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Die Transformation der österreichischen Sozialdemokratie
die SPÖ im Spannungsfeld zwischen Tradition und neuen gesellschaftspolitischen Herausforderungen
Günther Sidl
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Hannes Wimmer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.32609
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30427.51413.243553-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Dissertation mit dem Titel “Die Transformation der österreichischen Sozialdemokratie. Die SPÖ im Spannungsfeld zwischen Tradition und neuen gesellschaftspolitischen Herausforderungen“ untersucht im Wesentlichen drei Themenbereiche. Zunächst ist dies die Positionsfindung und Auseinandersetzung der Sozialdemokratischen Partei Österreichs mit inhaltlichen Themen- und Konfliktfeldern. Dazu gehört auch die Frage, in welcher Intensität innerhalb der Sozialdemokratischen Partei Österreichs eine Debatte über die Reformideen des “Dritten Weges“ stattgefunden hat. Der zweite Bereich, mit dem sich die vorliegende Arbeit befasst, ist die Organisationsentwicklung der Partei; konkret die Entwicklung der Mitgliederzahlen und Überlegungen für eine Erneuerung der Organisationsstruktur. Im dritten Teil wird auf die europapolitische Positionierung der Partei seit dem Beitritt zur Europäischen Union und das Netzwerk in den europäischen Institutionen eingegangen. Den Beobachtungszeitraum markieren einerseits das Ende der Regierungszeit Kreisky, andererseits das Kabinett Faymann bis Mitte 2012, obwohl strikte zeitliche Trennlinien nicht gezogen werden können. Daher wurden auch verschiedene Standpunkte sowie Entwicklungen in der Ära Kreisky betrachtet. Zu Beginn der Arbeit bin ich auf die Geschichte der SPÖ seit 1970 eingegangen. Zunächst habe ich die Entwicklung der Gesellschaft in Österreich, das Aufweichen der Loyalitäten zu den Traditionsparteien und die Veränderungen des WählerInnenverhaltens aufgezeigt. Mittels vier zuvor definierter Themenfelder habe ich dargelegt, dass in der Sozialdemokratie eine Vielzahl an Meinungen und Standpunkte gegeben sind und aktuelle Positionen auch Resultate von Konfliktaustragungen sind. Die aufgestellte Hypothese, dass es in der SPÖ keine intensive Debatte über das Schröder-Blair-Papier “Der Weg nach vorne für Europas Sozialdemokraten“ gegeben hat, wurde anhand von APA-OTS-Aussendungen der SPÖ-Bundesgeschäftsstelle und der Beiträge in der sozialdemokratischen Zeitschrift ZUKUNFT bestätigt. Bei der inhaltlichen Analyse ergab sich in den untersuchten Texten ein neutrales bis ablehnendes Bild, auch was die Umlegung der Reformideen auf die SPÖ betrifft. Der Untersuchung der Organisationsentwicklung habe ich zunächst eine Darstellung der Gliederungen der Partei, ihrer Referate und sozialdemokratischen Organisationen sowie der Bundesgremien vorangestellt. Die immer geringere Bereitschaft der BürgerInnen, Mitglied in einer Partei zu werden, hat die SPÖ als Traditionspartei sehr stark getroffen. Dennoch gibt es innerhalb der Partei keine Diskussion darüber, von den Strukturen einer Mitgliederpartei abzuweichen. Ebenso gibt es kein Gesamtkonzept eines Reformvorhabens. Aus den Interviews heraus ergibt sich ein Bild von vielen Einzelmeinungen über mögliche notwendige Aktivitäten. Der dritte wesentliche Bereich dieser Arbeit setzt sich mit der Frage auseinander, wie sich die SPÖ gegenüber der Mitgliedschaft Österreichs in der EU sowie zum europäischen Einigungsprozess positioniert. Hier kann durch einen historischen Abriss dargelegt werden, dass es in der Programmatik und in den konkreten Handlungen ein deutliches Bekenntnis zur Europäischen Union gab und gibt. Dennoch wurde auch belegt, dass der Brief von Werner Faymann und Alfred Gusenbauer an den Herausgeber der Kronen Zeitung zweifelsohne als Zäsur bewertet werden kann und außerhalb der bisherigen Linie stand. Das belegt auch die mediale und parteiinterne Kritik. Abschließend wurde in dieser Arbeit auch die Hypothese verifiziert, dass das Netzwerk der Sozialdemokratischen Partei Österreichs in den europäischen Institutionen nicht optimal ausgeprägt ist. Jedoch stellt die Gründung der Auslandssektion in Brüssel – der SPÖ-Brüssel – sowie deren Tätigkeiten ein deutliches Signal dar, dass aus der Struktur der Partei heraus Aktivitäten hin zu einer Verbesserung des Netzwerkes gesetzt werden.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Sozialdemokratie Transformation SPÖ Mitgliederentwicklung Organisationsstruktur Organisationsentwicklung Europäische Union
Autor*innen
Günther Sidl
Haupttitel (Deutsch)
Die Transformation der österreichischen Sozialdemokratie
Hauptuntertitel (Deutsch)
die SPÖ im Spannungsfeld zwischen Tradition und neuen gesellschaftspolitischen Herausforderungen
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
412 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Hannes Wimmer ,
Peter Gerlich
Klassifikationen
89 Politologie > 89.60 Politische Organisationen: Allgemeines ,
89 Politologie > 89.61 Politische Parteien ,
89 Politologie > 89.73 Europapolitik, Europäische Union
AC Nummer
AC11587119
Utheses ID
28954
Studienkennzahl
UA | 092 | 300 | |
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