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Die Auswirkung sozialer Exklusion in unterschiedlichen Interaktionsszenarien auf die Stressaktivität
unter besonderer Berücksichtigung des sozialen Bindungstypus
Johanna Rudyk
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Ilse Kryspin-Exner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.33255
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30320.31570.650962-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In dieser Studie wurde die Auswirkung eines sozialen Ausschlusses mithilfe des Cyberball-Paradigmas auf die Stressreaktion in unterschiedlichen Interaktionsszenarien unter besonderer Berücksichtigung des sozialen Bindungstypus untersucht. In vorausgehenden Studien war gezeigt worden, dass Menschen mit einem unsicheren Bindungsmuster, basierend auf der Bindungstheorie von Bowlby (Bowlby, 1969), stressempfänglicher sind und eher zur Entwicklung psychischer sowie psychosomatischer Erkrankungen, wie beispielsweise Depression und Herz-Kreislauferkrankungen tendieren als sicher gebundene Menschen. Darüber hinaus sollte die Rolle des Interaktionsszenarios, in dem der soziale Ausschluss statt findet, genauer evaluiert werden. Es wurde zwischen einem realen und einem virtuellen sozialen Ausschluss unterschieden. Dies interessierte aus dem Grund, da zwischenmenschliche Interaktionen in der heutigen Zeit vermehrt in sozialen Online-Netzwerken und Spieler-Gemeinschaften stattfinden und bereits Hinweise in der bestehenden Literatur zu finden sind, dass ebenso wie im realen Leben, auch in der virtuellen Welt soziale Verletzungen gravierende Auswirkungen auf das Wohlempfinden der Nutzer haben können. Im Folgenden wurde eine Stichprobe aus 84 psychisch und physisch gesunden Studentinnen zwischen 20 und 30 Jahren gebildet, deren Bindungstyp anhand des Attachment Style Questionnaire (J. A. Feeney et al., 1994) im Zuge eines Screenings erhoben wurde. Im Folgenden wurden die Probandinnen randomisiert je nach Bedingung entweder real oder virtuell von zwei weiteren vermeintlichen Testpersonen inkludiert oder exkludiert. Die subjektive Stress-Reaktion wurde mittels der Rosenberg Self-Esteem Scale (Rosenberg, 1965a) erhoben, die physische Stressreaktion wurde mit Hilfe der Herzratendaten, aufgezeichnet mit einer Polar Pulsuhr, ermittelt. Anhand der Ergebnisse lässt sich nicht auf einen klaren Zusammenhang zwischen Bindungstyp und Stressanfälligkeit schließen. Es ließ sich jedoch zeigen, dass sicher gebundene Personen grundsätzlich über einen höheren und konstanteren Selbstwert verfügen, als unsicher gebundene Menschen. Darüber hinaus fand sich hinsichtlich der Interaktionsszenarien die Tendenz, dass die real exkludierten Testpersonen eine höhere Stressreaktion im Vergleich zu den anderen Versuchsgruppen aufwiesen. Hier ließen sich auch Unterschiede im Bindungstyp aufweisen. Unklar bleibt, wieso der Selbstwert aller Testpersonen nach dem Ballspiel leicht anstieg. Hier bedarf es dringend weiterer Untersuchungen.
Abstract
(Englisch)
Using the cyberball paradigm, this study examined the impact of social exclusion on the stress response in different interaction scenarios. Of special interest was the impact of the social attachment style. In previous studies, it had been shown that people with an insecure attachment pattern, based on the attachment theory by Bowlby (Bowlby, 1969), are more susceptible to stress and tend to be more vulnerable to the development of certain mental and psychosomatic disorders, like depression and heart disease compared to securely attached people. Moreover, the role of interaction scenarios in which the social exclusion takes place was evaluated more precisely. We differenciated between a real and a virtual social exclusion. Today interpersonal interactions increasingly take place in social online networks and gamer communities. There are indications in the existing literature that social injuries in a virtual environment can have as serious an impact on the well-being of the user as a comparable social injuries in real everyday life. A sample of 84 mentally and physically healthy female students between the age of 20 and 30 years was examined. Their attachment style had been identified in advance using the Attachment Style Questionnaire (J. A. Feeney et al., 1994). Following this, the subjects were randomly assigned to three different conditions, according to which they were either asked to play the ball tossing game with two other alleged test subjects in person (real), via a computer network (avatar) or with the computer (agent). Half of each group was excluded after a set period of time. The subjective stress response was evaluated using the Rosenberg self-esteem scale (Rosenberg, 1965a). To measure the physical stress response heart rate data were recorded with a polar heart rate monitor. There were no significant correlations between attachment style and susceptibility to stress. However, the results show that securely attached persons have a generally higher and more consistent self-esteem than insecurely-attached people. In addition, there were indications that the test subjects in real conditions showed an increased stress response compared to the other groups. In the real life exclusion group, the attachment style had a slight but non-significant impact as well. It remains unclear why the self-esteem of all test subjects increased slightly after the ball-tossing game. Further investigation concerning this question is strongly advised.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
attachment theory virtual reality social exclusion
Schlagwörter
(Deutsch)
Bindungstheorie Virtuelle Realität soziale Exklusion
Autor*innen
Johanna Rudyk
Haupttitel (Deutsch)
Die Auswirkung sozialer Exklusion in unterschiedlichen Interaktionsszenarien auf die Stressaktivität
Hauptuntertitel (Deutsch)
unter besonderer Berücksichtigung des sozialen Bindungstypus
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
IV, 89 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ilse Kryspin-Exner
Klassifikation
77 Psychologie > 77.70 Klinische Psychologie
AC Nummer
AC11860008
Utheses ID
29538
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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