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Die Darstellung der Wiener Gesellschaft in den historischen Kriminalromanen Edith Kneifls
Kerstin Schagerl
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Ingrid Cella
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.32964
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29132.10664.356965-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den beiden historischen Wien-Krimis der Autorin Edith Kneifl, und zwar Der Tod fährt Riesenrad. Ein historischer Wien-Krimi (2012) und Die Tote von Schönbrunn. Ein historischer Wien-Krimi“ (2013). Anders als die zuvor erschienenen Kriminalromane der Autorin spielt die Handlung in Wien um die Jahrhundertwende, weshalb auf zahlreiche historische Ereignisse Bezug genommen wird, wie unter anderem auf die Eröffnung des Wiener Riesenrades oder die Ermordung von Kaiserin Elisabeth. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die Vertreterinnen und Vertreter der einzelnen Gesellschaftsschichten, mit denen Kneifl versucht eine große Bandbreite abzudecken. So gelingt es ihr beispielsweise im zweiten historischen Kriminalroman vom Adel bis zur untersten Gesellschaftsschicht, in Form einer Obdachlosen, für jede Sparte zumindest eine Figur zu kreieren. Nachdem kurz auf die Entstehung des Genres Wiener Kriminalroman eingegangen und dabei zwischen dem „alten“ und „neuen“ Wien-Krimi unterschieden wird, werden einige wesentliche Merkmale dieses Genres dargelegt. In Zusammenhang ist erwähnenswert, dass von einer Tradition des Wiener Kriminalromans erst seit den 1980er Jahren gesprochen werden kann. Im Anschluss daran folgen die Einzelanalysen der beiden Kriminalromane, wobei hier zuerst auf die einzelnen Verbrechen und Motive eingegangen wird, bevor eine ausführliche Analyse und Charakterisierung der Wiener Gesellschaft folgt. In beiden Romanen kommt dem Privatermittler Gustav von Karoly eine tragende Rolle zu, denn der sympathische Lebenskünstler ist derjenige, der die Verbrechen schlussendlich immer aufklärt und der Leserschaft auch die dazugehörigen Motive liefert. Daneben agiert sein Freund, Oberkommissar Rudi Kasper, ebenfalls als Ermittler, jedoch zumeist nicht so erfolgreich wie der Hobbydetektiv. Zum Abschluss jeder Einzelanalyse wird auf die Darstellung der Stadt Wien allgemein eingegangen. Hier werden vor allem historische Gegebenheiten aufgegriffen und in die Analyse mit einbezogen, denn die Autorin hat doch einige wesentliche Aspekte in die Handlung eingebaut, unter anderem die aufkommenden Frauenbewegungen um 1900 oder die Problematik bezüglich des Antisemitismus. Angesprochen wird auch das starre politische System von Kaiser Franz Josef und die daraus resultierenden Probleme. Diese Aspekte werden sodann bei einer vergleichenden Analyse zusammengefasst und in einen übergeordneten Kontext gebracht, indem Aspekte für eine Blütezeit und Aspekte für einen Niedergang zusammengefasst dargestellt werden. Dadurch, dass die Autorin sehr viele reale, historische Aspekte aufgegriffen hat, verweist sie ganz klar auf die Problematiken, mit denen die Stadt Wien zur Jahrhundertwende konfrontiert war. Andererseits wird aber auch deutlich, welches Lebensgefühl die Gesellschaft erfüllt hat und der Drang in eine moderne Gesellschaft wird spürbar. Auffällig bei Kneifls historischen Wien-Krimis ist, dass das gesamte Figurenrepertoire sehr authentisch vorgeführt wird, Gleiches gilt auch für die Beschreibung der Stadt, denn die Autorin bezieht sich immer wieder auf reale Straßen, Gassen und Gegenden. Außerdem schildert sie die einzelnen Verbrechen zwar kurz, aber trotzdem detailliert − in beiden Krimis in Form von Monologen der betroffenen Personen −, leitet sodann aber sofort zur Ermittlertätigkeit über.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Edith Kneifl Kriminalromane historischer Wien-Krimi Wiener Gesellschaft
Autor*innen
Kerstin Schagerl
Haupttitel (Deutsch)
Die Darstellung der Wiener Gesellschaft in den historischen Kriminalromanen Edith Kneifls
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
92 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ingrid Cella
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.81 Epik, Prosa
AC Nummer
AC11704731
Utheses ID
29280
Studienkennzahl
UA | 190 | 333 | 456 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1