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Die Verwerfung bei Freud und Lacan
Georg Augusta
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Alfred Pfabigan
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DOI
10.25365/thesis.32420
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29120.46083.815269-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Frage nach einem der Psychose entsprechenden psychischen Mechanismus zieht sich durch weite Teile des freudschen Werks. Je nach Stand seiner theoretischen Entwicklung versuchte Freud, diese Frage spezifisch zu beantworten: durch die Konstatierung unbewusster homosexueller Vorstellungen und deren Projektion bei der Paranoia, durch die Theorie des Narzissmus oder das Strukturmodell von Es/Ich/Über-Ich. Der Begriff der Verwerfung bildet demgegenüber den Kern von Freuds erstem Psychosenkonzept, wonach es zur Verwerfung einer unerträglichen Vorstellung kommt, die in der Halluzination wiederkehrt. Eine weitere Verwendung des Begriffs findet sich in der Studie des „Wolfsmannes“, wo Freud die Verwerfung als eine Nicht-Anerkennung der Kastration konstatiert. Die psychoanalytische Relevanz des Begriffs der Verwerfung wird anhand der Suche nach Spuren dieses Konzepts in Freuds später verfassten Texten und anhand einer semantischen Analyse der Begriffe Verwerfung und Verdrängung diskutiert. Lacan versucht eine neuerliche Aneignung der Verwerfung unter Berücksichtigung der Erkenntnisse der strukturalen Linguistik, der Anthropologie und der Philosophie. Die Freudsche Bedeutung der Verwerfung als Nicht-Anerkennung der Kastration und die Gegenüberstellung zur Verdrängung übernimmt Lacan von Freud. Im Gegensatz zu anderen psychoanalytischen Psychosekonzepten, welche Neurose und Psychose auf einem Kontinuum liegend erachten, geht Lacan jedoch im Falle der Psychose von einer psychischen Struktur aus, bei der es nicht zu einer Verankerung des Namens-des-Vaters als Signifikanten im Diskurs des Anderen, d.h. des Unbewussten kommt. Bei der für die Psychose spezifischen Verwerfung des Namens-des-Vaters wird der Vater nicht als Repräsentant des Gesetzes eingesetzt, welches das Begehren der Mutter mit einem Verbot belegt. Anhand verschiedener psychotischer Formationen und klinischer Phänomene wird diese Konzeption einer klinischen Diskussion unterzogen.
Abstract
(Englisch)
The question of a psychic mechanism concerning psychosis can be found in many parts of Freud´s work. According to the actual state of the development of his theory, Freud tried to find answers to this question: stating subconscious homosexual representations and their projection in paranoia, the theory of narcissism or the concept of id/ego/super-ego. The concept of Verwerfung shows the core of Freud´s first concept on psychosis, when foreclosure of an unbearable representation takes place, it recurs in hallucination. Another use of the conception can be found in the case-study of the “Wolfsmann” in which Freud states Verwerfung as a not-acknowledgement of castration. The psychoanalytical relevance of the conception of Verwerfung is discussed by investigating the traces in Freud´s following texts and by realising a semantic analysis of the notions of Verwerfung and Verdrängung (repression). Lacan once more tried an appropriation of the notion of Verwerfung by considering the findings of structural linguistics, anthropology and philosophy. Also, Lacan overtakes Freud´s concept of Verwerfung as a not-recognition of castration and in confrontation to Verdrängung. In contrast to other psychoanalytic concepts of psychosis, which consider neurosis and psychosis on a continuum, Lacan assumes a psychic structure in which the anchoring of the Name-of-the-Father in the subconscious does not take place. The foreclosure of the Name-of-the-Father, which is a specific object of psychosis, means, that the father is not constituted as the representation of the law which prohibits desiring the mother. Finally this concept is discussed from a clinical view by presenting different psychotic formations and clinical phenomenon.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
psychoanalysis Freud Lacan repression foreclosure psychosis castration father
Schlagwörter
(Deutsch)
Psychoanalyse Freud Lacan Verwerfung Verdrängung Psychose Kastration Vater
Autor*innen
Georg Augusta
Haupttitel (Deutsch)
Die Verwerfung bei Freud und Lacan
Paralleltitel (Englisch)
Freudś and Lacanś concepts of foreclosure (Verwerfung)
Publikationsjahr
2005
Umfangsangabe
235 Bl. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Alfred Pfabigan ,
Josef Rhemann
Klassifikationen
08 Philosophie > 08.42 Kulturphilosophie ,
77 Psychologie > 77.14 Psychoanalyse
AC Nummer
AC04952784
Utheses ID
28804
Studienkennzahl
UA | 092 | 296 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1