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Siedlungsgeschichte im Ostalpenraum im 6. bis 8. Jahrhundert n. Chr.
Wolfgang Mohaupt
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Andreas Schwarcz
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.33259
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29793.84697.511066-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das Gebiet des heutigen Österreich stellte sich auch und in gewisser Weise gerade in der Zeit vor der Etablierung als zusammenhängendes Staatsgebiet oft als Grenzland bzw. Übergangszone dar. Dies gilt sowohl für das Setzen von politischen Grenzen unterschiedlicher Herrschaftsräume als auch für siedlungstechnische und interne, soziale Grenzen. Im mitteleuropäischen Frühmittelalter – nach der Zeit der großen Wanderbewegungen und vor der Zeit Karls des Großen – formierte sich entlang des Ennsflusses und der Tauern bis nach Italien ein solcher Grenzsaum, der einen fränkisch-bayerisch dominierten Westteil vom nahezu schriftlosen, im Wesentlichen slawisch besiedelten und von den Reiterkriegern des awarischen Khagans kontrollierten Osten trennte. Die Stadt Lorch an der Ennsmündung in die Donau stellte einen wichtigen bayerischen Stützpunkt an dieser Grenze dar, die in manchen Bereichen über 200 Jahre Bestand hatte und etwa Einhard dazu bewog, diese für 791 als „limes certus“, „sichere Grenze“ zu beschreiben. Doch auch andere Ethnonyme tauchen in diesem Zusammenhang auf: Sowohl die erhaltenen Schriftquellen als auch der archäologische Befund und die Etymologie der Flur-, Orts- und Gewässernamen belegen das weitere Vorhandensein von punktueller „germanischer“ Tradition und auch des „romanischen“ Elements beiderseits der Enns-Tauerngrenze. Die Genese der Baiernstammes hängt unmittelbar mit der merowingischen Einrichtung eines Herzogtums auf dem Gebiet der ehemaligen römischen Provinz Raetia II Mitte des 6.Jahrhunderts zusammen, die slawischen Karantanen im alpinen Süden und das „Reich des Samo“ im Norden errangen im 7.Jahrhundert eine gewisse Eigenständigkeit. All diese ethnischen Gruppenbenennungen in Zusammenhang mit heiklen Begriffskategorien wie „Volk“ oder auch „Stamm“ erzeugen ein spannungsreiches Forschungsfeld, dem sich diese Arbeit mit aller Vorsicht nähern will. Nicht zuletzt werden die Unterrichtsrelevanz des Themas beleuchtet sowie kompetenzorientierte fachdidaktische Konzepte entwickelt.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Siedlung Herrschaft Frühmittelalter Limes Certus Ethnonyme Fachdidaktik Geschichte und Sozialkunde Politische Bildung
Autor*innen
Wolfgang Mohaupt
Haupttitel (Deutsch)
Siedlungsgeschichte im Ostalpenraum im 6. bis 8. Jahrhundert n. Chr.
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
112 S. : Ill., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Andreas Schwarcz
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.31 Frühes Mittelalter ,
15 Geschichte > 15.60 Schweiz, Österreich-Ungarn, Österreich ,
81 Bildungswesen > 81.65 Lehrmittel, Lernmittel: Allgemeines
AC Nummer
AC12002726
Utheses ID
29542
Studienkennzahl
UA | 190 | 313 | 593 |
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