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Russland im entwicklungspolitischen Kontext
eine Analyse des russischen "Aid-Concepts"
Alexandra Schätz
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Michael Obrovsky
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.32033
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30253.16928.243359-3
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Diplomarbeit gibt einen Überblick über die Entwicklungszusammenarbeit der Russischen Föderation und versucht diese in einen globalen Kontext zu setzen. Dementsprechend wird im ersten Teil der Arbeit auf die westlichen Geber eingegangen, welche ihre EZA unter dem von der OECD gegründeten DAC koordinieren. Nach einer einführenden Darstellung der westlichen Geberaktivitäten und Strukturen, folgt ein Überblick über die NDDs. Diese werden, basierend auf ihrer Zugehörigkeit zur EU und/oder der OECD, in vier Gebergruppen zusammengefasst und exemplarisch dargestellt. In der letzten Gruppe befinden sich jene NDDs, die aufgrund ihrer Definition von EZA und Kriterien, nach denen sie ihre Entwicklungspolitik ausrichten, nicht in die üblichen Kategorien passen, und somit die Vergleichbarkeit der Leistungen der einzelnen Geber erschweren. Dies betrifft vor allem Geber wie China, Indien und Brasilien, die ihre entwicklungspolitischen Aktivitäten mit wirtschaftlichen Eigeninteressen verbinden, und dementsprechend im konkreten Gegensatz zu den westlich definierten Prinzipien der EZA stehen. Die Heterogenität der einzelnen Geber erschwert nicht nur die Vergleichbarkeit der staatlichen EZA- Leistungen, sondern eine adäquate Bezeichnung der als „neu“ gehandelten Geber. Diese sind oftmals schon jahrzehntelang Geber von Entwicklungshilfe und verfügen teilweise über etablierte Strukturen und Modalitäten, nach denen sie ihre EZA koordinieren. In der internationalen Debatte um die Entwicklungspolitik der in dieser Arbeit als Non-DAC-Donors (NDD) bezeichneten Geber, findet Russland nur wenig Erwähnung. Aus diesem Grund soll mit der vorliegenden Diplomarbeit im zweiten Kapitel der Frage nachgegangen werden, inwiefern Russland die Rolle als NDD ausfüllt, und inwiefern im Falle der russischen Entwicklungspolitik von einer Integration in die westliche Geberarchitektur gesprochen werden kann. Nach einer Analyse des russischen Aid-Konzepts von der russischen Regierung, lässt sich sagen, dass Russlands EZA grundsätzlich mit den westlichen Geberprinzipien übereinstimmt, und westliche Dokumente zur Ausrichtung der staatlichen EZA anerkennt. Dies unterscheidet Russland zu einigen anderen NDDs, die sich deutlich zu den von der westlichen Gebergemeinschaft definierten Kriterien abgrenzen. Allerdings dient Russlands EZA in erster Linie dem Aufbau von Beziehungen zu seinen Nachbarländern, hinsichtlich einer Stabilisation der Region und der Ingangsetzung eines Integrationsprozesses des russischen Marktes mit russischen Kapital, Gütern und Dienstleistungen. Die Verfolgung von Eigeninteressen ist weder für westliche noch für andere Geberstaaten neu, jedoch dominieren derartige Ziele nicht die gesamte Entwicklungspolitik, noch werden sie so explizit herausgearbeitet. Zudem soll die multilaterale Zusammenarbeit durch eine vermehrt bilaterale Zusammenarbeit ersetzt werden, um einerseits Russlands öffentliches Bild einer Supermacht zu demonstrieren, und andererseits direkten Einfluss zur Verfolgung der nationalen Ziele zu erlangen. Russlands EZA steht jedoch noch am Anfang, und macht dementsprechend eine Einordnung in die internationale Aid-Architektur schwierig.
Abstract
(Englisch)
This work gives an overview over the development cooperation of the Russian Federation, and tries to put this in a global context. Accordingly the first part of the work discusses western donors who co-ordinate their aid under the DAC, founded by the OECD. After an introductory representation of the western donors activities and structures, follows an overview about the Non-DAC- Donors (NDD). The second part of the work analyses the Russian Aid-Concept from 2007 and tries to answer the question, to what extent Russia fullfills the role as a NDD, and to what extent can be spoken, in the case of the Russian aid policy, of an integration in the western donors architecture. The work concludes that Russias donor behaviour agrees basically with the western donors principles and recognises western documents for the adjustment of national aid. This distinguishes Russia to some other NDDs, who clearly seperate to the criteria defined by the western donors community. Indeed, Russian development aid serves primarily the building of relations with neighbouring countries, concerning a stabilisation of the region and the starting of an integration process of the russian market with russian capital, goods and services. Nevertheless, Russia´s development aid is still at the beginning, and makes a classification within the international Aid architecture difficult.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Development Aid Russia
Schlagwörter
(Deutsch)
Entwicklungspolitik Entwicklungszusammenarbeit Russland
Autor*innen
Alexandra Schätz
Haupttitel (Deutsch)
Russland im entwicklungspolitischen Kontext
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Analyse des russischen "Aid-Concepts"
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
107 S. : graph. Darst., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Michael Obrovsky
Klassifikationen
89 Politologie > 89.49 Innere Beziehungen des Staates: Sonstiges ,
89 Politologie > 89.70 Internationale Beziehungen: Allgemeines ,
89 Politologie > 89.93 Nord-Süd-Verhältnis
AC Nummer
AC11635434
Utheses ID
28480
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1