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Structural and petrological investigations along a low-angle normal fault on Kythnos, Greece
Iris Lenauer
Art der Arbeit
Magisterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie
Betreuer*in
Bernhard Grasemann
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.3327
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29848.83163.811253-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die in den westlichen Kykladen liegende griechische Insel Kythnos ist geprägt von Extensionsbewegungen miozänen Alters, die eine ältere Kompressions- und Extrusionsphase überprägen. Strukturgeologische Untersuchungen im südwestlichen Bereich der Insel Kythnos zeigen eine bisher unbeschriebene Abschiebung. Die große, nach SW einfallende, Störungszone wird durch mehrere Meter mächtige, extrem feinkörnige ultramylonitische Marmore und bis zu einem halben Meter mächtige Ultrakataklasite charakterisiert. Die lithologischen Einheiten auf Kythnos bestehen überwiegend aus einer metasedimentären Abfolge, die sich aus Chlorit-Epidot-Schiefern und Albit-Chlorit-Glimmerschiefern mit dazwischengeschalteten Marmorlagen zusammensetzt. Untergeordnet erscheinen auch metagabbroische Gesteine. Schiefer- und Marmorlagen zeigen eine intensive duktile Deformation, die in einer penetrativen Foliation und Minerallineation bemerkbar ist. Weiters können mehrere Faltungsphasen beobachtet werden. Diese bestehen vorwiegend aus einer subhorizontal Isoklinalverfaltung, welche durch eine aufrechte Faltung überprägt wird. Linsenförmige, von Talkschiefern umgebene, Metabasitkörper erscheinen hingegen wenig deformiert, denn diese Einheiten weisen noch Relikte eines primär magmatischen Gefüges auf. Deformation im spröd-duktilen Übergang zeichnet sich durch die Ausbildung von kalzitischen Marmorultramyloniten und kalzitisch- bis quarzitischen Kataklasiten aus. Eine spröde Deformationsphase wird von offenen und teils durch Erz verfüllten Klüften gekennzeichnet. Schersinnindikatoren entlang der Abschiebung, vorwiegend scc'-Gefüge und Klastgeometrien, weisen auf eine nach SSW gerichtete Bewegung hin. Die Bewegungsrichtung lässt sich mit ähnlichen Geometrien auf den benachbarten Inseln vergleichen. Eine Betrachtung des Gesamtgesteinschemismus der Metabasite erlaubt eine Klassifzierung und Zuordnung dieser Gesteine. Die Bestimmung der Zusammensetzung einzelner Mineralphasen aus Fe-Mn-reichen Metasedimenten ermöglicht deren Charakterisierung und einen Vergleich mit ähnlichen Lithologien auf benachbarten Inseln. Einer ausführliche Beschreibung der tektonischen und kinematischen Geschichte der Scherzone auf Kythnos leistet daher ein Beitrag sowohl zur Erfassung der regionalen geodynamischen Situation im Ägäischen Raum, als auch für das Verständis von Exhumationsprozessen im Allgemeinen.
Abstract
(Englisch)
The island of Kythnos lies in the Western Cyclades, a group of islands south of Athens (Greece). The Cycladic islands are characterized by Miocene extension, which overprints earlier thrust and extrusion tectonics. Geological and structural investigations on southwestern Kythnos have revealed a hitherto undescribed major normal fault zone. A dominant feature of this large SW-dipping extensional shear zone is a several meters thick layer of an extremely fine-grained marble ultramylonite, along with an up to half a meter thick ultracataclasite. Lithologies on Kythnos are mostly metasedimentary rocks, such as chlorite-epidote-schists and albite-chlorite-mica schists intercalated with marble horizons. Furthermore, there are isolated outcrops of metagabbroic rocks. The schists and marbles show intense ductile deformation, with penetrative schistosity and mineral lineation. Several folding phases, especially in the gneisses and mylonitic marbles, can be observed. Generally, this appears as large-scale isoclinal subhorizontal folding, overprinted by upright folds. Isolated lenses of metabasites, enveloped within layers of talc-schists, are present within the greenschist-facies footwall rocks. These metagabbroic rocks preserve an original magmatic microstructure and appear largely undeformed. Ductile to brittle deformation produced calcite mylonites and calcite to quartzite cataclasites. The brittle overprint is pronounced in open fractures and joints associated with ore deposition. Shear sense indicators within the shear zone, predominantly scc'-fabrics and clast geometries, point to top to SSW-directed kinematics. This evidence of SSW-directed extensional kinematics is in accordance with the neighboring Western Cycladic islands. Whole-rock chemistry of the metabasites allows these lithologies to be classified in respect of their original composition. Mineral chemistry investigations on ferromanganoan metasediments enable characterization and a comparison with similar lithologies on adjacent islands. A detailed description of the tectonometamorphic history of Kythnos gives insight into the regional geodynamics in the Aegean Sea and to exhumation processes in general.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
geodynamics exhumation metabasites shear zone Kythnos Greece
Schlagwörter
(Deutsch)
Geodynamik Exhumation Metabasite Scherzone Kythnos Griechenland
Autor*innen
Iris Lenauer
Haupttitel (Englisch)
Structural and petrological investigations along a low-angle normal fault on Kythnos, Greece
Paralleltitel (Deutsch)
Strukturelle und petrologische Untersuchungen entlang einer
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
88 S. : Ill., graf. Darst., Kt.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Bernhard Grasemann
Klassifikationen
38 Geowissenschaften > 38.27 Metamorphe Gesteine ,
38 Geowissenschaften > 38.36 Tektonik
AC Nummer
AC07534704
Utheses ID
2913
Studienkennzahl
UA | 066 | 815 | |
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