Detailansicht

Geologisch-geophysikalische Untersuchungen der Sandgrube Steinbrunn und ihrer Umgebung (nördliches Burgenland)
Friedrich Steirer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie
Betreuer*in
Hermann Häusler
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.33423
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29853.88323.169963-7
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Ziel dieser Arbeit ist, die ehemalige Sandgrube Steinbrunn sowie ihre Umgebung hinsichtlich Untergrundstrukturen mittels geophysikalischer Methoden zu untersuchen. Konkret soll ein Beitrag zur Klärung der Entstehungsmechanismen der in der ehemaligen Sandgrube aufgeschlossenen Verfaltungen geleistet werden. Über die Sandgrube beziehungsweise die Entstehung dieser Verfaltungen wurden bereits mehrere Arbeiten publiziert, die unterschiedliche Interpretationen beinhalten: Zum einen eine Interpretation, der zufolge die Verfaltungen durch Verkürzungen im Stirnbereich einer Rotations-Block-Rutschung entstanden sind, zum anderen werden die Verfaltungen als das Ergebnis einer regionalen, Ost-West-gerichteten Kompressionsphase. Sämtliche bisherige Informationen zu den beiden unterschiedlichen Interpretationen wurden durch direkte Analysen der Sandgrube selbst gewonnen sowie mithilfe von Aufschlüssen in der näheren Umgebung, anhand der eventuell vorhandene Parallelitäten in der Entwicklung erkannt werden können. Im Zuge der Untersuchungen in dieser Arbeit wird erstmals die nähere Umgebung der Sandgrube (bis zu einer maximalen Entfernung von 1,6km) untersucht, um feststellen zu können, ob und wie weit sich die im Aufschluss direkt ersichtlichen Verfaltungen erstrecken. Der Hintergrund für diese Vorgangsweise ist die Annahme, dass rutschungsbedingte Verfaltungen eher kleinmaßstäblich auftreten werden, also eher nur im Nahbereich der Sandgrube zu finden sind. Im Gegensatz dazu steht die Interpretation der Verfaltungen als Ergebnis einer Kompressionsphase, die großmaßstäblich (etwa im Bereich des gesamten Wiener Beckens) aufgetreten ist; dementsprechend würden Verfaltungen in größerer Entfernung von der Sandgrube eher für ein tektonisches Ereignis sprechen. Die Erkundung des Untergrundes erfolgte mittels geophysikalischer Messmethoden, konkret Geoelektrik, Seismik und Georadar. Die Geoelektrik ist durch die Messung der elektrischen Widerstände des Untergrundes geeignet, einen groben Überblick über vorhandene Lithologien zu liefern. Vorteile sind hierbei der vergleichsweise geringe Arbeitsaufwand, andererseits ist diese Methode auch nur bedingt für die Fragestellung geeignet, da das Auflösungsvermögen für kleinräumige Untergrundstrukturen in ähnlicher Lithologie eher ungenügend ist. Die höheren elektrischen Widerstände im Untersuchungsgebiet (zwischen ungefähr 300-600 Ωm) können mit großer Wahrscheinlichkeit Sanden zugeordnet werden, bei den niedrigen Widerständen (zwischen ungefähr 5-30 Ωm) handelt es sich höchstwahrscheinlich um Tone und Mergel. Durch Georadar-Untersuchungen (mit 200- und 400MHz-Antenne) war es möglich, Untergrundstrukturen in einem oberflächennahen Bereich bis maximal 6,5 Meter Tiefe genau zu erfassen; diese Aussage gilt aber nicht für Ton beziehungsweise tonige Bereiche, da die Radiowellen diese nicht durchdringen können. Vorhandene Verfaltungen im Untersuchungsgebiet konnten mithilfe dieser Methode innerhalb der sandigen Bereiche sehr gut abgebildet werden. Mittels der Seismik, bei der in dieser Arbeit Impaktquellen zur Erzeugung des seismischen Signals verwendet wurden, konnten auch größere Tiefen (bis 350 Meter) erkundet werden, allerdings werden oberflächennahe Bereiche (bis ungefähr 10 Meter Tiefe) nicht in der notwendigen Genauigkeit dargestellt. Im dargestellten Seismik-Profil ist die Kristallinoberkante des Unterostalpins detektiert worden, die vom Leithagebirge ausgehend ungefähr Richtung Südwest mit einem Gefälle von rund 9,5° abtaucht. An diesen geneigten Kristallinbereich haben sich zeitlich jüngere Schichten in Form eines „onlap“ angelagert. Die höchste Erkundungstiefe des Seismik-Profiles liegt bei 350 Metern, über das gesamte Profil sind keine Verfaltungen erkennbar. Die einzelnen geophysikalischen Methoden ergänzen einander sehr gut, die bestmögliche Aussage entsteht aus einer Kombination von verschiedenen geophysikalischen Methoden.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Sandgrube Steinbrunn Geophysik Verfaltungen
Autor*innen
Friedrich Steirer
Haupttitel (Deutsch)
Geologisch-geophysikalische Untersuchungen der Sandgrube Steinbrunn und ihrer Umgebung (nördliches Burgenland)
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
103 S. : Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Hermann Häusler
Klassifikation
38 Geowissenschaften > 38.99 Geowissenschaften: Sonstiges
AC Nummer
AC11790377
Utheses ID
29691
Studienkennzahl
UA | 066 | 815 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1