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Emotionsregulation bei substituierten Opioidabhängigen in stationärer Behandlung
Claudia Furian
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Reinhold Jagsch
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.32665
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29186.98060.269662-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Ziel war die Untersuchung von Emotionsregulationsstrategien bei substituierten Opioidabhängigen in stationärer Behandlung unter Berücksichtigung komorbider psychiatrischer Diagnosen und der Substitution. Zusätzlich wurden die Zusammenhänge zwischen den angewendeten Emotionsregulationsstrategien, dem Affektzustand und der Selbstwirksamkeitserwartung erforscht. Insgesamt wurden 79 Patienten der Entzugsstation 2.1. des Anton-Proksch-Instituts mittels Emotionsregulations-Inventar (ERI), Skala zur allgemeinen Selbstwirksamkeitserwartung (SWE), Positive and Negative Affect Schedule (PANAS), Beck Depressions-Inventar Revision (BDI-II) und dem Persönlichkeits-Stil- und Störungs-Inventar (PSSI) untersucht. Die Ergebnisse der Auswertung veranschaulichen, dass depressive Patienten im Vergleich zu nicht-depressiven Patienten eine Reihe dysfunktionaler Strategien zur Regulation negativer und positiver Emotionen aufwiesen. Der Vergleich mit der Normpopulation des ERI erbrachte, dass die Patienten insgesamt einen sehr guten Umgang mit negativen Emotionen zeigen, in Bezug auf die Regulation von positiven Emotionen jedoch dysfunktionale Strategien einsetzen. Dies konnte auf die depressive Symptomatik in der Patientenstichprobe zurückgeführt werden. Depressive Patienten hatten außerdem eine geringere Selbstwirksamkeitserwartung, einen höheren negativen und geringeren positiven Affekt als nicht-depressive Patienten. Beim Vergleich mit der Normpopulation des SWE ergab sich insgesamt ein durchschnittliches Maß an Selbstwirksamkeitserwartung. Ein positiver Zusammenhang zeigte sich zwischen der Anwendung funktionaler Emotionsregulationsstrategien und der Ausprägung des positiven Affektzustandes sowie der Höhe der Selbstwirksamkeitserwartung. Umgekehrt erwies sich ein negativer Zusammenhang zwischen der Anwendung funktionaler Emotionsregulationsstrategien und der Ausprägung des negativen Affektzustandes und ein positiver Zusammenhang zwischen dem Einsatz dysfunktionaler Emotionsregulationsstrategien und der Ausprägung des negativen Affektzustandes. Hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen dem Affektzustand und der Selbstwirksamkeitserwartung ist erkennbar, dass ein hoher positiver Affekt mit einer hohen Selbstwirksamkeitserwartung einhergeht, während ein hoher negativer Affekt in Zusammenhang mit einer niedrigen Selbstwirksamkeitserwartung steht. Schließlich konnte die Untersuchung Zusammenhänge zwischen der Art und Dosis der Substitution und der Wahl der Emotionsregulationsstrategien sowie der Ausprägung des positiven bzw. negativen Affektzustandes feststellen. So zeigten Patienten, die Buprenorphin als Substitution einnahmen, im Vergleich zu Patienten, die Methadon oder retardierte Morphine einnahmen, eine stärkere Ablenkung von positiven Emotionen. Patienten mit mittlerer Substitutionsdosis wiesen zudem einen höheren kontrollierten Ausdruck negativer Emotionen und einen geringeren negativen Affekt auf als Patienten mit hoher Substitutionsdosis. Zudem zeigten Patienten mit mittlerer Substitutionsdosis einen höheren positiven Affekt als Patienten mit niedriger Substitutionsdosis. Zusammenfassend konnten bei der untersuchten Stichprobe signifikante Unterschiede in der Wahl der Emotionsregulationsstrategien in Abhängigkeit einer komorbiden Depression sowie der Art und Menge der Substitution festgestellt werden. Ebenso konnten Zusammenhänge zwischen der Wahl bestimmter Emotionsregulationsstrategien, der Höhe der Selbstwirksamkeitserwartung und der Ausprägung des positiven bzw. negativen Affektzustandes aufgezeigt werden.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Sucht Heroin Opiate Opioide Selbstwirksamkeitserwartung Emotionsregulation Komorbidität
Autor*innen
Claudia Furian
Haupttitel (Deutsch)
Emotionsregulation bei substituierten Opioidabhängigen in stationärer Behandlung
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
127 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Reinhold Jagsch
Klassifikation
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.00 Wissenschaft und Kultur allgemein: Allgemeines
AC Nummer
AC11705320
Utheses ID
29006
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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