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Programmierte Devianz in einer Kontrollgesellschaft?
bildungswissenschaftliche Analysen und (selbst-)kritische Verhältnisbestimmungen als sozialpädagogische Herausforderungen in gesellschaftlicher (Trans-)Formation
Dominik Stefan Kaindl,
Miriam Sompek
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Reinhold Stipsits
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.32561
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29636.27655.965859-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Auseinandersetzung mit gesellschaftlicher Entwicklung in einem sozialpädagogischen Bezugsrahmen stößt erwartungsgemäß auf schwierige Spannungsverhältnisse, die meist eine unscharfe Grenzziehung aufweisen und sich dadurch aufkommende Problematiken gegen allzu einfache oder einheitliche Lösungen versperren. Dies erfordert einen kritischen und offenen Umgang, der sich den damit einhergehenden, oft ambivalenten Aspekten solcher Spannungen annimmt. Die Masterthesis greift dies als Herausforderung auf und abstrahiert damit eine „soziale Frage“ in heutiger Gesellschaftsstruktur, die sich mit Sozialpädagogik auf Basis gesellschaftlicher Transformation beschäftigt. Sozialpädagogik ist aufgrund der kontinuierlichen gesellschaftlichen Entwicklung darauf angewiesen, ihr Wirken und ihr Selbstverständnis in selbstkritischer Analyse zu überprüfen. Neue, schleichende gesellschaftliche Entwicklungstendenzen angesichts des Aspekts der Kontrolle sowie Devianz als mögliche Ausprägung von Unsicherheit eröffnen hierbei einen besonderen Fokus für den sozialpädagogischen Bezugsrahmen. In diesem ist Sozialpädagogik einerseits dafür zuständig, sich um eine Sicherung von Sicherheit in der Gesellschaft anzunehmen bzw. deviantes Verhalten zu integrieren und Diskrepanzen aufzulösen, andererseits unterliegt sie selbst implizit diesen gesellschaftlichen Normierungen und muss diese theoretisch hinterfragen. Sozialpädagogik muss sich demgemäß angesichts ihrer Verantwortung innerhalb ihrer Aufgabengebiete in Disziplin und Praxis in heutiger Gesellschaft selbst fragen, wo sie sich positioniert und welchen Ideologien sie unterliegt. Denn der ihr implizit eingeschriebene Charakter einer Fürsorgeinstanz konfrontiert sie damit, Menschen in Gesellschaft zu helfen, sie zu integrieren und ist somit im sozialen Raum veranlasst für Sicherheit zu sorgen. Die von der Arbeit aufgegriffene thematische Perspektivierung legt den Fokus auf historische Voraussetzungen von Sozialpädagogik hinsichtlich einer grundlegenden Auseinandersetzung sowohl mit der Konstituierung von Staat, Politik und Gesellschaft als auch deren Verhältnisbestimmung zu Pädagogik. Im Rahmen der weiteren Beschäftigung mit theoretischen Konzeptionen zu Devianz wird sodann ein Verständnis von Sozialpädagogik erarbeitet anhand dessen schließlich beforscht wird, wie sich Sozialpädagogik in heutiger gesellschaftlicher Formation zu abweichendem Verhalten positioniert und welche Bedeutung einer Reflexion ihrer Rolle zwischen Hilfs- und Kontrollinstanz in ebendieser Gesellschaft zukommt.
Abstract
(Englisch)
Tackling social-development processes in a social-pedagogic environment frequently coincides conflicting settings, which are demanding to deal with. Those settings usually show a fluffy drawing of boundaries and are accompanied by fresh problems, which cannot get solved by simple or uniform solutions. This requires a critical and frank approach, which considers the ambivalent aspects associated to those conflicts. This master thesis seizes this challenge and filters a so-called "social question" in today’s society structure coping with the discipline of social pedagogy based on social transformation. Due to the on- going development of society social pedagogy is determined to evaluate its work and self-understanding in a critical analysis. In the light of control as well as deviance as a result of uncertainty new and silent social-development tendencies require a special focus on the social-pedagogic environment. In this environment it is the task of social pedagogy to on the one hand ensure a backup of security in the society, integrate deviant behaviour and resolve possible discrepancies, and on the other hand question those social norms theoretically, which social pedagogy itself is subject to. Hence, social pedagogy has to identify where to position itself and which ideologies become applicable, considering its current responsibility for society in theory as well as in practice. Moreover, the implicit identity of social pedagogy as a caring instance demands to help people in society, to integrate them and to guarantee security in the social framework. The chosen thematic perspective for this theses paper is therefore to emphasis on the historical environment for social pedagogy dealing critically with the constitution of the state, politics and society as well as their relation to pedagogy. While examining theoretical concepts about deviance, the theses further tries to establish comprehension about social pedagogy and finally researches, how social pedagogy positions itself with respect to deviant behaviour in today's social reality and which importance is given to reflection acting as a auxiliary body and supervisory body in the society.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Sozialpädagogik Gesellschaftliche Entwicklung Devianz Kontrolle Kontrollgesellschaft Pädagogik
Autor*innen
Dominik Stefan Kaindl ,
Miriam Sompek
Haupttitel (Deutsch)
Programmierte Devianz in einer Kontrollgesellschaft?
Hauptuntertitel (Deutsch)
bildungswissenschaftliche Analysen und (selbst-)kritische Verhältnisbestimmungen als sozialpädagogische Herausforderungen in gesellschaftlicher (Trans-)Formation
Paralleltitel (Englisch)
Predefined deviance in a society of control?
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
183 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Reinhold Stipsits
Klassifikationen
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.00 Geisteswissenschaften allgemein: Allgemeines ,
79 Sozialpädagogik > 79.02 Theorie der Sozialpädagogik und Sozialarbeit ,
80 Pädagogik > 80.02 Philosophie und Theorie der Pädagogik
AC Nummer
AC11741070
Utheses ID
28913
Studienkennzahl
UA | 066 | 848 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1