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Zur Emergenz des definiten Artikels im Althochdeutschen am Beispiel der Evangelienharmonie Otfrids von Weißenburg
Fabian Fleißner
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Alexandra Lenz
DOI
10.25365/thesis.33032
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30353.99047.193469-5
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit zur althochdeutschen Artikelemergenz bietet einen Einblick in die unterschiedlichen Strategien der Definitheitsmarkierung der ältesten belegten deutschen Sprachstufe, darüber hinaus auch in jene der vorschriftlichen Verhältnisse. In diesem Ausmaß bislang noch nie zuvor realisiert, wurde mittels quantitativer Methoden versucht, anhand eines größeren Textkorpus in Form von 1000 ausgewählten Versen der „Evangelienharmonie“ Otfrids von Weißenburg die ursprünglich bedeutsame Verbindung zwischen syntaktischen Positionen von Artikeln und innersprachlichen Bezugselementen nachzuweisen. Die Auswertung der empirischen Daten ergab, dass sich die bereits im frühen 20. Jahrhundert aufgestellte und in weiterer Folge stark umstrittene These eines anaphorischen Artikelsystems im Althochdeutschen insofern bestätigen lässt, als die vermutete Affinität zum Subjekt als prototypische Position des Agens durch das vorgelegte Zahlenmaterial sichtbar wurde. Darüber hinaus zeigte sich, dass der im Althochdeutschen aufkommende Artikel nicht zwingendermaßen in Konkurrenz zu den alten Definitheitssystemen steht, sondern auch mit diesen kooperieren kann. Besonders der sich in Auflösung befindliche germanische Verbalaspekt ist im untersuchten Korpus noch lebendig und erfüllt in den meisten Fällen dort seine Aufgabe als Definitheitsmarker, wo der Artikel nicht erscheint.
Abstract
(Englisch)
This thesis on the emergence of articles in Old High German offers an insight into the various strategies to mark definiteness in the oldest documented period in German linguistic history, while also providing a description of the linguistic situation before written records began. Never before researched on such a scale, this study applies quantitative methods in an attempt to establish the initially significant connection between the syntactic position of articles and intralinguistic antecedents with the aid of a considerable text corpus comprising some 1000 selected verses of the “Evangelienharmonie” by Otfrid von Weißenburg. Analysis of the empirical data reveals that the theory of an anaphoric article framework in Old High German, which was postulated as early as the beginning of the 20th century and which was subsequently deemed highly controversial, can indeed be confirmed to the extent that the conjectured affinity to the subject as the prototypical position of the agent has become apparent as a result of the numerical data here presented. Furthermore, it could be proven that the emerging article in Old High German was not necessarily in competition with earlier systems of definiteness, but rather was also able to concur with them. Notably, the Germanic verbal aspect – which was dying out at this time – was very much alive in the corpus here analysed and, in most of these cases, continues to perform its role as a marker of definiteness in those clauses in which no article is present.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
emergence of articles definiteness verbal aspect old high German corpus linguistics
Schlagwörter
(Deutsch)
Artikelemergenz Definitheit Verbalaspekt Althochdeutsch Korpuslinguistik
Autor*innen
Fabian Fleißner
Haupttitel (Deutsch)
Zur Emergenz des definiten Artikels im Althochdeutschen am Beispiel der Evangelienharmonie Otfrids von Weißenburg
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
130 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Alexandra Lenz
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.15 Historische Linguistik ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.02 Germanische Sprachen und Literaturen: Allgemeines
AC Nummer
AC12085169
Utheses ID
29341
Studienkennzahl
UA | 066 | 817 | |