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Schülervorstellungen zu Drogenpflanzen
Lisa Carmen Auleitner
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Michael Kiehn
DOI
10.25365/thesis.32563
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29697.21295.216470-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Diplomarbeit zum Thema „Schülervorstellungen zu Drogenpflanzen“ untersucht das Verständnis von AHS-Schülerinnen und -Schülern der sechsten, neunten und zwölften Schulstufe zu dieser Gruppe der Nutzpflanzen. Hierzu werden verschiedene Aspekte wie die früheren oder aktuellen Anwendungsgebiete sowie die Wirkungsweisen als Folge des Konsums betrachtet. Auch wird erhoben, inwieweit die Schülerinnen und Schüler Vorstellungen zu den hierfür verwendeten Pflanzenteilen haben.
Bereits zu Beginn treffen die Schülerinnen und Schüler auf Problemsituationen, beispielsweise fällt die Abgrenzung der Begriffe der Nutzpflanzen und Drogenpflanzen vielen schwer. Kaum jemand erkennt, dass die Drogenpflanzen nur eine Untergruppe der Nutzpflanzen darstellen, was zur Folge hat, dass diese beiden oft auch als Synonyme dargestellt werden. Sollen die Befragten bekannte Drogenpflanzen aufzählen, so werden erschreckenderweise einerseits Obstsorten wie Weintrauben genannt, andererseits werden hauptsächlich Synonyme der Cannabispflanze als eigene Drogenpflanzen angesehen, da hauptsächlich diese in den für Jugendliche zugänglichen Medien et cetera beliebig und ohne genauere Erklärung verwendet werden. Wird nach einer selbst formulierten Definition der „Drogenpflanzen“ gefragt, so sind die Schülerinnen und Schüler jeder Altersstufen wenig kreativ, auch nehmen sie sich kaum die notwendige Zeit über eine kluge Antwort nachzudenken. So erhält man sinngemäß meist nur folgende: „Drogenpflanzen sind Pflanzen, aus denen Drogen erzeugt werden“. Hiermit wird bereits auf ihre Anwendungsgebiete eingegangen.
Eine interessante Erkenntnis ist, dass zwar im Gesamten etliche Anwendungsgebiete genannt werden, sind jedoch persönliche Erfahrungen vorhanden, so werden diese nur auf den Konsum zur Veränderung der Sinneswahrnehmungen et cetera beschränkt.
Bedenklicherweise werden nur wenige Drogen von den Jugendlichen tatsächlich auch als solche erkannt. Viele Suchtmittel wie das Nikotin in der Tabakpflanze sind zwar präsent, auch ist ihr Suchtpotential bekannt. Ihre Legalisierung in Österreich beeinflusst jedoch das Bewusstsein unserer Schülerinnen und Schüler über die Gefahren, die diese Substanzen bergen. Dies liegt wohl dem Faktum zugrunde, dass es schier unmöglich erscheint, beispielsweise an einer „Überdosis“ an Nikotin zu sterben, doch werden leider die Langzeitfolgen der Konsumation wie die verschiedensten Krebsarten oder das allseits bekannte „Raucherbein“ beziehungsweise die „Raucherlunge“ von den Befragten ausgeklammert. In deren Vorstellung haben so genannte Drogenpflanzen wesentlich schlimmere Folgen als beispielsweise die Tabakpflanze.
Interessant ist auch, dass die Schülerinnen und Schüler erst mit zunehmendem Alter die Zusammenhänge von Drogenpflanzen, Heilpflanzen und auch Giftpflanzen erkennen. In der Unterstufe gibt es noch eine deutliche Trennung dieser Pflanzengruppen. So werden die Giftpflanzen als absolut tödlich, die Drogenpflanzen ausschließlich als gefährlich und die Heilpflanzen nur mit positiven Eigenschaften eingestuft. Die Dosis der verwendeten Substanzen wird keineswegs berücksichtigt. In der Übergangsstufe zwischen Unter- und Oberstufe werden bereits Vorstellungen im Zusammenhang mit Paracelsus geäußert, welche sich in der Oberstufe verstärkt zeigen.
Abschließend ist eine positive Entwicklung der Schülervorstellungen zu Drogenpflanzen zu verzeichnen, da sich diese in jedem der erforschten Bereiche immer mehr den biologischen Fakten nähern. Nun liegt es jedoch an den Pädagoginnen und Pädagogen, jeweils dem gegebenem Vorwissen entsprechend, an diesem anzuknüpfen und das Thema Drogenpflanzen in angemessenem Umfang sowie mit unterschiedlichen Zugängen zu behandeln. So sollen den Schülerinnen und Schülern in der Unterstufe lediglich die Begriffsdefinition sowie gegebenenfalls einige Arten nähergebracht werden. Auch sollen sie präventiv über die Folgen der Konsumation aufgeklärt werden. In der Oberstufe hingegen wäre es durchaus denkbar, auch genauer auf die Wirkungsweisen einzugehen, wobei natürlich wiederum auch auf die Folgen nicht vergessen werden soll. Auch die synthetisch erzeugten Suchtmittel könnten hier vollständigkeitshalber kurz behandelt werden. Um jedoch auch auf die positiven Eigenschaften der Pflanzen einzugehen, sollten unter anderem auch die medizinischen Anwendungsbereiche im Unterricht oder Ähnlichem aufgezeigt werden.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Drogenpflanzen
Autor*innen
Lisa Carmen Auleitner
Haupttitel (Deutsch)
Schülervorstellungen zu Drogenpflanzen
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
150 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Michael Kiehn
Klassifikationen
42 Biologie > 42.38 Botanik: Allgemeines ,
42 Biologie > 42.59 Botanik: Sonstiges
AC Nummer
AC11646992
Utheses ID
28915
Studienkennzahl
UA | 190 | 445 | 333 |