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Landwirtschaft – Migration – Supermärkte
Ausbeutung und Widerstand entlang der Wertschöpfungskette von Obst und Gemüse
Dieter Behr
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Ulrich Brand
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.32667
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29613.57302.374470-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Doktorarbeit setzt sich zum Ziel, die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Lohnabhängigen sowie die Möglichkeiten von Organisierung und Widerstand entlang der Produktionskette im industriellen Obst- und Gemüsebau zu untersuchen. Ausgehend von diesem Fokus werden die Lebens- und Arbeitsbedingungen von migrantischen Landarbeiter_innen in der Provinz Almería in Südspanien beschrieben. In Almería befindet sich mit einer Fläche von über 40.000 Hektar das größte zusammenhängende Gemüseanbaugebiet Europas. Geschätzte 100.000 bis 150.000 Arbeiter_innen aus afrikanischen, osteuropäischen und lateinamerikanischen Ländern arbeiten dort unter teils inakzeptablen Bedingungen. Es wird untersucht, welche Funktion die forcierte Konkurrenz zwischen Gruppen von Arbeiter_innen unterschiedlicher Herkunft für die Lohnverhältnisse einnimmt. Dabei wird die Rolle des Aufenthaltsstatus sowie die Rolle verschiedener Rekrutierungsabkommen erforscht. Des weiteren geht die Arbeit auf die Entwicklungen im Lebensmitteleinzelhandel ein, auf die zunehmende Discountierung sowie auf die Arbeitsbedingungen von Angestellten in Supermärkten und Discountern. Dabei wird im Speziellen die Situation in Deutschland beschrieben. Darüber hinaus wird die Rolle der großen Supermarktketten und Discounter als Preisdrücker im Bereich Obst und Gemüse untersucht. In der Forschungsarbeit wird auch gezeigt, wie die politischen und sozio-ökonomischen Strukturen aussehen, die das aktuell dominante Entwicklungsmodell im Sektor der industriellen Obst- und Gemüseproduktion möglich machen. Dabei rückt die Rolle von staatlichen und suprastaatlichen Regulationsmechanismen (Migrationspolitiken, Landwirtschaftspolitiken, binationale und internationale Abkommen) in den Fokus. Mittels des Begriffs der imperialen Lebensweise wird gezeigt, wie sich ein auf Ausbeutung beruhender Lebensstil tief in die Konsumgewohnheiten vieler Menschen einschreibt. Die Studie untersucht auch die Arbeit von transnationalen Netzwerken und sozialen Bewegungen, die sich für den Aufbau von Alternativen stark machen. Gegenhegemoniale Strategien von Arbeiter_innen, Gewerkschaften und NGOs, die gegen Ausbeutung und Umweltzerstörung aktiv werden, werden beschrieben: die Politisierung der Probleme, die Konstitution von Widerstand, die konkreten Organisierungsprozesse und exemplarisch die Verlaufsformen sozialer Auseinandersetzungen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Landwirtschaft Migration Supermärkte Discounter Lidl imperiale Lebensweise Rassismus Antirassismus Gewerkschaften Internationalismus ursprüngliche Akkumulation Gemüsebau Tomaten Wintergemüse Almeria Südspanien Frontex
Autor*innen
Dieter Behr
Haupttitel (Deutsch)
Landwirtschaft – Migration – Supermärkte
Hauptuntertitel (Deutsch)
Ausbeutung und Widerstand entlang der Wertschöpfungskette von Obst und Gemüse
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
311 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Ulrich Brand ,
Dieter Segert
Klassifikationen
48 Land- und Forstwirtschaft > 48.59 Pflanzenproduktion: Sonstiges ,
71 Soziologie > 71.15 Ländliche Gesellschaft ,
89 Politologie > 89.19 Sozialistische Richtungen ,
89 Politologie > 89.93 Nord-Süd-Verhältnis
AC Nummer
AC12084259
Utheses ID
29008
Studienkennzahl
UA | 092 | 300 | |
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