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Europas Irrwege in der besetzten Westsahara
viele Ressourcen aber keine Selbstbestimmung
Marc Pascal Poppenreiter
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Margarete Grandner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.32586
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29274.91503.204563-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Westsahara ist die letzte Kolonie Afrikas. Der Ursprung des Konflikts liegt im gescheiterten Versuch Spaniens die Dekolonisierung seiner ehemaligen Kolonie durchzuführen. 1974 wurde der Internationale Gerichtshof zu seiner rechtlichen Meinung befragt. Der Gerichtshof konnte keinen Zusammenhang zwischen Marokko und der Westsahara feststellen. Aus diesem Grund forderte dieser die Abhaltung eines Referendums zur Selbstbestimmung. Diese Forderung führte zum „Grünen Marsch“ und zur Annektierung der Westsahara durch Marokko. Die folgenden Jahre waren von zahlreichen militärischen Auseinandersetzungen geprägt. Erst die Friedensmission MINURSO konnte mit Hilfe des Waffenstillstands die Situation entspannen. Als eine Kernaufgabe wurde die Durchführung und Überwachung des Referendums zur Selbstbestimmung festgeschrieben. In den folgenden Jahren gelang es Marokko immer wieder die Identifizierung der Wählerschaft zu verzerren und damit das Referendum zu verschleppen. Als wesentlicher Grund für das anhaltende Interesse Marokkos in der Westsahara können die immensen Ressourcen genannt werden. Für Marokko sind die Ressourcen eine äußerst wichtige Einnahmequelle. Die Bevölkerung der Westsahara wurde nie an den Profiten beteiligt. Auch die Europäische Union ist in der Westsahara engagiert. Diese Tatsache konnte in den letzten Jahren anhand der partnerschaftlichen Fischereiabkommen, der Suche nach Öl- und Gasvorkommen sowie dem Abbau der Phosphatvorkommen beobachtet werden. Zusätzlich konnte im Zeitraum von 2007 bis 2013 eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Marokko und der Europäischen Union verzeichnet werden. Marokko gilt als strategischer Partner der EU und genießt in diesem Zusammenhang eine privilegierte Stellung. Diese Tatsache ändert jedoch nichts an dem Umstand, dass der Status der Westsahara ungeklärt ist und die Ausbeutung der Ressourcen gegen geltendes Völkerrecht verstößt. Zahlreiche rechtliche Analysen haben dies im Laufe der Jahre bestätigt. Die Zukunft der Westsahara bleibt bis zum heutigen Tag ungewiss. Eine verbindliche Lösung des Konflikts scheint nicht in Sicht und so bleibt das Gebiet um die Westsahara auch weiterhin ein trauriger Schauplatz wirtschaftlicher und geopolitischer Machtkämpfe.
Abstract
(Englisch)
The Western Sahara is the last colony in Africa. The origin of the conflict lies in the failed attempt of Spain to carry out the decolonization of its former colony. In 1974, the International Court of Justice was asked about its legal opinion, but it could not detect any connection between Morocco and the Western Sahara and called for the holding of a referendum for self-determination. This demand led to the so called “Green March” and the annexation of the Western Sahara by Morocco. The following years were marked by numerous military conflicts. Only the peacekeeping mission MINURSO was able to relax the situation with the help of the armistice. As a core task the implementation and monitoring of the referendum on self-determination was enshrined. In the following years Morocco succeeded repeatedly to distort the identification of the electorate and thus procrastinate the referendum. The main reason for Morocco’s continuing interest in occupied Western Sahara, are the vast resources. For Morocco, the resources are an extremely important source of income. The people of Western Sahara were never involved in the profits. The European Union is also engaged in the Western Sahara. In recent years this fact has been observed on the basis of fisheries partnership agreements, the search for oil and gas resources and the reduction of the phosphate deposits. In addition, increased cooperation between Morocco and the European Union could be recorded in the period of 2007 - 2013. Morocco is considered as a strategic partner of the EU and in this regard Morocco enjoys a privileged position. However, the fact does not change that the status of Western Sahara is unexplained and the exploitation of the resources violates applicable international law. Numerous legal analyzes have confirmed this over the years. Until this day, the future of Western Sahara remains uncertain. A binding resolution of the conflict does not seem in sight and so the area around the Western Sahara remains a sad scene of economic and geopolitical power struggles.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Law of Nations raw materials Europe United Nations Western Sahara
Schlagwörter
(Deutsch)
Völkerrecht Rohstoffe Europa Vereinten Nationen Westsahara
Autor*innen
Marc Pascal Poppenreiter
Haupttitel (Deutsch)
Europas Irrwege in der besetzten Westsahara
Hauptuntertitel (Deutsch)
viele Ressourcen aber keine Selbstbestimmung
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
96 S. : Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Margarete Grandner
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.06 Politische Geschichte ,
89 Politologie > 89.75 Internationale Konflikte: Allgemeines
AC Nummer
AC12045829
Utheses ID
28936
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |
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