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The Tectonic Evolution of the Upper Austrian Molasse Foreland Basin and its Mesozoic Basement Based on 3D Seismic Fault Attributes
Manfred Retzl
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie
Betreuer*in
Kurt Decker
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.73064
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30248.82473.179969-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Wesentliches Ziel dieser Arbeit war die Erstellung eines tektonischen Konzeptes für die einzelnen Störungsgenerationen der Molasse und des mesozoischen Untergrundes im Vorlandbecken Oberösterreichs. Dieses soll einerseits helfen bereits bekannte Lagerstätten besser zu verstehen und deren Produktionsverhalten besser zu bewerten, als auch das Risiko zukünftiger Bohrprojekte verringern und eine Extrapolation in den überschobenen Bereich unter Flysch und Kalkalpen ermöglichen. Für die Bearbeitung und Interpretation des von der Rohöl AG Austria zur Verfügung gestellten und vom Inn bis zur Enns reichenden 3D Seismik Volumens wurde die Software Petrel 2012 verwendet. Die Störungskartierung umfasst in etwa 1800 km² des Volumens, dessen Tiefe in Zeit gegeben ist (TWT). Zusätzlich sollte ein neues 3D Seismik Volumen mit Petrel 2012 erstellt werden, welches alle Störungsstrukturen in dem Volumen darstellt. Ein Beispiel der dafür zu verwendenden Algorithmen und Bearbeitungsschritte wurde von der RAG Austria bereitgestellt. Nach längeren Testphasen an kleineren Ausschnitten des Volumens, was eine enorme Verkürzung der Rechenzeit zur Folge hatte, wurden die modifizierten Arbeitsschritte an der kompletten Seismik angewandt. Störungen sind nunmehr als stark kontrastierte Bereiche zu erkennen und ermöglichen somit einen schnellen tektonischen Überblick. Dies kann sich speziell dann als sehr nützlich erweisen, wenn begonnen wird an einer großen Seismik zu arbeiten. Darüber hinaus dient das Störungsvolumen, sofern alle Parameter passend eingestellt wurden, als Basis für die in Petrel enthaltene automatische Störungskartierung. Dessen Resultate erscheinen auf den ersten Blick oft sehr nützlich, weil es unter anderem möglich ist Details zu extrahieren, die in der unbearbeiteten Seismik sonst nicht erkennbar sind. Um eine genaue Interpretation zu erhalten erweist es sich jedoch als sinnvoller die Störungen händisch zu kartieren, da bei genauerer Betrachtung vieles tektonisch nicht der Realität entsprechen kann. Das neu erstellte Volumen wurde daher nur als Unterstützung bei der Interpretation der Störungen verwendet. Diese ergab dass NNW-SSO bis NW-SO, und NO-SW streichende paläozoische Störungen der Böhmischen Masse von der Oberkreide bis ins Oligozän mehrmals reaktiviert wurden. Dies ist auf die Subduktion des Penninischen Ozeans und die Überschiebung des alpinen Orogenkeils auf den Helvetischen Schelf zurückzuführen. Die verschieden Aktivitätsphasen lassen sich anhand der Störungsenden und Growth Strata bestimmen. Zusätzlich dürfte das paläozoische Störungssystem als strukturelle Schwächezone für die Bildung von Abschiebungssystemen vom Kiscellium (Oligozän) bis Eggenburgium (Unteres Miozän) gedient haben. Das Streichen dieser Abschiebungen verläuft subparallel zum Streichen der Orogenfront, in dessen Richtung auch der Großteil der Störungen einfällt. Die Ursache für die Bildung der Störungen ist extensionelle Deformation aufgrund einer Flexur der europäischen Kruste, während der Nordbewegung des alpinen Orogenkeils und der Bildung des Molasse Vorlandbeckens.
Abstract
(Englisch)
The primary aim of this thesis is the development of a tectonic concept describing the evolution of Mesozoic to Neogene faults in the Molasse foreland basin and its Mesozoic basement in Upper Austria. The novel concept should contribute to a better understanding of known reservoirs, enable a de-risking of future exploration projects, and support the extrapolation of fault patterns to the sub-thrust areas below the Flysch and Calcareous Alps. Fault analysis was accomplished by using the software Petrel 2012 for processing a seismic volume provided by the Rohöl-Aufsuchungs AG Austria. Seismic fault mapping covered an area of around 1800 km² located between the rivers Inn and Enns. Faults were interpreted from 3D seismic data in two-way-time (TWT) depth. The second task was the development of a special 3D seismic processing routine for displaying all fault structures in the study area, using Petrel 2012. Therefore, a workflow provided by the RAG Austria was modified and adapted for the given issue. Various algorithms included in the software for extracting seismic attributes were tested on small representative cropped volumes to enable faster testing loops and then applied on the whole seismic volume. The resulting fault attribute cube shows faults as high-contrast features and allows a very fast tectonic overview. This is particularly useful when starting with the interpretation of a large seismic volume. Moreover, if tuned very accurate, it enables automated fault extraction. The workflow can be highly recommended for cases where no precise interpretation is required and the task is to get an impression of the tectonic setting. In principle it is also possible to extract very subtle fault features. This, however, has to be done very carefully because wrong tuning may result in nicely looking, but tectonically meaningless seismic attribute features. The fault interpretation supported by the fault attribute volume yields the following results. Paleozoic NNW-SSE to NW-SE, respectively NE-SW striking fault systems of the Bohemian Massif were repeatedly reactivated during the Upper Cretaceous to Oligocene, when the Penninic Ocean became subducted and the Alpine orogenic wedge was thrust towards and over the Helvetic Shelf. Growth strata and the upward termination of faults allow distinguishing between distinct periods of fault reactivation. Pre-existing fault systems might have also served as weakness zones for the formation of normal and conjugated normal faults, which strike subparallel to the Alpine trust front and mainly dip towards the Alps. Their age was determined to range from the Kiscellian (Oligocene) up to the Eggenburgian (Lower Miocene), due to upward fault terminations and growth strata. Normal faulting resulted from extensional deformation due to flexural bending of the European crust during the northward movement of the Alpine thrust wedge and the formation of the Molasse foreland basin.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Molasse Zone Autochthonous Mesozoic 3D seismic interpretation seismic attributes Upper Austria Alpine foreland basin
Schlagwörter
(Deutsch)
Molasse Autochthones Mesozoikum 3D Seismik Interpretation Seismik Attribute Oberösterreich Alpines Vorlandbecken
Autor*innen
Manfred Retzl
Haupttitel (Englisch)
The Tectonic Evolution of the Upper Austrian Molasse Foreland Basin and its Mesozoic Basement Based on 3D Seismic Fault Attributes
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
99 S. : Ill., Kt.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Kurt Decker
Klassifikationen
38 Geowissenschaften > 38.10 Geologie: Allgemeines ,
38 Geowissenschaften > 38.36 Tektonik ,
38 Geowissenschaften > 38.51 Geologie fossiler Brennstoffe ,
38 Geowissenschaften > 38.55 Regionale Geologie ,
38 Geowissenschaften > 38.72 Seismik
AC Nummer
AC11742622
Utheses ID
29690
Studienkennzahl
UA | 066 | 815 | |
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