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Soziale Transformationsprozesse in Südostasien seit 1945 bis heute
aktuelle Wandlungen und die daraus resultierenden Herausforderungen für Bevölkerung und Politik
Desiree Janner
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie
Betreuer*in
Karl Husa
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.33234
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30230.89853.672466-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Südostasien weckt in jüngster Zeit aufgrund dynamischer sowie tiefgreifender Transformationen, welche sich konzentriert seit der Mitte des 20.Jahrhunderts vollziehen, rege Aufmerksamkeit. In der vorliegenden Diplomarbeit werden jene zunächst im Hinblick auf demographische und ökonomische Wandlungserscheinungen und anschließend im Hinblick auf soziale Veränderungsprozesse, welche den thematischen Schwerpunkt der Arbeit bilden, analysiert. Die Ausarbeitung stützt sich dabei auf die Auswertung aktueller, statistischer Daten sowie thematisch relevante Literatur. Die zentralen Kernaspekte stellen unter anderem die länderspezifischen Entwicklungen der Fertilitätsraten und die Rolle politischer Maßnahmen zur Familienplanung wie auch die Progressionen im Gesundheits- und Bildungssektor und die Schwachstellen, mit welchen jene nach wie vor zu kämpfen haben, dar. Eine weitere zentrale Komponente findet sich in der Diskussion der Situation der Betagten und Hochbetagten, welche sich in Anbetracht der rapiden demographischen Alterung und der ökonomischen Fortschritte zunehmend zuspitzt. Das unerwartet einsetzende und auffallend starke Bevölkerungswachstum ab der Mitte des 20.Jahrunderts wurde schon bald durch einen neuen Entwicklungstrend wieder gebremst – den Rückgang der Fertilitätsraten. Dieses modifizierte Reproduktionsverhalten löste in weiterer Folge ein historisch neuartiges, vermehrt kritisch beäugtes Phänomen aus – das Einsetzen des demographischen Alterungsprozesses. Das Zusammenwirken der niedrigen Geburtenraten und der rückläufigen Sterblichkeit unter den älteren Bevölkerungsschichten vergrößert die Menge an Personen höheren Alters und verringert zugleich den Anteil der jüngeren Altersgruppen an der Gesamtbevölkerung. Hinzu kommen die ökonomischen Progressionen, welche die Urbanisierungsprozesse vorantreiben und die Mobilität unter der Bevölkerung erleichtern, so dass die jungen Erwerbstätigen vermehrt in die städtischen Zentren abwandern und die älteren Verwandten am Land zurücklassen. Hierfür ist außerdem der verbesserte Zugang zu neuen Ausbildungsmöglichkeiten von bedeutender Relevanz. Der Wachstumsboom der Betagten und Hochbetagten erfordert somit die unbedingte Anpassung beziehungsweise Revision der sozialen Sicherungssysteme, welche in den südostasiatischen Ländern lediglich spärlich bis sogar gar nicht vorhanden sind. Jedoch versuchen die betroffenen Regierungen mit aller Macht an ihren traditionellen Sicherungssystemen festzuhalten, welche die Versorgung der Älteren durch deren eigene Kinder oder sonstige Verwandte vorsehen. Aufgrund der rückläufigen Geburtenraten und der verstärkten Abwanderung der jungen Arbeitssuchenden in die Städte droht diese Verpflegungsressource jedoch mehr und mehr zusammenzubrechen. Letzten Endes bleibt noch anzumerken, dass die südostasiatischen Staaten trotz allem durch starke Diskrepanzen untereinander geprägt sind. Länder wie Singapur und Thailand weisen mittlerweile auffallende Ähnlichkeiten zu den hoch entwickelten westlichen Standards auf, während die kommunistisch orientierten, rückständigeren Staaten wie Laos, Kambodscha und Ost-Timor sich erst seit kurzem an den modernen Entwicklungsprozessen beteiligen und nach wie vor durch sehr junge Bevölkerungsstrukturen gekennzeichnet sind. Die Dringlichkeit des Handlungsbedarfs zeigt somit von Land zu Land deutliche Variation.
Abstract
(Englisch)
Southeast Asia has recently drawn the World’s attention due to its tremendously rapid and deep demographic, economic and social transformations especially occurring since the middle of the 20th century. In this thesis, different components such as the number of inhabitants, fertility and mortality rates, and life expectancy are examined on the basis of statistical data and relevant literature. The primary focus of this thesis, among others, is on the evolution of fertility rates in the different Southeast Asian countries and the role of policy issues, taken to intervene in reproduction behavior and family planning, behind these trends. In addition, close consideration was given to progress in the education and health sectors within the last centuries, and the vulnerability they still represent. A further key aspect explores changes in the situation of the elderly, in regard to the present processes of demographic ageing and economic progress, as well as the requirements they demand from the affected governments. At first, Southeast Asia experienced an unexpected and intense population growth starting at the middle of the 20th century, which was soon followed by a new societal evolution – the decline in fertility rates. This new reproductive behavior subsequently evoked the demographic ageing of Southeast Asia – a previously historically unknown phenomenon. The combination of low fertility rates and the reduction of mortality among the elderly, due to improvements in the health sector, resulted in a decreasing amount of younger citizens, and a growing amount within the older age groups. In addition, in view of the economic development, which forced urbanization and facilitated mobility for the population, young people often leave their elderly parents in rural areas and move to the cities, or even other countries, to find (better) jobs. Moreover, progress within the education sector has contributed to this trend by offering new opportunities to the working population. Subsequently, the inevitable increase of the elderly in Southeast Asian countries requires the urgent revision of social security systems, which are often of low quality in the region. Yet, the governments try to keep the support of the aged, non-working population as the responsibility of their own children or relatives. However, coupled with declining fertility rates and the intensifying migration trend of the younger workers, these demands are met less and less. Despite the fact that all Southeast Asian countries take part in the ageing process, they differ strongly in the level of development of all examined components. Some – such as Singapore and Thailand – bear high resemblance to western standards, while others – like the communistically-oriented and less developed states of Laos, Cambodia and East Timor – still represent comparatively young age structures. Therefore, the need of action is more urgent in some states than others.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Southeast Asia transformation demographic economic social fertility rates mortality rates family policy
Schlagwörter
(Deutsch)
Südostasien Transformationsprozesse demographische ökonomische soziale Wandlungen Fertilitätsraten Mortalitätsraten Familienplanungsprogramme
Autor*innen
Desiree Janner
Haupttitel (Deutsch)
Soziale Transformationsprozesse in Südostasien seit 1945 bis heute
Hauptuntertitel (Deutsch)
aktuelle Wandlungen und die daraus resultierenden Herausforderungen für Bevölkerung und Politik
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
XVI, 193 S. : Ill., graph. Darst., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Karl Husa
Klassifikation
38 Geowissenschaften > 38.99 Geowissenschaften: Sonstiges
AC Nummer
AC11756186
Utheses ID
29519
Studienkennzahl
UA | 190 | 347 | 456 |
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