Detailansicht

Immoral lifestyles and repentance in selected short stories by Joseph Sheridan Le Fanu
Elisabeth Königshofer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Franz Wöhrer
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.32424
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29271.03214.529360-3
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der anglo-irische Autor Joseph Sheridan Le Fanu (1814-1873) ist heute fast in Vergessenheit geraten, obwohl er zu den populärsten irischen Autoren seiner Zeit zählte. Sein gewaltiges Werk umfasst neben einigen Romanen und Gedichten eine Vielzahl von Kurzgeschichte und bildet eine Schnittstelle zwischen der Frühphase der Gothic Fiction, die mit Horace Walpole’s The Castle of Otranto einsetzt und der Spätphase des Gothic Revival am Ende des 19. Jahrhunderts. Le Fanus Texte bewegen sich zwischen der klassischen Ausformung der Schauerliteratur, in der das Gruseln vor allem durch das Seufzen des Windes in den Gemäuern längst verfallener Schlösser und durch schreckenerregende Monster entsteht, während in späterer Zeit das Grauen seine Ursache oft in inneren, psychologischen Prozessen hat. Aus dem Werkkanon des Autors wurden zehn Kurzgeschichten ausgewählt, die einen zeitlichen Längsschnitt durch sein Werk bilden und eine Fülle von Motiven aufweisen. Le Fanus Schaffen war von verschiedenen Strömungen beeinflusst, die in dieser Arbeit in einem theoretischen Kapitel behandelt werden. Hierzu zählen die Tradition der Gothic Fiction, Moralvorstellungen der Viktorianischen Zeit, religiös motivierte Konflikte im Irland der Zeit sowie verschiedene christliche Glaubensrichtungen, nämlich der sogenannte Swedenborgianismus nach Emanuel Swedenborg und die Lehren der römisch-katholischen als auch der anglikanischen Kirche. Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich vor allem mit den Themen Schuld und Sühne, die in der Gothic Fiction eine tragende Rolle spielen. In Le Fanus Werk treffen christliche Schuld und Moralvorstellungen, die sich vor allem aus den biblischen Grundideen der Ursünde und der Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies speisen, auf rationalistisch geprägte Erklärungsversuche der Welt. Glaube und Rationalität bilden einen unvereinbaren Gegensatz in Le Fanus Texten. Während im realen Leben im langen neunzehnten Jahrhundert unter Königin Victoria versuch wurde, Religion und Rationalität bzw. Wissenschaft nicht einander ausschließend zu betrachten, erweist sich in Le Fanus Werk die religiöse Welterklärung als einzig wahre. Obwohl in den vorliegenden Texten immer wieder versucht wird, rationale Erklärungen für das Unerklärliche zu finden, bleibt letztendlich nur der Glaube als einzig plausibles Werkzeug, um die mysteriösen Situationen zu begreifen. In den zehn ausgewählten Kurzgeschichten geht es um Schuld und die Suche nach Vergebung. Die Protagonisten haben sich in der einen oder anderen Form schuldig gemacht; sei es, dass sie gemordet, betrogen oder verführt haben, sei es, dass sie einem Lebenswandel gefrönt haben, der nach christlichen Idealen sündhaft ist. Hierzu zählen exzessives Trinken, Gewalt an den Nächsten oder Pakte mit dem Teufel. Diese Schuld manifestiert sich in Le Fanus Geschichten entweder als ein tatsächlicher Gegenspieler, der versucht, den Sünder um sein Glück und sein Leben zu bringen, oder als psychologischer Prozess, z.B. als höllische Visionen und Träume, die den Protagonisten dazu bringen sollen, von seinem falschen Weg umzukehren. Egal ob nun eine Person aus der Vergangenheit, ein Geist, eine irische Fee, die eigene Fantasie oder doch der Teufel selbst hinter dem Sünder her ist: in jedem Fall wird schnell erkannt, dass nur die aufrichtige Hinwendung zu Gott den Sünder retten kann. Davor scheitern rationale Erklärungsversuche und allzu menschliche Gewaltanwendung oder Diskussionsversuche mit dem Bösen, das sich Zugang zum Leben verschafft hat. Nach der Erkenntnis, dass nur der Glaube retten kann, versuchen die Sünder mit unterschiedlichen Mitteln Vergebung zu erwirken. Entweder haben sie die Absicht, sich durch christliche Sakramente zu schützen, oder sie beten, oder, und dies ist besonders wichtig, sie ändern ihren Lebenswandel und lassen von ihrem unmoralischen Verhalten ab. Leider kommt die Erkenntnis, dass das eigene Verhalten jeder christlichen Moralverstellung zuwider ist, viel zu spät und oft nur halbherzig. Letzten Endes gibt es keine Rettung vor der ewigen Verdammnis und die Sünder erfahren keine Vergebung ihrer Schuld, sondern müssen für ihre Sünden büßen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Ireland Irish Le Fanu sin repentance morality Gothic Gothic literature short fiction Emanuel Swedenborg catholicism protestantism Victorian era immoral lifestyles religion
Schlagwörter
(Deutsch)
Irland Irisch Englisch Le Fanu Moral Moralvorstellungen Reue Buße Sünde unmoralischer Lebenswandel Viktorianische Zeit Emanuel Swedenborg Katholozismus Protestantismus Religion Schauerromantik schauerromantische Literatur neunzehntes Jahrhundert
Autor*innen
Elisabeth Königshofer
Haupttitel (Englisch)
Immoral lifestyles and repentance in selected short stories by Joseph Sheridan Le Fanu
Paralleltitel (Deutsch)
Unmoralischer Lebenswandel und Bußen in ausgewählten Kurzgeschichten von Joseph Sheridan Le Fanu
Paralleltitel (Englisch)
Immoral Lifestyles and Repentance in Selected Short Stories by Joseph Sheridan Le Fanu
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
137 S.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Franz Wöhrer
Klassifikationen
11 Theologie > 11.23 Ritus, religiöse Gebräuche ,
11 Theologie > 11.48 Kulturgeschichtlicher Hintergrund ,
11 Theologie > 11.54 Katholizismus ,
11 Theologie > 11.55 Protestantismus ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.93 Literarische Stoffe, literarische Motive, literarische Themen ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.03 Englische Sprache und Literatur ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.05 Englische Literatur ,
71 Soziologie > 71.51 Werte, Normen ,
71 Soziologie > 71.64 Abweichendes Verhalten
AC Nummer
AC12050535
Utheses ID
28808
Studienkennzahl
UA | 190 | 344 | 338 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1