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Mentale Buchhaltung bei selbständigen Steuerzahlern
Marlies Ploner
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Stephan Mühlbacher
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.3282
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29049.95291.125466-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit soll eine mögliche Anwendung des psychologischen Phänomens der mentalen Buchhaltung auf den Bereich der Einkommensteuer bei Selbständigen näher beleuchten. Da Selbständige den Brutto-Betrag ihres Einkommens erhalten und dadurch ihre Einkommensteuern aus der eigenen Tasche bezahlen, würde ein mentales Konto für Steuern in Anlehnung an die Prospect Theory den Verlust durch Steuerzahlen verringern. Daher könnten Informationen über ein solches mentales Konto einen Beitrag zur Erklärung von Steuerverhalten leisten. Dazu wurde die Situation Selbständiger im Labor vereinfachend nachgestellt, pro Runde erhielten insgesamt 63 Teilnehmer ein Einkommen, hatten die Möglichkeit zum Konsum und mussten Steuern abführen. Bei 33 Teilnehmern wurde versucht, die Existenz eines mentalen Kontos zu manipulieren, 30 Teilnehmer sollten zu Beginn kein mentales Konto haben. Die Ergebnisse bestätigen nicht, dass Personen mit mentalem Konto ehrlicher Steuern abführen, es zeigen sich keine Unterschiede zwischen den Versuchsgruppen in Hinblick auf den erlebten Verlust durch Steuerzahlung, in Hinblick auf die Integration dieses Verlusts in den Gesamtgewinn und in Hinblick auf die Reaktanz durch Besteuerung. Zudem konnten keine signifikanten Änderungen im Zeitverlauf nachgewiesen werden, weswegen nicht davon ausgegangen werden kann, dass Selbständige im Lauf ihrer Erwerbstätigkeit ein mentales Konto ausbilden. Die Durchführung im Labor bringt die Diskussion auf, wie gut die Realität von Selbständigen abgebildet werden konnte. Ein weiterer wesentlicher Kritikpunkt ist, dass in der Untersuchung eventuell die Lernerfahrung, die zur Ausbildung eines mentalen Kontos nötig wäre, nicht ermöglicht wurde. Gleichzeitig ließe sich daraus ableiten, dass es Aufgabe der Finanzbehörde ist, Selbständigen solche Lernerfahrungen durch korrigierendes Eingreifen zu ermöglichen.
Abstract
(Englisch)
This survey's aim is to take a better look at a possible use of mental accounting in the context of income tax and the self-employed. As the self-employed receive their gross income and pay taxes out of pocket a mental account for tax money would reduce the amount of loss experienced when paying taxes and could contribute to explanation of tax behavior. A possible effect of mental tax-accounts was tested through a simulation of the self-employed's situation. In 12 rounds each of 63 participants got some income, had the possibility of consumption and had to pay taxes. 33 participants were manipulated to have a mental tax-account, the other 30 participants were not supposed to have one. The findings do not support the idea that having a mental account makes one more honest when paying taxes compared to those who don't have one. There were no differences between groups in experiencing loss when paying taxes, integrating the loss into a bigger gain and reactance to taxation. Also there were no significant changes over time meaning there is no proof for the idea of the self-employed forming such a mental account over time. Conducting this study in an experimental setting leads to a discussion about how well this could depict the self-employed's reality. A relevant point is that forming a mental account might rely on some learning experience that was not possible in the experiment. This could lead to a recommendation for the tax authority to facilitate these experiences for self-employed.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
tax Tax evasion self-employed mental accounting mental account reactance tax experiment
Schlagwörter
(Deutsch)
Steuern Steuerhinterziehung Selbständige mentale Buchhaltung mentales Konto Reaktanz Steuerexperiment
Autor*innen
Marlies Ploner
Haupttitel (Deutsch)
Mentale Buchhaltung bei selbständigen Steuerzahlern
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
120 S. : graf. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Stephan Mühlbacher
Klassifikationen
77 Psychologie > 77.05 Experimentelle Psychologie ,
77 Psychologie > 77.69 Sozialpsychologie: Sonstiges ,
77 Psychologie > 77.93 Angewandte Psychologie ,
83 Volkswirtschaft > 83.05 Wirtschaftssoziologie, Wirtschaftspsychologie
AC Nummer
AC07516761
Utheses ID
2870
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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