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Verarbeitung und Darstellung des Ersten Weltkrieges bei Ernst Jünger (1920 - 1925)
Johann Hutter
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Michael Rohrwasser
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.32917
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29904.71819.623069-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Ernst Jünger kann als ein Schriftsteller bezeichnet werden, der aufgrund seiner prägenden Erfahrungen im Ersten Weltkrieg ein Werk geschaffen hat, das seinen literarischen Ruf bis an sein Lebensende mitbegründet hat. Auf sein Kriegstagebuch aufbauend, das die Fronterlebnisse der Jahre 1914-1918 auf objektive Art und Weise schildert, verfasste er auf Anraten seines Vaters sein wohl bekanntestes Werk In Stahlgewittern (1920), das als historisches Ego-Dokument die Ereignisse an der Westfront reflektiert und bereits ideologische Tendenzen des Autors erkennen lassen. Jünger wird hierbei eine menschenunwürdige und grausame Darstellungsweise vorgeworfen, die von ihm aber bewusst als ein literarischer Vorgang umgesetzt wurde und als „Ästhetik des Schreckens“ in der Literaturwissenschaft bekannt geworden ist. Besonders hervorzuheben ist die mannigfache Bearbeitung seines Werkes, das sich bis 1978 in insgesamt sieben verschiedenen Fassungen präsentiert. Die vorliegende Arbeit versucht neben den ästhetischen Wirkungsabsichten die Beweggründe Jüngers bezüglich der Überarbeitungen zu eruieren und anhand vorherrschender Thesen der Literatur-wissenschaft zu diskutieren. Seine weiteren Werke, die sich mit dem Ersten Weltkrieg implizit auseinandersetzen sind es ebenfalls wert, in Bezug auf ihre verschiedenen Umsetzungsversuche samt ihrer ästhetischen und inhaltlichen Komponenten untersucht zu werden. Die verschiedenen Motive sollen dabei Aufschluss über die Beweggründe des Autors geben. In seinem expressionistischen Großessay Der Kampf als inneres Erlebnis aus dem Jahre 1922 werden die „inneren“ Vorgänge des Soldaten beschrieben und geben einen Einblick auf das seelische Erleben des Krieges. Auch hier steht der ideologische Impetus im Vordergrund, der dieses Mal auf die Propagierung einer „Neuen Rasse“ abzielt und sich sprachlich überhöht präsentiert. Einen weiteren Umsetzungsversuch Jüngers stellt die Novelle Sturm aus dem Jahre 1923 dar, die einen Sonderfall in den Kriegsauseinandersetzungen markiert. Der Krieg wird wesentlich kritischer hinterfragt und zeigt eine weniger heroische und ideologisch gefärbte Darstellung der Ereignisse. Von nun an erkannte Jünger auch das Verlorengehen des Individualismus. Der Soldat ist als ein unbedeutendes Individuum am Weltgeschehen beteiligt und muss sich ihm und auch der vorangeschrittenen Technisierung unterordnen. Vor dem Hintergrund der politischen Radikalisierung Jüngers in den 1920er-Jahren entstanden als letzte Kriegstagebücher Feuer und Blut und Das Wäldchen 125, die sich chronologisch mit Ausschnitten aus den Stahlgewittern auseinandersetzen. Jünger steigerte sich nun in eine äußert patriotische und heldenhafte Darstellung der Frontereignisse, die mit viel Pathos inszeniert werden und somit nicht unproblematisch erscheinen. Zu jener Zeit hatte Jünger im publizistischen Bereich seine Hochzeit und widmete sich darüber hinaus Angelegenheiten, die die sogenannte „Nationale Revolution“ betrafen, ehe er sich Ende der 1920er-Jahre endgültig dem literarischen Schreiben widmete.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Ernst Jünger Erster Weltkrieg Tagebücher Ästhetik
Autor*innen
Johann Hutter
Haupttitel (Deutsch)
Verarbeitung und Darstellung des Ersten Weltkrieges bei Ernst Jünger (1920 - 1925)
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
93 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Michael Rohrwasser
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.71 Literaturgeschichte ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.84 Sonstige literarische Gattungen ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.93 Literarische Stoffe, literarische Motive, literarische Themen ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.97 Texte eines einzelnen Autors
AC Nummer
AC11704680
Utheses ID
29237
Studienkennzahl
UA | 190 | 333 | 313 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1