um dann für jede Art von Bedenken zu analysieren, ob jeweils jene Gruppen der Mütter mit Bedenken von den Müttern ohne Bedenken aufgrund des Interaktionsverhaltens unterschieden werden können.
Im theoretischen Teil werden Grundlagen zur Bindungstheorie, ihre wichtigsten Konzepte, Forschungsergebnisse und das Thema der Mutter-Kind-Interaktion abgearbeitet. Weiters wird auf mütterliche Bedenken eingegangen und die systematische Verhaltensboebachtung behandelt.
Die empirische Untersuchung fand an 59 Mutter-Kind-Paaren statt, welche in je einer Bastel- und Spielsituation gefilmt wurden. Das Interaktionsverhalten wurde anhand der Verhaltenskategorien des Systems INTAKT beurteilt und analysiert.
Insgesamt waren Bedenken über die allgemeine Entwicklung, Lernen und Verhalten bei mehr als der Hälfte der Mütter vorhanden. Einzeln nach Bedenken in spezifischen Entwicklungsbereichen gefragt, wurden weniger genannt. Am meisten waren Bedenken über die sprachliche Entwicklung vorhanden. Die so eben genannten Bedenken und zusätzlich noch Bedenken zur Wahrnehmung, zum Umgang mit anderen Kindern und zum Verhalten gingen in die weiteren Analysen mit ein.
Es wurden die Gruppen von Mütter mit Bedenken / ohne Bedenken anhand der genannten am häufigsten aufgetretenen Bedenken analysiert um herauszufinden, ob und welche Verhaltensmerkmale zwischen diesen Gruppen von Müttern (mit Bedenken / keine Bedenken) unterscheiden können. Es wurde auf univariater und multivariater Ebene analysiert. Es konnten signifikante Unterschiede gefunden werden. Mütter mit und ohne Bedenken unterscheiden sich im Interaktionsverhalten. Am deutlichsten zeigten sich Mütter mit Bedenken in zumindest einem Entwicklungsbereich (Bedenken zur allgemeinen Entwicklung). Diese gaben ihren Kindern weniger korrigierende Rückmeldungen, sie verbrachten weniger Zeit mit aktiver Aufrechterhaltung (auf Handlungsebene) und zeigten öfter passive Aufrechterhatlung der Joint Attention. Es konnte weiters ein Zusammenhang gefunden werden zwischen zwei Verhaltensausprägungen und der geäußerten Anzahl von Bedenken. Mütter ohne Bedenken zeigten mehr aktive (Handlungsebene) und verbale Aufrechterhaltung der Joint Attention mit ihrem Kind. Es war also tendenziell erkennbar, dass jene Mütter, die (ein oder mehr) Bedenken zur kindlichen Entwicklung äußerten, weniger die Joint Attention aktiv, verbal und passiv aufrecht erhielten und weniger korrigierende Rückmeldungen gaben.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Mutter-Kind-Interaktion Mutter-Kind-Bindung Bedenken
Autor*innen
Tina Schemmel
Haupttitel (Deutsch)
Unterscheiden sich Mütter mit und ohne Bedenken in ihrem Interaktionsverhalten?
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
151 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ursula Kastner-Koller
Klassifikation
77 Psychologie > 77.53 Entwicklungspsychologie: Allgemeines
AC Nummer
AC11591646
Utheses ID
28366
Studienkennzahl
UA | 298 | | |