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Reformisten und Internationalisten
Wechselbeziehungen afrikanischer Emanzipationsbewegungen und kommunistischer Organisation in Frankreich (1917-1934)
Florian Klimka
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Amadou Lamine Sarr
DOI
10.25365/thesis.31956
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29711.19492.415962-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Der Imperialismus veränderte gewaltsam die Lebensrealitäten der afrikanischen
Gesellschaften und zwang sie in eine politische, wie auch kulturelle Abhängigkeit. Die
globale europäische Vormachtstellung ermöglichte die Errichtung eines kulturellen
Universalismus, der als Rechtfertigung und auch als Instrument der Machtausübung
diente. Diese hegemoniale Stellung konnte sich nur durch die Einbeziehung einer
kolonisierten Bevölkerungsschicht entfalten, die das System der Fremdherrschaft
legitimierte und sowohl nach innen, wie auch nach außen reproduzierte. Die Entstehung
der Sowjetunion, auf Basis der marxistisch-leninistischen Theorie, sollte sich als
Herausforderer dieser westlichen Dominanz herausstellen. Gleichzeitig bot dies dem
afrikanischen Widerstand aber die Möglichkeit, innerhalb dieses Konfliktes Strategien
der eignen nationalen Befreiung auszuformen. Das Ziel dieser Arbeit ist es, die
Entstehung der westafrikanischen
Emanzipationsbewegungen in den französischen
Kolonien aufzuzeigen. Lamine Senghor, Louis Hunkanrin und Tiémoko Garan Kouyaté
versuchten nach dem Ersten Weltkrieg ihre Vorstellungen von einer gerechten Zukunft,
die bei jedem in einer anderen Weise definiert war, umzusetzen. So handelten sie in
einem Spannungsfeld zwischen kommunistischer Unterstützung, metropolitaner
Assimilation und der Sehnsucht nach der verlorenen nationalen Vergangenheit. Die
französische Fremdherrschaft ließ bei ihnen divergierende Bedürfnisse entstehen. Diese
reichten von einem reformistischen Ansatz bis hin zur aktiven Mitgliedschaft in der
kommunistischen Partei. Eine Zusammenarbeit dieser antikolonialistischen Kräfte war
naheliegend und aus französischer Sicht eine Bedrohung des gesamten Kolonialreiches.
Bis in das Jahr 1934 hinein wandelte sich die Politik der Komintern von einer Politik
des Bündnisses mit nationalistischen Befreiungsbewegungen hin zu einer Linkswende,
die eine weitere Kooperation erschwerte. Die Gründung der Front Populaire offenbarte
schließlich die endgültige Unterordnung aller internationalistischen Tätigkeiten zum
nationalen Wohl der Sowjetunion und leitete das Ende des gemeinsamen Weges
zwischen panafrikanistischem Nationalismus und der europäischen kommunistischen
Bewegung ein. Anhand dieser historischen Abläufe wird der Frage nach kultureller
Macht und deren Auswirkungen auf die Beherrschten nachgegangen.
Abstract
(Englisch)
European imperialism changed the reality of African societies by force and moved them
into political and cultural dependency. Global European supremacy established a
cultural universalism, which served as both, justification and instrument of power.
Involvement of the colonised population fuelled the development and legitimised this
foreign rule.
With the birth of the Soviet Union, based on the Marxist-Leninist theory this Western
imperialistic dominance was challenged. Subsequently the rising conflict between East
and West offered the emancipation movements in the colonised areas the ability to
develop their own strategies for national liberation. In the West African French colonies
Lamine Senghor, Louis Hunkanrin, Tiémoko Garan and Kojo Tovalou Houénou where
among the people, who tried to implement their own visions of a fairer future. They
formed political organisations, published newspapers and books, which influenced the
French culture with lasting effect. All of these groups acted in an environment between
communist support, metropolitan assimilation and national nostalgia. Their approaches
ranged from a reformist one to active membership in the Communist Party. Reformists
acknowledged the alleged underdevelopment of Africa and wanted to initiate a
modernisation based on the European model. Groups associated with or members of the
French Communist Party aimed for an independent African way. From the French
perspective each of these groups, and more a collaboration between anti-colonial forces
was a threat to the whole empire. As a consequence many political activists were
persecuted.
Till 1934 the policy of the Comintern had changed from an alliance with nationalist
liberation movements to a farther left policy, which made further cooperation difficult.
The formation of the Front Populaire finally revealed the subordination of all
internationalist activities to the national benefit of the Soviet Union and marked the
beginning of the end of the cooperation between Pan-African nationalism and the
European Communist movement. Based on this historical sequence this work examines
the question of cultural power and its impact on the ruled.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Parti Communiste Français Assimilation Emanzipationsbewegung West-Afrika Kommunistische Internationale Universalismus Internationalismus Reformismus Lamine Senghor Blaise Diagne Hunkanrin Kouyaté Front Populaire
Autor*innen
Florian Klimka
Haupttitel (Deutsch)
Reformisten und Internationalisten
Hauptuntertitel (Deutsch)
Wechselbeziehungen afrikanischer Emanzipationsbewegungen und kommunistischer Organisation in Frankreich (1917-1934)
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
104 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Amadou Lamine Sarr
AC Nummer
AC12037599
Utheses ID
28418
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |