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'Dein allererstes Wort war: Licht: / da ward die Zeit.‘
Rilkes Stunden-Buch im Licht der biblischen Urgeschichte Genesis 1-11.
Simone Pesendorfer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Katholisch-Theologische Fakultät
Betreuer*in
Kurt Appel
DOI
10.25365/thesis.33065
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30356.12361.664069-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die Arbeit untersucht die Bezüge zwischen Rilkes Stunden-Buch und den Kapiteln 1-11 der Urgeschichte der Genesis mit anschließendem Ausblick auf die Abraham/Sara-Erzählung. Es kann dabei aufgezeigt werden, dass die Gedichtsammlung von einer biblischen Unterströmung durchzogen wird. Gott wird darin immer wieder als Du direkt angesprochen oder schwingt als ein dunkler Grundton ungenannt mit. Gedicht und Gebet sind nicht mehr von einander zu unterscheiden. Der Titel Stunden-Buch, der sich auf die christliche Tradition des Stundengebets bezieht, legt dies bereits nahe.
Methodisch wird so vorgegangen, dass, nach Vorarbeiten zum Kontext des Stunden-Buches und zur Tradition des Stundengebets, Texte der Bibel und der Gedichtsammlung in einen Dialog miteinander gebracht werden. Daraus geht hervor, dass Rilke immer wieder biblische Motivkreise und Figuren aufgreift, um sie in dichterischer Weise zu re-figurieren. Dabei wird, wo es für den Gesamtzusammenhang der Arbeit nötig ist, auch auf andere Texte aus Rilkes Gesamtwerk hingewiesen.
Einige Gedichte des Stunden-Buches werden schließlich im Licht der Genesis vorgestellt und interpretiert. Dabei findet sich im Stunden-Buch ein Kreis biblischer Motive, der von „Tag Eins“ der Schöpfungserzählung bis zum Auszug Abrahams in die Geschichte die wichtigsten Momente aus der Urgeschichte umfasst: Schöpfungs- und Paradieserzählung, Kain/Abel-Geschichte sowie Flut- und Turmbauerzählung. Neben diesen Themen begegnet immer wieder das Motiv des Verlassens, des Verlustes und der Heimatlosigkeit. Dies evoziert die Frage, ob in dem Moment des Nicht-Eingehen in die Welt, welches die Gesamtheit der Gedichte explizit wie implizit umspannt, nicht ein hermeneutischer Schlüssel für Rilkes Werk überhaupt enthalten ist? Zudem erwächst aus diesen Beobachtungen die Frage nach dem Gottesbild bei Rilke. Die Suche danach kommt an den Untersuchungen der zugrunde liegenden biblischen Tradition nicht umhin. Diese Arbeit, die sich an der Schnittstelle von Gebet, Gedicht und neu konfigurierender Aufnahme biblischen Textes bewegt, versteht sich somit im Vorfeld der Gottesfrage und nimmt damit eine wichtige fundamentaltheologische Thematik auf.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Stunden-Buch Rilke Genesis biblische Urgeschichte
Autor*innen
Simone Pesendorfer
Haupttitel (Deutsch)
'Dein allererstes Wort war: Licht: / da ward die Zeit.‘
Hauptuntertitel (Deutsch)
Rilkes Stunden-Buch im Licht der biblischen Urgeschichte Genesis 1-11.
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
122 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Kurt Appel
Klassifikationen
11 Theologie > 11.31 Bibeltext, Bibelübersetzungen ,
11 Theologie > 11.38 Altes Testament ,
11 Theologie > 11.49 Bibel: Sonstiges ,
11 Theologie > 11.69 Systematische Theologie: Sonstiges ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.83 Lyrik ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.97 Texte eines einzelnen Autors ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.98 Textsammlungen
AC Nummer
AC11812384
Utheses ID
29369
Studienkennzahl
UA | 011 | | |