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Protest und Potential
eine Filmästhetik der reflexiven Nostalgie am Beispiel von "The Artist" und "Hugo"
Daniela Schatz
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Manfred Öhner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.32653
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29413.79339.908563-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit dem Phänomen der Nostalgie im zeitgenössischen Film. Obwohl Nostalgie keine neue Gefühlslage für das Kino ist, stellt sich die Frage, worin sich die Sehnsucht nach Kino, „das sich noch einmal selbst träumt“, begründet. Lässt sich von einem „Kino der Nostalgie“ im 21. Jahrhundert sprechen? Inwiefern ist die Ästhetik des nostalgischen Staunens in Zusammenhang mit dem Kino der Attraktionen zu Beginn der Kinematographie zu denken? Lässt sich von einer spezifischen Filmästhetik der Nostalgie im postklassischen Film ausgehen? Was wäre das Charakteristische einer solchen Ästhetik und inwiefern könnte diese Filmästhetik als Spiegel für die retro-orientierte Kulturstimmung von heute fungieren? Diesen und anderen Überlegungen versucht die Verfasserin am Beispiel der Analysen zur Ästhetik des Nostalgischen in The Artist (F 2011, R: Michel Hazanavicius) und Hugo (USA 2011, R: Martin Scorsese) näher zu kommen. Das Kapitel „Nostalgie. Eine Einführung“ umfasst den Wandel der Bedeutung des Begriffs Nostalgie im Laufe der Zeit bis zum zeitgenössischen Verständnis, das in eine reflexive Richtung tendiert. Im Kapitel „Nostalgie und Kino“, das einen Exkurs zur filmischen Selbstreferenz und des reflexiven Kinos in der Geschichte des Films enthält, wird von vier Thesen zur Erklärung von Nostalgie im zeitgenössischen Film ausgegangen. Darauf aufbauend versucht die Verfasserin eine Filmästhetik der reflexiven Nostalgie zu definieren, die weniger rückschrittlich als fortschrittlich zu verstehen ist. Diese spezifische Ästhetik soll anhand der Filmanalysen im Kapitel „Filmanalysen zur Ästhetik des „Nostalgischen“ am Beispiel von The Artist und Hugo“, deren Fokus auf dem Motiv der Wiederentdeckung als Attraktion liegt, sichtbar gemacht werden. Es ist das Imaginäre, dass die Nostalgie befruchtet und eine Verbindung zwischen einem „Kino der Nostalgie“ und einem „Kino der Attraktionen“ schaffen kann. Des Weiteren lässt sich die Betonung des Ausdrucks und der Körperlichkeit in den Filmen als Symbol für die visuelle Aussagekraft und die sinnliche Wiederbelebung der Vergangenheit verstehen. Das Fluidum der Nostalgie wird in den Annahmen der Verfasserin in Zusammenhang mit dem Medienumbruch von der analogen zur digitalen Filmtechnik, dem Utopieverlust der Gesellschaft, der subjektiven Aneignung von Geschichte sowie neuen filmischen Produktionsstrategien beleuchtet. Schlussfolgernd kann die Verfasserin auf eine Filmästhetik verweisen, die als Kommentar sowohl auf Vergangenheit und Gegenwart sowie als Protest und Potential, was den filmtechnologischen Fortschritt betrifft, zu begreifen ist. Aus philosophischer Sicht lässt sich diese Ästhetik darüber hinaus als Metapher für „kollektive Sehnsüchte“ der Gesellschaft im virtuellen Zeitalter des frühen 21. Jahrhunderts verstehen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Nostalgie reflexive Nostalgie Filmanalyse Filmästhetik Medienumbruch The Artist Hugo
Autor*innen
Daniela Schatz
Haupttitel (Deutsch)
Protest und Potential
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Filmästhetik der reflexiven Nostalgie am Beispiel von "The Artist" und "Hugo"
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
125 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Manfred Öhner
Klassifikation
24 Theater > 24.37 Film: Sonstiges
AC Nummer
AC12084845
Utheses ID
28995
Studienkennzahl
UA | 317 | | |
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