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Differenzierte Analyse der Gedächtnisleistungen bei Kindern und Jugendlichen mit einem Hirntumor
Neeltje Therese Antonia Obergfell
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Pia Deimann
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.32719
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29201.87073.880370-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Hintergrund: Durch die kontinuierliche Verbesserung der Behandlungsmethoden bei Hirntumorerkrankungen im Kindes- und Jugendalter in den letzten Jahrzehnten, steigen auch die Überlebensraten stetig an. Infolgedessen, rücken Langzeitfolgen der Erkrankung und Behandlung, wie kognitive Beeinträchtigungen, mehr in den Fokus. Das Gedächtnis ist dabei von besonderer Bedeutung, da es eine wichtige Rolle bei der Generierung von Wissen und neuen Fähigkeiten darstellt und somit schulische Leistungen sowie die weitere Laufbahn der Kinder beeinflusst. Methoden: Es wurden 21 Kinder mit einem Hirntumor mit Hilfe der spezifischen Gedächtnisverfahren AGTB 5-12 und BASIC MLT und den Intelligenzverfahren AID 2 und HAWIK IV untersucht. Zudem wurde explorativ eine Verhaltensprobe durchgeführt. Anhand von einfachen T-Tests wurden Abweichungen in den einzelnen Gedächtnisleistungen im Vergleich zum Populationsmittelwert überprüft. Mögliche Risikofaktoren wurden mittels exakter Fisher-Tests und Rangvarianzanalysen analysiert. Die Ergebnisse aus der Verhaltensprobe wurden mithilfe von exakten Fisher-Tests betrachtet. Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass Kinder mit einem Hirntumor sich signifikant und bedeutsam hinsichtlich der automatischen Aktivierung des auditiven Rehearsals, dem Merken und Abrufen von kontextbezogenen auditiven Inhalten sowie hinsichtlich der Einspeicherung von auditiven Inhalten ins Langzeitgedächtnis von der Norm unterscheiden. Bedeutsame, aber nicht generalisierbare Unterschiede zeigen sich zusätzlich hinsichtlich der zentralen Exekutive, welche die Steuerinstanz des Arbeitsgedächtnisses darstellt. Keine Beeinträchtigungen weisen sie hingegen bezüglich der visuellen Gedächtnisteilfunktionen sowie im auditiven Lernen auf. Mögliche Einflussfaktoren konnten nicht hinreichend untersucht werden. Jedoch ist zu beachten, dass eventuelle sich entwickelnde Beeinträchtigungen unterschätzt werden, da die Tumordiagnose in der Stichprobe relativ kurz zurücklag (Md= 29 Monate; QA= 37 Monate). Diskussion und Schlussfolgerung: Die Studie verdeutlicht, wie wichtig es ist, die Gedächtnisleistungen differenziert zu erfassen, da gezeigt werden konnte, dass Kinder mit einem Hirntumor hinsichtlich einzelner Gedächtnisteilleistungen beeinträchtigt sind, während andere Gedächtnisteilleistungen sich nicht von der Norm unterscheiden. Insbesondere auditive Bereiche des Gedächtnisses sind betroffen, während visuelle Gedächtnisleistungen intakt scheinen und sich somit als Kompensationsstrategie anbieten.
Abstract
(Englisch)
Purpose: Due to enhancements in international classification of procedures in medicine, survival rate of children with brain tumor have increased and long-term effects become a focus of attention. The crucial role of memory in daily life and school points out the importance to learn more about the memory functions in “survivors” of brain tumor. This thesis aims to explain the function of memory in a very detailed way, so that problems for children with brain tumor could be detected and described. Methods: In this study 21 children with brain tumor were examined using two different memory and learning tests, AGTB 5-12 and BASIC MLT, as well as two Intelligence Scales, AID 2 and HAWIK IV. Furthermore, an unstandardized task was used to explore new perceptions. The differences of memory in children with brain tumor compared to normative data were identified by one-sample t-tests. Risk factors of restricted memory were examined by Kruskal–Wallis one-way analysis of variance by ranks. To analyze the results of the unstandardized task, Fisher’s exact tests were used. Results: Results reveal that children with brain tumor are impaired in automatic activation of their subvocal rehearsal process, in contextual learning and concerning their auditory long-term memory. Furthermore the effect sizes pointed out an important, but not generalizable impairment concerning their central executive which is the controlling system of the working memory. It seems that children with brain tumor have no problems in visual memory as well as in verbal learning. However, results have to be considered under the restriction of a short duration concerning detection of tumor. Conclusion: The results emphasize the importance of a differentiated assessment of memory, due to the fact that the study pointed out that some parts of memory are impaired while others seem to be unimpaired. Considering that visual memory seems to be unimpaired, it can be used for compensation.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Memory Brain tumor
Schlagwörter
(Deutsch)
Gedächtnis Diagnostik Hirntumor
Autor*innen
Neeltje Therese Antonia Obergfell
Haupttitel (Deutsch)
Differenzierte Analyse der Gedächtnisleistungen bei Kindern und Jugendlichen mit einem Hirntumor
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
156 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Pia Deimann
Klassifikationen
77 Psychologie > 77.08 Psychologische Diagnostik ,
77 Psychologie > 77.34 Lernpsychologie ,
77 Psychologie > 77.53 Entwicklungspsychologie: Allgemeines ,
77 Psychologie > 77.55 Kinderpsychologie ,
77 Psychologie > 77.56 Jugendpsychologie ,
77 Psychologie > 77.70 Klinische Psychologie
AC Nummer
AC11737307
Utheses ID
29055
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1