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Le traumatisme de guerre dans la bande dessinée francophone à l'exemple de l'Afghanisatn, d'Israël, de l'Iran et du Liban
Marie Bernard
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Jörg Türschmann
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.32928
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29599.21401.532854-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das Medium Comic ist eine hybride Form, die Text und Bild mischt und beide auf unterschiedlichste Weise verbindet. Bilder können abhängig vom Text, aber auch gleichwertig gewichtet sein und aufeinander beruhen. In anderen Comics braucht man das eine oder das andere Medium gar nicht. Der Comic ist also eine Hybride Kunstform, die alle Sinne der Leserinnen erregen kann. Diese Kunstform beruht tatsächlich auf Symbolen, die dechiffriert werden können und Gerüche, Geräusche und Laute wiederspiegeln. Je nach Zeichenzügen erkennt man die Mimik einer Figur, kann man die Gefühle entziffern, sei es Wut, liebe, Angst oder Traurigkeit. Ist es möglich starke Gefühle und Gemütszustände, bis zum Trauma in der 9. Kunst darzustellen? Die vier betrachteten Graphic Novels, Le photographe, von Guibert, Lefèvre und Lemercier, Satrapis Persepolis, Die Chroniques de Jérusalem von Delisle und Abiracheds Je me souviens sind Erinnerungen, Lebenserfahrungen, die in unterschiedlicher Art und Weise und an unterschiedlichen Zeitpunkten dargestellt werden, und von Kriegstraumata handeln. In den letzten Jahrzenten sind eine Fülle an Comics und Graphic Novels erschienen, die im Gegensatz zu den „traditionellen“ Comics, welche sich hauptsächlich an Jugendliche richten, politische und geschichtliche Themen behandeln. Art Speigelman mit dem zweibändigen Maus, die Geschichte eines Überlebenden hat am Anfang der 1980er den Weg in Europa bereitet, ernste und harte Themen in dem Comic zu behandeln. Es hat sich herausgestellt, dass eine Vielzahl von Schriftstellerinnen über ihre eigenen persönlichen Erfahrungen anhand des Mediums Comic darstellen. Diese Diplomarbeit beschäftigt sich im speziellen mit Kriegstrauma im französischsprachigen Comic. Es handelt sich nicht um Kriegsreporterinnen oder Journalistinnen, sondern vielmehr um Comics-Schreiberinnen, die sich endschieden haben, ihre persönliche Erfahrung zum Thema ihrer Werke zu machen. Le photographe ist ein drei bändiger Comic, der von drei Autoren geschrieben wurde. Didier Lefèvre, der tatsächliche Photographe, begleitete Mitte der 1980er Jahre eine „Ärzte ohne Grenze“-Mission nach Afghanistan, das sich gerade in einem Krieg mit der Sowjet-Union befand. Er erlebte und fotografierte diese Mission. Emmanuel Guibert, ein berühmter französischer Comicschreiber, zeichnete und schrieb die Geschichte Lefèvres. Frédéric Lemercier arbeitete als Grafiker, mischte Zeichnungen und Fotografien und prägte Le photographe mit seinem Stil. Das Buch verwendet stark die Intermedialität: Wo es keine Fotos zu erzählen gab, setzte Guibert eine Zeichnung. Da wo von Wüste und rauem Klima die Rede war, setzte Lemercier die passenden Farben ein. Die Art und Weise wie die Mischung zwischen Fotos und Zeichnungen gemacht wurde, überträgt das Gefühl des Traumas. Guy Delisle folgte 2006 seiner Frau, die für „Ärzte ohne Grenze“ arbeitete, nach Jerusalem, nachdem er in Burma, Nordkorea und China war. Diese Reise wurde in den Chroniques de Jérusalem verarbeitet. Der Schriftsteller inszeniert sich und seine Familie in dem gespannten Kontext Jerusalems. Er lernte eine neue Kultur und Umgebung kennen und interessierte sich vor allem für die Menschen, welche mit unterschiedlichsten Religionen, Sitten und Traditionen zusammenleben müssen. Auch hier gibt Delisle den Leserinnen ein Gefühl der Wirrnis und der Befangenheit. Persepolis von Marjane Satrapi und Je me souviens von Zeina Abirached sind beides Comics, welche in schwarz-weiß gezeichnet sind. Beide sind Kindeserinnerungen, beide von Frauen geschrieben, die als Kind in einem Kriegsland gelebt haben. Persepolis ist eine Reflektion über Religionen und über eine missbrauchte Macht. Es beginnt bei der iranischen Revolution 1979 und endet in den 1990er Jahren, als Satrapi schon erwachsen ist. Das Trauma wird durch eine Fülle an unterschiedlichen Elementen gezeigt, angefangen mit der Anwendung von schwarz-weißen Kontrasten. Der ganze Comic ist ein Spiel von dunklen Schatten und hellen Flächen, die symbolisch für das Gute und das Böse stehen. Ähnliches gilt für das schwarz-weiß Spiel von Je me souviens von Abirached, das eine Aufzählung von mehr oder weniger langen und präzisen Erinnerungen an eine Kindheit während des Libanonkrieges in den 1980er Jahren ist. Alle vier Comics haben gemeinsam, dass es sich um den Alltag im Krieg handelt und im speziellen, um die beteiligten Menschen, die unter dem Krieg leiden. Die Hauptdarsteller sind keine Super-Helden, wie man es von anderen Comics gewohnt ist. Es sind einfache Männer, Frauen, oder auch Kinder, durch deren Augen wir sehen, die mit ihren Kriegserfahrung leben müssen, und es für wichtig gehalten haben, diese Erfahrung, aber auch und vor allem die Erfahrungen von tausenden Menschen, die mit ihnen das selbe Schicksal teilen, in einem Comic festzuhalten. Der Comic ermöglicht eine andere Lektüre der geschichtlichen und politischen Ereignisse, eine inoffizielle Lektüre des Lebens von unschuldigen Menschen, die in Konflikte einbezogen werden, ohne eine Wahl zu haben.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Comic Trauma Bande dessinée Graphic novel
Schlagwörter
(Deutsch)
Comic Trauma Bande dessinée Graphic novel
Autor*innen
Marie Bernard
Haupttitel ()
Le traumatisme de guerre dans la bande dessinée francophone à l'exemple de l'Afghanisatn, d'Israël, de l'Iran et du Liban
Paralleltitel (Deutsch)
Das Kriegstrauma im französischsprachigen Comic.
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
99 S. : zahlr. Ill.
Sprache
Beurteiler*in
Jörg Türschmann
Klassifikation
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.10 Wissenschaft und Gesellschaft
AC Nummer
AC11726453
Utheses ID
29248
Studienkennzahl
UA | 190 | 347 | 313 |
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