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"It is a truth universally acknowledged, that true lovers of Jane Austen read her novels in the original language"
Translation of language = Transfer of culture? ; the translation of Jane Austen's "Pride and Predjudice" into German
Sabine Schrammel
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Ewald Mengel
DOI
10.25365/thesis.32601
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30325.68160.966253-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit dem Thema der literarischen Über-setzung aus dem Englischen ins Deutsche und ihren Herausforderungen. Literarische Übersetzung folgt einer langen Tradition von mehr als 2000 Jahren. Dabei ist es nicht verwunderlich, dass sich richtungsweisende Paradigmen, wie in allen anderen Wissen-schaften, auch in der Übersetzungswissenschaft mit der Zeit verändern.
Besonderes Augenmerk wird in dieser Arbeit auf das funktionelle Übersetzungspara-digma gelegt, das spätestens seit den 1990er Jahren den Hauptfokus des literarischen Übersetzens darstellt. Sein Schwerpunkt liegt in der – wie der Name schon sagt – funk-tionellen Übersetzung literarische Texte, was bedeutet, dass nicht der Transfer wörtli-cher Bedeutungen von einer Sprache in die andere im Vordergrund der literarischen Übersetzung steht, sondern, dass die Funktion und Wirkung auf das Zielpublikum von übersetzten Texten übertragen werden sollen. Dabei ist es kein Geheimnis, dass zu die-sem Zwecke häufig, manchmal mehr manchmal weniger starke, Eingriffe in Original-texte erforderlich sind, um diesem Anspruch gerecht zu werden. Dabei ist es vor allem die Person des Übersetzers/der Übersetzerin, die für diese Veränderungen die Verant-wortung trägt. Lesen und Übersetzen sind Prozesse des Interpretierens und Neu-Schreibens, wodurch sich vom Autor/von der Autorin bis zum Rezeptor der Überset-zung mehrere Interpretationswege ergeben, die einen Text verändern können.
Jane Austens Romane sind vor allem bekannt durch ihre Witzigkeit und Ironie, die die Autorin ihren LeserInnen gekonnt durch ihren besonders einmaligen Schreibstil meist zwischen den Zeilen erkennen lässt. Dabei ist es vor allem die Ironie, die ÜbersetzerIn-nen häufig Schwierigkeiten bereitet. Untersucht man die Übersetzung von Jane Austens Roman Pride and Prejudice ins Deutsche, wird nur allzu deutlich, dass der eigene Stil der Autorin nur schwer in eine andere Sprache und Kultur übertragen werden kann. Le-serInnen von Übersetzungen müssen deshalb immer mit Einbußen rechnen, auch wenn es offensichtlich scheint, dass sich die englische und deutsche Kultur eigentlich nicht drastisch voneinander unterscheiden. Meistens sind es Kleinigkeiten wie Sprichwörter oder Wortwitze, die in einer Übersetzung häufig verloren gehen. Eingebettet in einen großen ironischen Kontext, beginnt auch dieser rasch zu bröckeln, wenn seine einzelnen Bestandteile in die Übersetzung nicht vollständig übertragen werden können.
LeserInnen, die ausschließlich Übersetzungen lesen und ihre englischen Originale außer Acht lassen, mögen vielleicht gar nicht bemerken, dass sie eine abgeänderte Version dessen lesen, was der Autor/die Autorin ursprünglich verfasst hat. Befasst man sich je-doch näher mit der Thematik und vergleicht Original und Übersetzung, wird es meist erst deutlich, wie stark sich Stolz und Vorurteil von Pride and Prejudice sowie auch andere deutsche Übersetzungen von ihren englischen Originalen unterscheiden. Treuen LiebhaberInnen der Literatur ist es daher bekannt, dass Werke in ihrer Originalsprache wohl mehr zu bieten haben mögen als ihre Übersetzungen.
Abstract
(Englisch)
The present diploma thesis deals with the issue of literary translation from English into German and its challenges. Literary translation follows a long tradition of more than 2000 years. Therefore, it seems obvious that, like principles in other sciences, important paradigms concerning translation theory have also changed over time.
In this thesis, special attention is paid to the functional translation approach, which has been the most important paradigm in translation since the 1990s. Its focus lies in the functional translation of literary texts, which means that not a literal translation of words and phrases from one language into another is striking anymore, but that a transfer of the function and meaning of a text to a different culture should take place when it is translated. It seems obvious that for this purpose, it is sometimes necessary to make little and sometimes also big changes in a text in order to fulfil this request. Above all, it is the person of the translator who is responsible for these changes and adaptations of literary texts. Reading and translating are processes of interpretation and re-writing, which offer many different ways of text production and reproduction from the original author to the reader of the translation.
The novels by Jane Austen are popular for their wit and irony, created by Austen’s unique style of writing, which can most of the time be found between the lines. Espe-cially her implication of irony makes the translation of Austen’s novels difficult. A close examination of the German translation of Pride and Prejudice shows that Jane Austen’s style is extremely hard to be transferred into a different language and culture. Therefore, readers of German Austen-translations must be aware of the fact that there may be significant losses in meaning and wit in translation, although it seems obvious that the English and German cultures are not that different. Proverbs and idioms are those text passages which most of the time get lost in translation. For this reason, also a bigger ironic context cannot be fully transferred into the target text if only small constituents are missing.
Readers who prefer reading translations and do not care about the original texts might not be aware of the fact that they are reading a changed version of what the original author tried to express in his text. Nevertheless, examining the issue of translation more closely and comparing original and translated text makes the reader recognise how dif-ferent Stolz und Vorurteil might be from Pride and Prejudice, like also other translations differ from their originals. True lovers of literature therefore might know that reading the original text instead of its translation is most of the time the better choice.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Jane Austen Translation Cultural Transfer Pride and Prejudice
Schlagwörter
(Deutsch)
Jane Austen Übersetzung Kulturtransfer Stolz und Vorurteil
Autor*innen
Sabine Schrammel
Haupttitel (Englisch)
"It is a truth universally acknowledged, that true lovers of Jane Austen read her novels in the original language"
Hauptuntertitel (Englisch)
Translation of language = Transfer of culture? ; the translation of Jane Austen's "Pride and Predjudice" into German
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
123 S.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Ewald Mengel
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.10 Sprache in Beziehung zu anderen Bereichen der Wissenschaft und Kultur
AC Nummer
AC12079515
Utheses ID
28950
Studienkennzahl
UA | 190 | 344 | 333 |