Detailansicht
Der Heimatfilm der Nachkriegszeit
Zuwendungs- und Ablehnungsmotive heute
Birgit Kretz
Art der Arbeit
Magisterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Jürgen Grimm
DOI
10.25365/thesis.33037
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29374.33289.291265-6
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die Anfänge des Heimatfilms reichen weit zurück. So wurden bereits sehr früh Naturaufnahmen als dramaturgische Elemente in Filmen eingesetzt. In den 1920er Jahren waren die von Arnold Fanck begründeten Bergfilme populär, im Nationalsozialismus war der völkische Film Teil der vorherrschenden Blut-und- Boden-Ideologie. In der Nachkriegszeit gewann das Genre, das sich durch seine typischen Elemente, Handlungsmuster, Landschaftsaufnahmen und das obligatorische Happy-End auszeichnet, zunehmend an Bedeutung und es kam in den Jahren von 1955 bis 1960 zu einem Produktionsboom. Auch heute ist der Heimatbegriff populär und Heimatfilme sowie Serien mit Heimatbezug in den unterschiedlichsten Ausführungen (z.B. Arzt- und Krimiserien mit Bezug zu Österreich) sind aus dem Fernsehprogramm nicht mehr wegzudenken. Diese Arbeit widmete sich deshalb der Bedeutung, die der klassische Heimatfilm der 1950er Jahre für heutige Generationen hat. Dabei sollten Zuwendungs- und Ablehnunsmotive dieser Filme eruiert und Unterschiede zwischen Heimatfilmsehern und Heimatfilm-Nichtsehern aufgezeigt werden. Anhand einer standardisierten Online-Befragung wurden 182 Studierende zu ihren Zuwendungs- und Ablehnungsmotiven von Heimatfilmen befragt. Außerdem wurde den Befragten ein 15-minütiger Zusammenschnitt des Films „Heimatland“ (Franz Antel, 1955) in drei verschiedenen Versionen vorgespielt. Anhand dieser, im Grad der Idylle und im Ausmaß des Konfliktes stark variierenden Filme, sollte festgestellt werden, welchen Stellenwert diese beiden Elemente einnehmen. Es zeigte sich, dass in erster Linie die Romantik-Affinität der Befragten für die Nutzung und Bewertung von Heimatfilmen ausschlaggebend ist. In den psychologischen Merkmalen (Angstbewältigung, Sensation Seeking, Locus-of-Control) unterscheiden sich Heimatfilmrezipienten und Heimatfilmablehner nicht wesentlich voneinander. Der Film mit den meisten idyllischen Szenen und den wenigsten Konflikten wird am besten bewertet. Interessanterweise werden die Filme zwar im Hinblick auf die Romantik nicht jedoch auf die Idylle unterschiedlich wahrgenommen.
Abstract
(Englisch)
The German genre of heimatfilms has a long and rich history. From early on, nature scenes were used for dramaturgic purposes in films. In the 1920s, Arnold Franck’s mountain films were popular, the Nazi regime favored ideologically tainted propaganda films. In post-war times heimatfilms with their formulaic elements, plots, scenery, and obligatory happy-end became increasingly popular – resulting in a production boom between the years of 1955 and 1960. Even today, the term “homeland” enjoys unparalleled popularity and television shows related to the “homeland”, such as medical dramas and crime shows with a strong Austrian focus, are pillars of today’s TV programme.
In this thesis, we analyze the impact of the heimatfilms of the 1950s on today’s generation. In particular, we determine the differences between people who watch heimatfilms and people who do not, i.e., the acceptance and rejection reactions of viewers. We conducted a standardized online survey of 182 students, asking for their reactions towards heimatfilms. Furthermore, we showed three different 15 minute distilled versions of the movie “Heimatland” (by Franz Antel, 1955) to our group of participants. The three versions differ primarily in two aspects, (i) the idyllic atmosphere, and (ii) the extent of the conflict. An evaluation of our data indicates that the affinity towards romantic ideals is the primary indicator of viewer preference for heimatfilms. Our data does not indicate that viewers react to psychological features (such as fear, sensation seeking, locus-of-control). The version of our movie showing the most idyllic atmosphere paired with the least amount of conflict was most popular with our participants and therefore received the best scores. Interestingly, romantic elements in the movie are perceived differently from the idyllic elements.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Heimatfilm Kitsch Nachkriegszeit Nutzungsmotive Ablehnungsmotive Rezeptionsstudie
Autor*innen
Birgit Kretz
Haupttitel (Deutsch)
Der Heimatfilm der Nachkriegszeit
Hauptuntertitel (Deutsch)
Zuwendungs- und Ablehnungsmotive heute
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
X, 136, XXXII S. :
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Jürgen Grimm
Klassifikation
05 Kommunikationswissenschaft > 05.37 Film, Video
AC Nummer
AC12085348
Utheses ID
29346
Studienkennzahl
UA | 066 | 841 | |
