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For me, the fulfilment of life is to marry and to have kids!
the life concept theory is based on the framework of the life course approach, explaining big life course transitons on the example of fertility
Katrin Fliegenschnee
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Rudolf Richter
DOI
10.25365/thesis.33275
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29578.78750.589366-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Elternschaft heute bedarf einer Entscheidung und ist nicht die einzige Möglichkeit ein Leben als Erwachsener zu führen (Burkart, 1994; Sevón, 2005). Obwohl eine eigene Familie für die meisten jungen Menschen einen hohen Wert hat (Henwood, Shirani & Kellett, 2011), sind Fertilitätsraten in vielen europäischen Ländern – darunter Österreich – sehr niedrig.
Mit dieser Dissertation soll der Frage nachgegangen werden wie junge Menschen wichtige Lebenslaufübergänge reflektieren und überdenken und welche Mechanismen hier einwirken. Wie denken Individuen über große Lebensveränderungen nach und wie kommen diese individuellen Überlegungen zum Tragen, im Besondern in Bezug auf die Fertilität? Die „life concept theory“, die in dieser Dissertation entwickelt wird, gibt Antworten auf diese Fragen und zeigt was individuelles Verhalten in verschiedenen sozialen Settings prägt.
Diese Forschung ist in den Lebenslaufansatz („life course approach“) eingebettet. Dieser Ansatz nimmt an, dass beim Fertilitätsverhalten der Austausch von äußeren und internen Umständen betrachtet werden muss (Huinink & Kohli, 2010). Das Leben wird prozesshaft verstanden und frühere Erfahrungen prägen zukünftige Entscheidungen (Elder, Johnson, Crosnoe, 2003; Huinink & Kohli, 2010; Mayer, 2004). Die unterschiedlichen Lebensbereiche können sich gegenseitig beeinflussen und in Konflikt treten (Huinink & Kohli, 2010). Es wird angenommen, dass Normen eine wesentliche Rolle bei Fertilitätsentscheidungen spielen (Huinink, 2000; Mayer, 2004). Zudem wird davon ausgegangen, dass Menschen mentale Fahrpläne haben um auf zukünftige Erfahrungen vorbereitet zu sein (Settersten, 2003).
Diese Dissertation basiert auf 21 qualitativen Interviews, 13 mit österreichischen Frauen und 8 ihrer männlichen Partner. Dabei ging es um deren Gedanken bezüglich zukünftiger Fertilität. Die Daten wurden mit hermeneutischer Sequenzanalyse im speziellen Grobanalyse analysiert (Froschauer & Lueger, 1992), um Hypothesen und Ideen zu entwickeln. Im Weiteren wurde Grounded Theory und hier im speziellen „offenes“, „axiales“ und „selektives“ Kodieren verwendet (Strauss, 1991; Strauss & Corbin, 1996) um Kategorien und deren Verbindungen zu identifizieren.
Das Ergebnis ist die „life concept theory“. Die Kernkategorie ist das „life concept“. Dieses muss als grobe Idee über das zukünftige Leben verstanden werden. In Übereinstimmung mit bisheriger Forschung wird auch hier gezeigt, dass viele Menschen eine eigene Familie nicht in Frage stellen, da sie ein Schlüsselelement in ihren Lebenskonzepten darstellt (Borchardt & Stöbel-Richter, 2004; Schneewind, Vaskovics, Gotzler, et al. 1996, Goldberg et al. 2012). Die soziale Rolle ist ein wesentliches Element. In diesem Sample beschreiben besonders Frauen, die moderne Mütter sein wollen, ihre Schwierigkeiten diese zukünftige Rolle zu visualisieren. Der Grund dafür könnte sein, dass Mutterschaft als ermüdend und wenig anerkannt beschrieben wird und die Frauen berichten, dass diese mit einem niedrigen sozialen Status assoziiert wird (Mynarska, 2009; Borchardt & Stöbel-Richter, 2004; Schneewind, Vaskovics, Gotzler, et al. 1996, Crespi and Fontaine 2012). Die Männer in dieser Studie nennen weniger Schwierigkeiten mit ihrer zukünftigen Vaterrolle, denn im Vergleich zu den Frauen wird nicht angenommen, dass sie bloß auf diese Rolle reduziert werden.
Das „life concept“ wird von zwei wesentlichen Quellen beeinflusst, den sozialen Gegebenheiten und den individuellen Situationen. Es wird angenommen, dass internalisierte soziale Normen bestimmen wie soziale Gegebenheiten interpretiert werden, wie etwa die Themen Alter oder Verantwortung. Diese Normen, so die Annahme, erzeugen indirekten Druck. Weiteres wird Fertilität als Paarentscheidung verstanden. Aber auch andere Faktoren wie individuelle Erfahrungen prägen das „life concept“. Die Entscheidung über die Fertilität wird in den Narrationen als Prozess beschrieben und das Gefühl bereit für diesen Lebensabschnitt zu sein wird als das grundlegendes Element verstanden um diese Entscheidung zu treffen.
Abstract
(Englisch)
Modern parenthood is a matter of decision and not the only way to lead an adult life (Burkart, 1994; Sevón, 2005). Although most young people value parenthood highly and want to have a family of their own (Henwood, Shirani & Kellett, 2011), fertility rates in many European countries – including Austria – are very low.
This dissertation wants to answer the question how major life course transitions are reflected and which mechanisms come into play. How do individuals consider big life course decisions in general and how does their individual approach become obvious with respect to fertility? The life concept theory, which is developed in this dissertation, gives answers to these questions and shows what guides individual behaviour in different social settings.
This study is embedded in the framework of the life course approach. The life course approach understands fertility behaviour as being connected to external and internal conditions (Huinink & Kohli, 2010). It also assumes that life is a process, in which experiences and previous decisions shape future actions (Elder, Johnson, Crosnoe, 2003; Huinink & Kohli, 2010; Mayer, 2004). Different life spheres interact and can be in conflict with each other (Huinink & Kohli, 2010). Norms are thought to play an important role in fertility decisions (Huinink, 2000; Mayer, 2004). According to this approach, people have mental maps which prepare them for future experiences (Settersten, 2003).
This dissertation is based on 21 qualitative interviews with 13 Austrian women and 8 of their partners regarding their fertility ideas. The data were initially analysed with the help of objective hermeneutic sequence analysis, and in particular rough analysis (Froschauer & Lueger, 1992), to develop hypotheses and ideas. In the second step, grounded theory, and in particular ‘open coding’, ‘axial coding’ and ‘selective coding’ (Strauss, 1991; Strauss & Corbin, 1996) were used to generate categories and their connections.
The result is the ‘life concept theory’. The core category, the life concept, needs to be understood as rough ideas about the future life. In line with many scholars it is argued that most people do not question parenthood and family because these are key elements in their life concepts (Borchardt & Stöbel-Richter, 2004; Schneewind, Vaskovics, Gotzler, et al. 1996, Goldberg et al. 2012). The social role is a very important category. In Austria, especially women who want to be modern mothers struggle with visualising their future role. The reasons might be that motherhood has a rather low status and value and is considered tiring, unacknowledged work (Mynarska, 2009; Borchardt & Stöbel-Richter, 2004; Schneewind, Vaskovics, Gotzler, et al. 1996, Crespi and Fontaine 2012). The men interviewed in this study narrate fewer difficulties with fatherhood because compared to the women none of them assumed he would be reduced to fatherhood.
The life concept is influenced by two major sources, namely social requirements and people’s personal situations. Internalised social norms influence how social requirements are interpreted, like the issue of age and responsibility. It is assumed that these norms produce indirect social pressure especially when they contradict each other. Fertility is considered a couple decision. However also other factors shape the life concept, for instance, individual experiences. The interviewees described tackling the issue of fertility as a process and the feeling of being ready to have children as a crucial element in making the final decision.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Fertility Decision Parenthood Demography life course approach
Schlagwörter
(Deutsch)
Fertilität Entscheidung Elternschaft Demographie Lebenslafansatz
Autor*innen
Katrin Fliegenschnee
Haupttitel (Englisch)
For me, the fulfilment of life is to marry and to have kids!
Hauptuntertitel (Englisch)
the life concept theory is based on the framework of the life course approach, explaining big life course transitons on the example of fertility
Paralleltitel (Deutsch)
"Das Wichtigste in meinem Leben ist zu heiraten und Kinder zu haben!" ; die life concept theory ist eingebettet in den Lebenslauf Ansatz und erklärt große Lebenslaufveränderungen am Bsp der Fertilit
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
273 S. : Ill.
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Rudolf Richter ,
Ulrike Froschauer
Klassifikation
71 Soziologie > 71.21 Familie, Verwandtschaft
AC Nummer
AC11785516
Utheses ID
29558
Studienkennzahl
UA | 092 | 122 | |
