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Entscheidungsverhalten und Emotionsgedächtnis bei Personen mit Schizophrenie
Sarah Götz
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Ilse Kryspin-Exner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.3286
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29161.84321.769059-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Eine Entscheidung kann sowohl auf der Basis von rationalen, wie auch emotionalen Prozessen getroffen werden. Eine zentrale Theorie, welche auf die Beteiligung von Emotionen an der Entscheidungsfindung hinweist, ist die Theorie des somatischen Markers (Damasio, 2006). Diese besagt, dass die Antizipation der Konsequenzen einer Entscheidung körperliche Empfindungen hervorruft, die als somatische Marker bezeichnet werden. Die Ausbildung von somatischen Markern beruht auf Erfahrungen in vorangegangenen ähnlichen Entscheidungssituationen. Die Entscheidungsfindung von Personen mit Schizophrenie unter Berücksichtigung von emotionalen Aspekten wurde bereits mehrfach mittels dem Iowa Gambling Task (IGT) untersucht. Eine Vielzahl von Studien deutet auf Beeinträchtigungen im System des somatischen Markers bei Personen mit Schizophrenie hin. An Schizophrenie Erkrankte weisen vielseitige Beeinträchtigungen der Affektivität auf, die zu Beeinträchtigungen im Gedächtnis für emotional besetzte Stimuli führen können. Zusätzlich weisen viele Betroffenen Anomalien im Hippokampus und in der Amygdala auf. Diese Regionen sind für die Ausbildung von emotional besetzten Gedächtnisinhalten von großer Bedeutung. Die vorliegende Diplomarbeit soll das Gedächtnis für unterschiedlich valente emotionale Inhalte von schizophrenen Personen erfassen. Die in der Studie Herbener et al. (2007) verwendeten Bilder des IAPS (International Affective Picture System) werden präsentiert und anschließend wird die Wiedergabeleistung erfasst. Zusätzlich soll das Entscheidungsverhalten von Personen mit Schizophrenie anhand des Iowa Gambling Task untersucht werden. Des weiteren soll erstmalig der Einfluss des Gedächtnisses für emotionale Inhalte auf die Entscheidungsfindung im IGT erfasst werden, um in weiterer Folge Aussagen über die mögliche Bedeutung des emotionalen Gedächtnisses für die Ausbildung von somatischen Markern machen zu können. 30 Personen mit der Facharztdiagnose Schizophrenie und 30 gesunde parallelisierte Kontrollpersonen nehmen an der Untersuchung teil. Die Versuchs- und Kontrollgruppe unterscheiden sich nicht hinsichtlich der Effizienz der Entscheidungsfindung. Beide Gruppen bevorzugen die Decks mit günstiger Gewinn-Verlust-Verteilung gegenüber den vorteilhaften Decks. Ebenso besteht kein Unterschied hinsichtlich des Lerneffekts, sodass angenommen werden kann, dass gesunde, wie auch Personen mit Schizophrenie somatische Marker ausbilden und zur Optimierung der Entscheidungsfindung heranziehen können. Personen mit Schizophrenie behalten weniger Bilder im Gedächtnis als Gesunde. Beide Gruppen weisen eine verbesserte Merkfähigkeit für die emotional besetzten Inhalte gegenüber den neutralen auf. Die Merkfähigkeit für positive und negative Inhalte ist jedoch bei Personen mit Schizophrenie geringer als bei gesunden Kontrollpersonen. Das Gedächtnis für positive und negative Inhalte hat keinen Einfluss auf das Entscheidungsverhalten von gesunden Personen. In der Versuchsgruppe wurde ein tendenziell signifikanter Zusammenhang zwischen der Anzahl an gemerkten positiven Bildern und der Wahl der Decks mit günstiger Gewinn-Verlust-Verteilung festgestellt.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
decision-making emotional memory schizophrenia somatic marker hypothesis
Schlagwörter
(Deutsch)
Entscheidungsverhalten Emotionsgedächtnis Schizophrenie Hypothese des somatischen Markers
Autor*innen
Sarah Götz
Haupttitel (Deutsch)
Entscheidungsverhalten und Emotionsgedächtnis bei Personen mit Schizophrenie
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
147 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ilse Kryspin-Exner
Klassifikation
77 Psychologie > 77.46 Emotion
AC Nummer
AC07516716
Utheses ID
2874
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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