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Emotionaler Kapitalismus - kapitalistische Emotionen
Christoph Laschkolnig
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Josef Hörl
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.32339
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29631.45151.354460-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Emotionen haben in den letzten Jahrzehnten massiv an Bedeutung für das gesellschaftliche Zusammenleben gewonnen. Nicht nur in der Werbung ist man permanent mit Gefühlen konfrontiert, auch die Arbeitswelt ist von einer immer stärkeren emotionalen Durchsetzung betroffen. Somit trägt der moderne Kapitalismus scheinbar auch immer emotionalere Züge in sich. Ausgehend von der Studie “Der neue Geist des Kapitalismus“ von Luc Boltanski und Éve Chiapello soll im Rahmen dieser Arbeit die Frage geklärt werden, ob es zu einer, nennen wir es “Emotionalisierung des Kapitalismus“ gekommen ist, wie es die beiden Autoren annehmen. Zusätzlich soll die Frage geklärt werden, welchen Einfluss eine ökonomische Krise, wie wir sie 2008 erleben mussten, auf den Umgang mit Emotionen im kapitalistischen System spielt. Des weiteren stellte sich die Frage, ob es spezielle Emotionen gibt, die als besonders verwertbar hinsichtlich ökonomischer Überlegungen sind. Als Untersuchungsmaterial diente Managementliteratur der Jahre 1990 bis 2012. Mithilfe einer computergestützten quantitativen Inhaltsanalyse wurde versucht aufzuzeigen, in welche argumentative Richtung sich die Literatur und damit auch die darin enthaltene kapitalistische Ideologie entwickelt. Es zeigte sich, dass Emotionen tatsächlich einen immer größeren Stellenwert innerhalb der Literatur einnehmen und somit auch hinsichtlich ihrer ökonomischen Verwertbarkeit ein immer wichtigerer Faktor werden. Besonders hervorhebenswert ist in diesem Zusammenhang das Vertrauen. Diese Gefühlsregung entwickelt sich zu einem für den Erfolg eines Unternehmens wesentlichen Gut, das es gilt aufzubauen und zu fördern. Die Wirtschaftkrise brachte kein Umdenken hinsichtlich der Relevanz von Emotionen für den Kapitalismus. Vielmehr zeigte sich, dass es gerade ein Gefühl war, das für die Krise verantwortlich gemacht wurde, nämlich widerum das Vertrauen; vielmehr das Fehlen von Vertrauen.
Abstract
(Englisch)
In the last decades emotions became a more and more important fact in our western society. This development affected our whole live. Even our understanding of work has changed and also the way we understand capitalism. At least if we trust the hypothesis of Luc Boltanski and Ève Chiapello. In their study “The New Spirit of Capitalism” they state that capitalism has changed dramatically since the 1970s. In their eyes the system became more and more affected by emotional aspects. This study tries to prove their theory. I wanted to find out if the modern capitalism becomes that emotional-based system. And if so, witch emotions are important for this development. Another question I wanted to answer was what happens with this development if there is an economic crisis like the one in 2008. To answer these questions I analysed management-based literature between 1990 and 2012. My research method was a computer-based quantitative content analysis. The results show that in the capitalistic system emotions became a more and more important fact within the last 20 years. The most important emotion in the literature was trust. It seems that trust becomes nearly a capitalistic commodity. Without trust economic success seems not possible. On the other hand the crisis 2008 had no effect on how emotions are handled in the literature. It even seems that in the crisis emotions became an even bigger good. Here it is also the trust, to be more precise the lack of trust which was the reason for this economic crisis. All in all it can be stated that Chiapello and Boltanski can be proven right. Our western capitalistic system has an enormous emotional tendency.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Emotionssoziologie Kapitalismus Inhaltsanalyse
Autor*innen
Christoph Laschkolnig
Haupttitel (Deutsch)
Emotionaler Kapitalismus - kapitalistische Emotionen
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
104 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Josef Hörl
Klassifikationen
71 Soziologie > 71.41 Sozialer Wandel ,
71 Soziologie > 71.42 Wirtschaftliche Faktoren
AC Nummer
AC11787874
Utheses ID
28732
Studienkennzahl
UA | 066 | 905 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1