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Verfassungsreformen als regierungspolitisches Kalkül - Österreich und Tansania im Vergleich
eine politikwissenschaftliche Analyse der Rechtsfortentwicklungsprozesse im scheinbaren Widerspruchspaar aus konsolidierter Demokratie und nation in transition
Philipp Lex
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Karl Ucakar
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.33067
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29784.10737.612455-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Verfassungsreformen sind ein idealtypisches Beispiel für die enge Verwobenheit von Politik und Recht. Sie greifen in die höchste Ebene des je nationalen Stufenbaus der Rechtsordnung ein und verändern so gesetzliche Bestimmungen, an denen sich nachgeordnete Normen orientieren müssen oder im Anlassfall sogar aufgehoben werden. Dieser Vorgang kann jedoch nur vollständig erfasst werden, wenn man seine politischen Implikationen nicht vernachlässigt. Verfassungsreformen vollziehen sich über einen politischen Willensbildungsprozess und erfordern somit eine Beschlussfassung des Gesetzgebers. In dieser Arbeit wird untersucht, inwieweit Regierungen als maßgebliche Komponente in der Herbeiführung von Reformen politischen Profit daraus zu ziehen versuchen. Angenommen wird, dass sich die Nutzbarmachung von Änderungen an der Verfassung durch regierungspolitisches Kalkül bestätigt und zugleich keine wesentlichen Differenzen zwischen einem Staat mit hoher Entwicklung und einem mit niederer festzustellen sind. Als Fallbeispiele für die Untersuchung regierungspolitischer Vorteilsnahme und den angestrebten Vergleich dienen Österreich und Tansania. Die durchgeführten Analysen führen zum Ergebnis, dass sowohl Initiativsetzungen zu Verfassungsreformagenden als auch deren Inhalt häufig mit regierungspolitischem Kalkül durchsetzt sind. Dabei lassen sich Differenzen in den angewandten Praktiken und Strategien feststellen, jedoch keinerlei Hinweise auf eine Abhängigkeit zum Entwicklungsgrad des jeweiligen Landes treffen. Konkret kann dies für Österreich und Tansania bestätigt werden; beide Staaten erlauben Rückschlüsse auf regierungspolitische Versuche der Vorteilsnahme bei Verfassungsreformen. Daraus entsteht die Konsequenz mit verstärkter Sensibilisierung und Vorbehalten von Entwicklungsindizes bei tiefgehender politikwissenschaftlicher Forschung Gebrauch zu machen, die für den hier untersuchten Gegenstand ein verzerrtes Bild liefern. Letztendlich kann (a) ein Zusammenhang zwischen Demokratie und Entwicklung in Bezug auf regierungspolitische Einflussnahme bei Verfassungsreformen widerlegt und (b) ein sehr ähnliches Bild für Österreich und Tansania nachgewiesen werden.
Abstract
(Englisch)
Constitutional reforms are a typical example for the strong confluence of politics and law. They interfere into the highest level of national law hierarchy and therefore modify it in a manner that inferior law is bound to it or even derogated, if applicable. Such a procedure can however, only be fully perceived by taking its political implications into consideration. Constitutional reforms set political bargaining as a precondition and demand decision-making by the legislature. This work seeks to examine which role the government plays in this process and if intentions of single-sided political profit appear. The expectations are that constitutional reforms are used by the government as a tool for strategic bolstering of its position while differences between (post-)industrial countries and their little developed counterparts can not be confirmed. The selected cases for the conducted research on governments´ advantage processing through constitutional reforms are Austria and Tanzania. These are also the nations chosen for the comparison. Having conducted the intended research it can be stated that government assets frequently infiltrate initiatives being taken for constitutional reforms as well as their content. Distinctions can be drawn between implemented strategies and practices but a linkage between the development status of a country and the misuse of constitutional reforms does not prevail. For Austria and Tanzania this can be confirmed, both nations resemble implications for their governments´ working towards generating political profit through constitutional reforms. As a consequence, development indices may be used with a strengthened awareness of possible misleading information, especially in cases of in-depth political science work. To sum up, causal effects of a country´s development on the abuse of constitutional reforms can be denied, instead Austria and Tanzania are characterised by similar features.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
population democracy development rule of law government constitutional reform
Schlagwörter
(Deutsch)
Bevölkerung Demokratie Entwicklung Rechtsstaatlichkeit Regierung Verfassungsreform
Autor*innen
Philipp Lex
Haupttitel (Deutsch)
Verfassungsreformen als regierungspolitisches Kalkül - Österreich und Tansania im Vergleich
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine politikwissenschaftliche Analyse der Rechtsfortentwicklungsprozesse im scheinbaren Widerspruchspaar aus konsolidierter Demokratie und nation in transition
Paralleltitel (Englisch)
Constitutional reforms as governments´ tool ; Austria and Tanzania in comparison
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
161 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Otmar Höll
Klassifikationen
89 Politologie > 89.30 Politische Systeme: Allgemeines ,
89 Politologie > 89.31 Staatslehre ,
89 Politologie > 89.50 Politische Prozesse: Allgemeines ,
89 Politologie > 89.90 Außenpolitik, Internationale Politik
AC Nummer
AC11752945
Utheses ID
29371
Studienkennzahl
UA | 066 | 824 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1