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Die Rolle personaler und sozialer Ressourcen bei posttraumatischer Belastung von Einsatzkräften des Roten Kreuzes Niederösterreich
Andrea Döllinger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Brigitte Lueger-Schuster
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.32716
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29307.83103.460370-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Theoretischer Hintergrund: Auf Grund ihrer berufsbedingten stärkeren Trauma-Exposition wurden bei Rettungs- und NotfallsanitäterInnen höhere Prävalenzraten für eine posttraumatische Belastungsstörung ermittelt. Zusätzlich zur posttraumatischen Belastung kann es auch zu einer sekundären Traumatisierung durch indirektes Miterleben von Traumata kommen. Bei weitem nicht alle SanitäterInnen erkranken jedoch psychisch, was sich durch das Konstrukt der psychischen Widerstandsfähigkeit, auch Resilienz genannt, erklären lässt. Zahlreiche Studien führen zu der Annahme, dass sich die personalen und sozialen Ressourcen soziale Unterstützung, kollektive Wirksamkeitserwartungen, Selbstwirksamkeitserwartungen, Selbstwert, Optimismus sowie problemorientiertes Coping protektiv gegenüber der Entwicklung einer posttraumatischen Belastungsstörung auswirken. Zusätzlich zeigten sich in der einschlägigen Fachliteratur Interaktionen zwischen den oben genannten Faktoren. Zielsetzung: Ziel der Studie war daher a) die posttraumatische Belastung von Rettungs- und NotfallsanitäterInnen des niederösterreichischen Roten Kreuzes festzustellen, b) den Einfluss von sekundär traumatischem Stress im Rettungsdienst zu identifizieren c) spezifische personale und soziale Ressourcen zu untersuchen und d) Interaktionen zwischen diesen Ressourcen zu analysieren. Methoden: Im Rahmen einer Querschnitt-Studie wurden Anfang Juli 2013 alle hauptamtlichen MitarbeiterInnen des Roten Kreuzes Niederösterreichs (N = 467) mittels eines Online-Fragebogens befragt. Die schlussendliche Stichprobengröße umfasste 110 Rettungs- und NotfallsanitäterInnen. Ergebnisse und Schlussfolgerung: Trotz einer relativ hohen Exposition gegenüber potentiell traumatischen Situationen konnte nur eine geringe posttraumatische Belastung festgestellt werden. Zudem konnte kein relevanter Einfluss von sekundär traumatischem Stress ermittelt werden. Als bedeutende Ressourcen erwiesen sich der Selbstwert, der eventuell ein gewisses Sicherheitsgefühl im Umgang mit den beruflichen Anforderungen repräsentiert und die kollektiven Wirksamkeitserwartungen, welche die große Bedeutung von Teamarbeit im Rettungsdienst widerspiegeln. In Bezug auf die Coping-Strategien war nur der emotionsorientierte Coping-Stil (positiv) mit posttraumatischer Belastung assoziiert. SanitäterInnen, die vermehrt emotionsorientierte Strategien anwendeten, verfügten über geringere protektive Ressourcen. Die postulierte übergeordnete Rolle von Optimismus innerhalb der Ressourcen konnte empirisch nicht bestätigt werden.
Abstract
(Englisch)
Theoretical Background: Because of their high level of exposure to traumatic events the prevalence of PTSD in paramedics is elevated. In addition to posttraumatic stress paramedics are at risk of suffering from secondary traumatic stress by helping people in distress. However, most paramedics manage to endure potentially traumatic events remarkably well and are able to maintain their mental health. Therefore, scientific research increasingly focuses on the concept of resilience. Several studies give rise to the assumption that the personal and social resources social support, collective efficacy, self-efficacy, self-esteem, optimism and problem-oriented coping exert protective influence against the development of PTSD. Objective: Therefore, the objectives of this study were a) to assess posttraumatic stress in paramedics of the Red Cross of Lower Austria, b) to identify the influence of secondary traumatic stress in the rescue service, c) to investigate specific personal and social resources and d) to analyse interactions between these resources. Methods: Within the framework of this cross-sectional study paramedics of the Red Cross of Lower Austria were surveyed early July 2013 using an online questionnaire. Eventually, 110 participants completed the online form. Results and Conclusion: Despite a relative high level of exposure to traumatic situations only low levels of posttraumatic stress were found. Furthermore, no relevant influence of secondary traumatic stress could be identified. Self-esteem which possibly provides a certain sense of security when handling occupational demands and collective efficacy, proved to be an important influence as a personal resource. The significant effect of collective efficacy reflects the great importance of teamwork in the rescue service. In comparison with other coping strategies, only the emotion-oriented coping style was (positively) associated with posttraumatic stress. Paramedics who increasingly use emotion-oriented coping strategies possessed less protective resources. The postulated superior role of optimism within the tested resources could not be confirmed.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
posttraumatic stress Red Cross ambulance resilience resources
Schlagwörter
(Deutsch)
posttraumatische Belastung Rotes Kreuz Rettung Resilienz Ressourcen
Autor*innen
Andrea Döllinger
Haupttitel (Deutsch)
Die Rolle personaler und sozialer Ressourcen bei posttraumatischer Belastung von Einsatzkräften des Roten Kreuzes Niederösterreich
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
138 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Brigitte Lueger-Schuster
Klassifikationen
77 Psychologie > 77.00 Psychologie: Allgemeines ,
77 Psychologie > 77.70 Klinische Psychologie
AC Nummer
AC11728938
Utheses ID
29052
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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