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A part or apart?
participatory in/equality within changing political action repertoires
Florian Walter
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Sieglinde Rosenberger
DOI
10.25365/thesis.32717
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30296.87798.915554-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Dissertation untersucht partizipatorische Un-/Gleichheit, frei definiert als die Beziehung zwischen politischer Partizipation und sozialer Stratifikation, im Kontext eines alterierenden bürgerlichen Aktivismus. Dabei soll folgende Frage beantwortet werden: Wie gestaltet sich partizipatorische Un-/Gleichheit angesichts der jüngsten Veränderungen politischer Handlungsrepertoires? Zu diesem Zweck behandle ich drei spezifische Forschungsaufgaben.
Eine erste, konzeptuelle Aufgabe lautet, ein besseres Verständnis dafür zu entwickeln, welche Art von Veränderungen im Bereich der politischen Partizipation beobachtet werden können. Differenziert man zwischen konstanten und variablen Elementen der Beteiligung, so findet man Hinweise auf eine Diversifizierung politischer Handlungsrepertoires mit einer sinkenden Nachfrage nach institutionalisierten und einer steigenden Nachfrage nach nicht-institutionalisierten Partizipationsformen.
Eine zweite, theoretische Aufgabe dieser Dissertation ist die Beantwortung der Fragen (a) warum partizipatorische Un-/Gleichheit überhaupt als problematisch/notwendig für demokratische Entscheidungsfindung gelten soll und (b) wie partizipatorische Un-/Gleichheit adäquat in empirischen Studien erfasst werden kann. In der Analyse dreier demokratietheoretischer Zugänge – demokratischer Elitismus, Partizipationismus, prozeduralistischer Pluralismus – zeigt sich, dass nur der letztgenannte Zugang, der gleiche Partizipation als Repräsentativität von Interessen betrachtet, in der Lage ist, eine normative Rechtfertigung partizipatorischer Gleichheit zu liefern. Wenn gleiche Berücksichtigung von Interessen das Ziel ist, so ist die Entstehung von Interessen der Schlüssel dazu zu verstehen, wie Un-/Gleichheit empirisch erfasst werden kann. Mit Referenz auf Pierre Bourdieus Habituskonzept werden deshalb Interessen konzeptuell mit sozialer Gruppenzugehörigkeit verknüpft – mit der Schlussfolgerung, dass nur Theorien sozialer Stratifikation zur Messung partizipatorischer Un-/Gleichheit beitragen können. Folglich werden drei zeitgenössische Ansätze präsentiert, welche die weiteren Analysen anleiten: Neue Klassenmodelle, intersektionale Modelle und soziokulturelle (Milieu-)Modelle.
Um eine dritte, empirische Aufgabe entlang der Frage, ob – und falls ja, welche Art von – partizipatorische(r) Un-/Gleichheit in den verschiedenen Typen und Formen von Beteiligung existiert, bearbeiten zu können, werden diese Stratifikationsmodelle schließlich auf die politische Partizipationsforschung angewandt. Es stellt sich heraus, dass Ungleichheit im politischen Aktivismus relevant ist, und zwar unabhängig davon, welches Stratifikationsmodell als Basis der empirischen Berechnungen verwendet wird. Im Detail scheinen vor allem institutionalisierte Formen der Beteiligung wie das Wählen, die Kontaktaufnahme mit PolitikerInnen, sowie die Mitarbeit in Parteien und anderen politischen Organisationen mit der sozialen Gruppenzugehörigkeit einer Person in Zusammenhang zu stehen. Dies allerdings nur unter der Voraussetzung, und das bedeutet eine wesentliche Einschränkung des Befundes, wenn Klassen- oder intersektionale Modelle als Basis von Stratifikation gedacht werden. Im Unterschied dazu zeichnen sich, bei Anwendung eines soziokulturellen Stratifikationsmodells, vor allem nicht-institutionalisierte Formen des Aktivismus wie das Tragen von Abzeichen, das Unterzeichnen von Petitionen, der Besuch von Demonstrationen und die Teilnahme an Boykotten durch einen höheren Grad an partizipatorischer Ungleichheit aus.
Zum Abschluss der vorliegenden Dissertation erweitere ich noch einmal die Perspektive auf das Thema der Arbeit, indem ich einige Hinweise auf andere Forschungsbereiche an der Schnittstelle zwischen Politik und Gesellschaft gebe, die sich mit dem Phänomen, das ich als „Ungleichheitsproblem“ bezeichnen möchte, beschäftigen. Außerdem räume ich auch der Diskussion potenzieller Lösungen des Problems etwas Platz ein, bevor ich schließlich von dieser Diskussion eine zukünftige Forschungsagenda ableite.
Abstract
(Englisch)
In this dissertation I study participatory in/equality, loosely defined as the relationship between political participation and social stratification, in the context of a shift in civic activism with the goal of answering the question: How is participatory in/equality shaped given the recent changes in political action repertoires? To this end, I deal with three specific research tasks.
A first conceptual task aims to understand which kind of changes can be observed in the field of political participation. Differentiating between constant and variable elements of participation, I find indications of a diversification of political action repertoires with declining demand for institutionalized forms of participation and increasing demand for non-institutionalized.
A second, theoretical task of this dissertation is directed at answering the questions (a) why participatory in/equality should be considered problematic/necessary for democratic decision-making and (b) how participatory in/equality can be assessed adequately in empirical studies. Drawing on three approaches in democratic theory (democratic elitism, participationism, proceduralist pluralism), I find that only the latter, which regards equal participation as representativeness of interests, fulfils the necessary preconditions of a normative justification of participatory equality. If equal consideration of interests is the goal, the genesis of interests is the key to comprehend how in/equality can be assessed empirically. With reference to Pierre Bourdieu’s concept of habitus, I conceptually link interests to social group belonging and conclude that only theories of stratification can help us measure participatory in/equality. Consequently, I present three contemporary approaches that guide the further analyses: new class models, intersectional models, and socio-cultural (milieu) models.
In order to cope with a third, empirical task asking whether – and if so, which kind of – participatory in/equality exists in the different types and forms of participation, I apply these stratification models to political participation research. I find that inequality plays a role in political activism regardless of which model of stratification is used as the basis of the empirical analyses. In particular, especially institutionalized forms of activism like voting, contacting, party and other organizational work seem to be affected by a person’s group membership, if – and this is an important condition and constriction – class or intersectional models are used as the basis of societal stratification. To the contrary, if a socio-cultural model to stratification is chosen, non-institutionalized forms of activism like wearing campaign badges or stickers, signing petitions, attending demonstrations and joining boycotts exhibit a higher degree of social (i.e. participatory) inequality.
In conclusion of this dissertation, I broaden the view on the topic by giving some hints at other research areas located at the intersection of politics and society dealing with what I label the “inequality problem”. Furthermore, I devote some space to the discussion of potential remedies to this problem as provided in the literature before I finally derive from this discussion an agenda for future research in the field.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
political participation social inequality democracy
Schlagwörter
(Deutsch)
Politische Partizipation soziale Ungleichheit Demokratie
Autor*innen
Florian Walter
Haupttitel (Englisch)
A part or apart?
Hauptuntertitel (Englisch)
participatory in/equality within changing political action repertoires
Paralleltitel (Deutsch)
Beteiligt oder abgetrennt? ; partizipatorische Un/gleichheit in veränderten politischen Handlungsrepertoires
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
257 S.
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Sieglinde Rosenberger ,
Gilg Seeber
AC Nummer
AC12045899
Utheses ID
29053
Studienkennzahl
UA | 092 | 300 | |