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Autonom werden im Kontext der Familie
eine empirische Studie zu Monitoring und Kontrolle aus der Perspektive spanischer Emerging Adults
Anna-Theresa Uranitsch
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Eva Dreher
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.3356
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29276.22805.948870-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Studie untersucht spanische Studierende, die sich im Übergang zum Erwachsenenalter, dem Emerging Adulthood, befinden. Emerging Adulthood ist eine eigene Entwicklungsphase, die den Übergang zum Erwachsenenalter beschreibt. Während der Phase des Emerging Adulthood sind junge Menschen vor eine Vielfalt von Entwicklungsaufgaben gestellt, die im Zuge des Erwachsenwerdens bewältigt werden müssen. So gilt es autonom zu werden, seine Rolle als Erwachsener zu finden, zunehmend Verantwortung für seine Handlungen zu übernehmen und eigenständige Entscheidungen zu treffen, mit dem Ziel, sich zu einem erwachsenen, autonomen, verantwortungsvollen Menschen zu entwickeln und als solcher mit den Eltern eine gleichgestellte Beziehung zu führen. Entwicklung geschieht jedoch gewöhnlich nicht isoliert sondern ist meist eingebettet in einen familiären Kontext. So erfordert die Veränderung eines Familienmitgliedes gleichzeitig eine flexible Anpassung und Umstellung der restlichen Familienmitglieder. Das übergeordnete Ziel erwachsen zu werden erfordert eine Zusammenarbeit zwischen Emerging Adults und Eltern, die nach wie vor eine wichtige Quelle des Halts und der Unterstützung für ihre „beinahe Erwachsenen“ Kinder darstellen und dadurch die Entwicklung ihrer Kinder nach wie vor mitbestimmen. Der Fokus dieser Studie liegt auf der Eltern-Kind-Beziehung während dieser Übergangsjahre und wird anhand wesentlicher Parameter erfasst, deren Verbindung analysiert wird: Die Autonomieförderlichkeit der vorherrschenden Beziehungsstruktur, das elterliche Wissen über ihre Emerging Adults (Monitoring), die elterliche Kontrolle und der Aufbau einer gleichgestellten Beziehung zwischen Eltern und Emerging Adults. Nachdem Spanier erst sehr spät den elterlichen Haushalt verlassen, wird zusätzlich erörtert, ob sich die untersuchten Parameter in Abhängigkeit der aktuellen Wohnsituation unterscheiden. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Selbsteinschätzung als Erwachsene (Perceived Adult Status), nachdem das Gefühl des „Feeling-in-Between“ ein besonderes Kennzeichen dieser Entwicklungsphase darstellt. Die Teilnehmer waren 485 spanische Emerging Adults im Alter von 18 bis 25 Jahren. Ein autonomie-förderlicher Beziehungskontext, der sich durch viel Freiheit und viel Zufriedenheit mit der Eltern-Kind-Beziehung auszeichnet, geht mit mehr elterlichem Wissen, mehr gleichgestellten Beziehungen und weniger elterlicher Kontrolle einher. Eine konfliktreiche Eltern-Kind-Beziehung geht mit weniger elterlichem Wissen einher. Mütter wissen im Vergleich zu Vätern auch während des Emerging Adulthood mehr über ihre Kinder bescheid, im Besonderen über Töchter. Zudem sind Eltern informierter über das Leben ihrer Kinder, wenn diese noch in elterlichen Haushalt leben, wenn sich Emerging Adults selbst als erwachsen empfinden und bei Bestehen einer gleichgestellten Beziehung zu den Eltern. Es besteht ein Trend vermehrter Kontrolle bei Töchtern. Generell nehmen Eltern mit zunehmendem Alter der Emerging Adults Kontrolle zurück, auch bei Bestehen einer gleichgestellten Beziehung kontrollieren Eltern weniger. In Abhängigkeit der Wohnsituation bestehen keine Unterschiede im Ausmaß elterlicher Kontrolle. Weder die Wohnsituation, noch finanzielle Unabhängigkeit, noch eine Autonomieförderlichkeit der Eltern-Kind-Beziehung tragen bei spanischen Emerging Adults zum subjektiven Gefühl erwachsen zu sein bei. Vielmehr fühlen sich Spanier eher erwachsen, wenn sie ihre Gefühle unter Kontrolle haben, eigenständig Entscheidungen treffen und eine gelichgestellte Beziehung mit ihren Eltern führen.
Abstract
(Englisch)
This study investigates Spanish students during Emerging Adulthood, a separate developmental period in which young people encounter themselves at the border to Adulthood, but are not there yet. During Emerging Adulthood young people are facing a variety of developmental tasks, which are meant to be acquired within these years. Emerging Adults are required to gain autonomy, find their role as an adult, take over responsibility for their actions and make independent decisions, aiming to develop themselves to autonomous and responsible individuals. Usually development takes place within a familial context and not in isolation. Therefore a developmental change of one family member leads to a change of the entire family system and requires a flexible adjustment. Parents play a major role in supporting their Emerging Adults, which shows their influence on the development of their children, who are just about to becoming adults. The higher aim is to develop an equal relationship with parents, which in turn demands the cooperation of both, Emerging Adults and parents. This study focuses on the parent-child relationship during Emerging Adulthood and is assessed by important parameters, which are linked in the analyses: The degree of autonomy-support within the parent-child relationship, parental knowledge about their children (monitoring), parental control and the development of an equal relationship between parents and Emerging Adults. Since Spanish people move out comparatively late, the living situation is additionally discussed. Since the “feeling in Between” is typical for this developmental period, another target aims to investigate components, important for the self-definition as an adult. Participants were 485 Spanish Emerging Adults (ages 18 to 25 years). An autonomy-supportive context of the parent-child relationship is characterized by a high degree of freedom granted from parents and satisfaction with the relationship. Such an autonomy supportive family-context goes along with better parental knowledge of their children (monitoring), a higher degree of equal relationships with parents and less parental control. The existence of conflicts diminishes parental knowledge. Compared to fathers, mothers are better informed about their Emerging Adults, especially about their daughters. Additionally parental knowledge (monitoring) is also better, if Emerging Adults live at home, if Emerging Adults perceive themselves as adults and if an equal relationship with the parents is established. There is a trend of higher parental control for daughters. Parental control decreases the older Emerging Adults become and if an equal relationship is established. People feel the same amount of parental control no matter if they moved out or still live with their parents. Neither moving out of the parent´s home, nor being financially independent, nor experiencing an autonomy-supportive family context, make people feel adult. Spanish Emerging Adults rather feel grown up, if they are in control of their feelings, take independent decisions and established an equal relationship with their parents.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
monitoring control autonomy Emerging Adulthood Spain
Schlagwörter
(Deutsch)
Monitoring Kontrolle Autonomie Emerging Adulthood Spanien
Autor*innen
Anna-Theresa Uranitsch
Haupttitel (Deutsch)
Autonom werden im Kontext der Familie
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine empirische Studie zu Monitoring und Kontrolle aus der Perspektive spanischer Emerging Adults
Paralleltitel (Englisch)
Becoming autonomous in the context of the family ; an empirical study about Monitoring and Control of spanish Emerging Adults
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
165 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Eva Dreher
Klassifikation
77 Psychologie > 77.56 Jugendpsychologie
AC Nummer
AC07577704
Utheses ID
2939
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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