Detailansicht

Two varieties of Kurdish in competition
the problematic of modelling a language of instruction in Iraqi Kurdistan
Moslih Aowni Saeid
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*innen
Brigitta Busch ,
Inci Dirim
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.33109
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29939.97551.930070-2
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Eine große Herausforderung der kurdischen Regionalregierung im irakischen Kurdistan ist, dass es keine einheitliche Unterrichtssprache für das gesamte Bildungssystem gibt. Stattdessen werden zwei geografische Sprachvarietäten, Sorani und Bahdini (Kurmanji) als Unterrichtssprachen verwendet, die von ihren Sprechern in den jeweiligen Regionen gesprochen werden. Kurmanji spricht eine Mehrheit der Kurden in allen Teilen des geteilten Kurdistans, während Sorani von rund 25 % der kurdischen Sprecher in allen Teilen Kurdistans gesprochen wird. Einige Intellektuelle unter den Sorani-Sprechern vertreten die Ansicht, dass Sorani als Unterrichtssprache von allen Kurden akzeptiert werden sollte, da, wie sie betonen, Sorani während der Zeitepoche des britischen Mandats im Irak in den 1920er Jahren als Unterrichtssprache gewählt wurde und für längere Zeit Unterrichtssprache in Sulaimaniya und einigen anderen Sorani-sprachigen Gebieten war, aber auch in der Region Bahdini für einige Jahre in den 1970er Jahren. Allerdings verwenden die Bahdini-Sprecher seit 2003 in den Schulen ihre eigene Sprache als Unterrichtssprache. Derzeit ist Bahdini in allen Grund- und Sekundarschulen die offizielle Unterrichtssprache. Ziel der Studie war es, festzustellen, ob die derzeitige Sprachpolitik, die Implementierung von zwei Varietäten im irakischen Kurdistan, eine adäquate Lösung ist. Hierbei stellt sich die Frage, inwieweit und in welchem Umfang dies durch Bahdini-Intellektuelle und -Politiker akzeptiert wird. Ferner analysiert die Untersuchung, ob die sprachlichen Unterschiede zwischen den beiden Varietäten Hindernisse auf dem Weg zur Schaffung einer einheitlichen Sprache bilden. Schließlich wird analysiert, welches Alphabet von den intellektuellen Kurden eher akzeptiert werden könnte, das lateinische oder das auf dem persisch-arabischen basierende. Um aussagekräftige Ergebnisse zu erreichen, stützt sich die Studie auf theoretische Diskussionen und empirisches Material. Im theoretischen Teil wurden verfügbare Literatur, Forschungsergebnisse sowie aktuelle und historische Dokumente einbezogen. Der empirische Teil basiert auf einer vom Autor im irakischen Kurdistan durchgeführten qualitativen Studie (Interviews mit 20 Studenten und Intellektuellen). Die Auswertung der Untersuchung hat gezeigt, dass Bahdini-Sprecher die Rückkehr zur Sorani-Varietät als Unterrichtssprache nicht akzeptieren. Die Teilnehmer der qualitativen Studie lehnten Sorani ab, weil sie die Unterschiede zwischen den beiden Varietäten in der Grammatik und dem Vokabular als zu groß erachteten. Es hat sich gezeigt, dass sprachliche und gesellschaftliche Ideologien eine wichtige Rolle in der Ablehnung einer Rückkehr zu Sorani spielen. Bei der Wahl des Alphabets bevorzugten die Teilnehmer den Gebrauch des lateinischen Alphabets. Das persisch-arabische hingegen fand kaum Befürworter. Auch hier spielten die genannten Ideologien eine wichtige Rolle. Dem Forschungsthema dieser Arbeit entsprechend werden Vorschläge zur Angleichung beider Sprachvarietäten gegeben, deren Umsetzung zu Gunsten des gesamten Bildungssystems in der kurdischen Region sein werden.
Abstract
(Englisch)
One of the major challenges facing the Kurdish Regional Government in Iraqi Kurdistan is the absence of a unified language of instruction for the education system. Instead, two geographic varieties, Sorani and Bahdini (Kurmanji), are used as languages of instruction, each by its speakers. Kurmanji is the variety spoken by the majority of Kurds in all parts of divided Kurdistan, while Sorani comprises approximately 25% of the total number of Kurdish speakers in all parts of Kurdistan. Some intellectual Sorani speakers claim that Sorani should be accepted as the language of instruction by all Kurds, since, as they point out, the Sorani variety was selected as the language of instruction during the era of British mandate in Iraq in 1920s and has been used for considerable time as the language of instruction in Sulaimaniya and some other Sorani speaking areas, as well, such as in the Bahdini region for a number of years after 1970. However, the Bahdini speakers have been using their own Bahdini variety as the language of instruction in the schools since 2003. Currently, all elementary and secondary schools in Bahdini province use the Bahdini variety as the language of instruction. The purpose of this study is to determine whether the currently implemented policy of using two varieties in Iraqi Kurdistan is the convenient solution for the language of instruction, and to what extent this is accepted by the Bahdini intellectuals and politician. Furthermore, the study aims to determine whether the linguistic differences between both varieties form obstacles in the way of establishing a unified language. Finally, to establish which alphabet, the Latin or the Perso-Arabic alphabet, is more favored by the Bahdini speakers. To reach convenient results, the study was conducted using a twofold method: theoretical and empirical; theoretically on the basis of collected available literature, such as books, researches, and documents, and empirically by conducting a qualitative study in Iraqi Kurdistan. The data collected for the empirical study were interviews with 20 students and intellectuals from the province of Duhok, a Bahdini speaking area. The collected data were subjected to a deep content analysis. The outcomes have shown that Bahdini speakers do not accept the return to the use of the Sorani variety as the language of instruction. The participants in the qualitative study linked their stance of refusing to return to the use of Sorani to the linguistic differences between both varieties. However, the study discovered that ideologies play an important role in the rejection of Sorani by Bahdini speakers. Concerning the kind of alphabet, the participants preferred the use of the Latin alphabet over the Perso-Arabic one, and here, also, ideologies played a considerable role. The study has made some constructive proposals for future perspectives and the long term, which might bring both varieties closer to each other.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Kurds Kurdish language language of instruction in Iraqi-Kurdistan Kurdish dialects Kurmanji and Sorani
Schlagwörter
(Deutsch)
Kurden kurdische Sprache Bildungssprache im irakischen Kurdistan kurdische Dialekte Kurmanji und Sorani
Autor*innen
Moslih Aowni Saeid
Haupttitel (Englisch)
Two varieties of Kurdish in competition
Hauptuntertitel (Englisch)
the problematic of modelling a language of instruction in Iraqi Kurdistan
Paralleltitel (Deutsch)
Zwei kurdische Varietäten im Wettbewerb: die Problematik der Modellierung einer Bildungssprache im irakischen Kurdistan
Paralleltitel (Englisch)
TWO VARIETIES OF KURDISH IN COMPETITION: THE PROBLEMATIC OF MODELLING A LANGUAGE OF INSTRUCTION IN IRAQI KURDISTAN
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
172 S. : graph. Darst., Kt.
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Brigitta Busch ,
Heiner Eichner ,
Peter Ernst
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.20 Soziolinguistik: Allgemeines ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.69 Iranische Sprachen und Literaturen
AC Nummer
AC11727627
Utheses ID
29406
Studienkennzahl
UA | 792 | 327 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1