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Identität im Wandel
differierende Auffassungen von jüdischer Herkunft, Identität und Loyalität als Ursache des Konfliktes zwischen Bruno Kreisky und Israel vor dem Hintergrund der Geiselnahmen in Marchegg 1973 und der OPEC 1975
Lisa Mayer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Oliver Rathkolb
DOI
10.25365/thesis.33007
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30103.44026.609163-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
In seiner Amtszeit als österreichischer Bundeskanzler (1970-1983) stand Bruno Kreisky gleich zweimal vor der Aufgabe die Verhandlungen mit Terroristen nach einer Geiselnahme zu führen. Als er den Forderungen der Terroristen nachkam, reagierte die israelische Presse und Öffentlichkeit mit großem Entsetzen und einer Welle der Empörung, welche sich in verbalen Faustschlägen in den Medien entlud. Der Grund für diese emotionale, aufgeladene Diskussion, scheint in Kreiskys jüdischer Herkunft zu liegen und der Tatsache, dass er diese nicht als Grund sah, Israel seinem Heimatland Österreich voranzustellen. Eine Analyse über das konstruierte jüdische Geschichtsbild und die daraus resultierende jüdische Identität geben Aufschluss darüber, dass das Verständnis von Loyalität und jüdischer Tradition Divergenzen zwischen Kreisky und Israel erzeugte, welche bis zum Tod des Bundeskanzlers und darüber hinaus unüberbrückbar waren. Das Unternehmen, eine Straße oder einen Platz in Israel nach Kreisky zu benennen, scheint demnach noch heute, fast 40 Jahre nach dem zweiten Eklat des Kanzlers, als unmöglich. Auch wenn bekannte Politiker wie Shimon Peres heute den Mantel des Friedens über die Beziehung zu Kreisky gelegt haben, so zeigt sich gleichzeitig eine starke Tendenz, den Pionier, der erstmals Verhandlungen mit der Seite der Palästinenser anstrebte, um so den Frieden im Nahen Osten und die Existenz Israels zu sichern, zu vergessen. Die Ignoranz und das bewusste Hervorheben historischer Konstanten ist ein Vorgehen, welches die Konstruktion der jüdischen Identität über Jahrhunderte hinweg geprägt hat und erfordert daher eine besonders kritische Betrachtungsweise.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Bruno Kreisky Israel jüdische Identität
Autor*innen
Lisa Mayer
Haupttitel (Deutsch)
Identität im Wandel
Hauptuntertitel (Deutsch)
differierende Auffassungen von jüdischer Herkunft, Identität und Loyalität als Ursache des Konfliktes zwischen Bruno Kreisky und Israel vor dem Hintergrund der Geiselnahmen in Marchegg 1973 und der OPEC 1975
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
87 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Oliver Rathkolb
Klassifikation
15 Geschichte > 15.96 Geschichte des jüdischen Volkes außerhalb des Staates Israel
AC Nummer
AC11726517
Utheses ID
29321
Studienkennzahl
UA | 190 | 313 | 344 |