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Eine längsschnittliche Untersuchung der visuellen Wiedererkennungsleistung
Gesichtserkennung in der älteren und jüngeren Population
Helena Stoppel
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Claus Lamm
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.32742
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29592.24663.861961-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das primäre Ziel dieser Arbeit war es, zu erforschen inwiefern sich die Vergessenskurve der visuellen Wiedererkennungsleistung, insbesondere die der Gesichtserkennung hinsichtlich zweier Altersgruppen im Laufe von sechs Monaten verändert. Die wesentliche klinische Implikation dieser Langzeitstudie besteht in der zukünftigen Möglichkeit der Abgrenzung des normalen vom pathologischen Alterungsverhalten im Bereich der visuellen Wiedererkennungsleistung. Dazu wurden die Daten der visuellen Gedächtnisleistung von 107 gesunden Teilnehmer, einer jüngeren (20-30 Jahre) und einer älteren Gruppe (50-60 Jahre) in zwei Zeitbedingungen (nach 20 Minuten; nach 6 Monaten) miteinander verglichen. Für die Erhebung der Daten standen insgesamt 16 schwarz-weiße Bilder von bekannten und weniger bekannten prominenten Personen zur Verfügung. Unter Ausschluss klinischer Beeinträchtigungen war es die Aufgabe der Testpersonen die Gesichter in der Einprägungs- und in der Testphase zu benennen und sie in der Testphase wiederzuerkennen. Unter Einbeziehung dreier Distraktoren sollten zudem die Schauspieler richtig identifiziert werden. Es interessierte insbesondere inwieweit freie und konsistente Bewertung, Identifikation und Reizbewertung (Bekanntheitsgrad, Emotionale Qualität) zur Vorhersage der Wiedererkennungsleistung beitragen. Die theoretisch angenommenen Zusammenhänge finden sich nur teilweise in den empirischen Befunden wieder. Wie angenommen ist die Zeit der wichtigste Faktor, der einen Einfluss auf die visuelle Wiedererkennungsleistung ausübt. In Übereinstimmung mit vorangegangenen Befunden wurde ein signifikanter Alterseffekt auf die visuelle Wiedererkennungsleistung (Pr) gefunden. Im Bezug auf die Interaktion AlterXZeit finden Hypothesen eher eine tendenzielle Bestätigung. Die zuvor vorgestellten Ergebnisse, wonach erhöhte FA-rates der älteren Bevölkerung aufgezeigt wurden, konnte hier nicht bestätigt werden. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Altersgruppe von 50- bis 60- Jährigen weniger von Gedächtniseinbußen betroffen zu sein scheint als angenommen. Von fünf zusätzlich vermuteten Einflussvariablen erwiesen sich konsistentes und freies Benennen als zuverlässige Prädiktoren der Wiedererkennungsleistung, wobei der letztgenannte mit einer negativen Beziehung überraschte. Möglicherweise wenden die Personen nicht nur bei olfaktorischen, sondern auch bei visuellen Stimuli in konsistentem Benennen eine Strategie an, die Ihnen zu einer höheren Wiedererkennungsleistung verhilft. Dies und die negative Beziehung der freien Benennung sollte weiterhin überprüft werden. Die emotionale Reizbewertung übt womöglich einen indirekten Einfluss auf die Gesichtserkennung aus.
Abstract
(Englisch)
The basic aim of this study was to investigate the developement of forgetting function of facial recognition memory after a six month period in two different age-groups. The main clinical implication of this longitudinal study is the opportunity to detect differences in normal and pathological age process concerning facial recognition memory. Therefore 120 healthy subjects, which made up two age-groups (20-30 years; 50-60 years) were invited to participate in this study and were subsequently compared in course of six month intervall. Stimuli consisted of 16 black and white photographs of familiar and unfamiliar actors and actresses. For the reason of clinical and cognitive impairment, 13 subjects were excluded from the study. Firstly, subjects were asked to name the stimuli in both, encoding- and in test phase. Additionally they made an old-new descision task for facial stimuli during the test phase. Test phase also required correct identification of faces including 3 distractors. Especially interesting was the extent to which careful assessment of factors such as pleasentness, familiarity, correct and consistent naming, and identification could be used to accurately predict the recognition performance. Assumed relationships just partially reflected the empirically proved data. As predicted, the factor time period exerted an immense influence on facial recognition memory. In line with prior results a significant age effect could be found. Older subjects showed poor recognition memory. Concerning the interaction AgeXTime, merely a tendency confirmed the hypothesis. Furthermore, this study was not able to approve previous results, whereby older participants exceeded younger subjects in FA-rates. These findings suggest that 50- to 60- year-olds seem to be less affected by memory loss than expected. Congruent and correct naming appear to be robust predictors for facial recognition memory. Surprisingly, the latter showed a negative relation to recognition memory. It might be, that participants employed a naming strategy, not only in odors, but also in visual stimuli, that guided their responses. This and the negative relationship of incorrect naming should be reviewed in further study. Pleasentness and familiarity seem to influence facial recognition memory in more indirect manner.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
face recognition visual recognition memory age forgetting curve
Schlagwörter
(Deutsch)
Gesichtserkennung visuelle Wiedererkennungsleistung Alter Vergessenskurve
Autor*innen
Helena Stoppel
Haupttitel (Deutsch)
Eine längsschnittliche Untersuchung der visuellen Wiedererkennungsleistung
Hauptuntertitel (Deutsch)
Gesichtserkennung in der älteren und jüngeren Population
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
121 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Claus Lamm
Klassifikationen
77 Psychologie > 77.40 Wahrnehmungspsychologie ,
77 Psychologie > 77.70 Klinische Psychologie
AC Nummer
AC11740558
Utheses ID
29077
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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